Der Tittlinger Nepomuk erstrahlt seit 2011 im neuen Glanz

Das steinerne Johannes-Nepomuk-Denkmal am Tittlinger Marktplatz trägt auf seinem Sockel die Jahreszahl 1735 und ist wahrscheinlich eine Stiftung der Grafen von Tauffkirchen, denen von 1617 bis Mitte des 19. Jahrhunderts das Schloss Engl­burg gehörte und zu deren Herrschaft ab 1730 auch Tittling zählte.

Die 1,90 m hohe Nepomukstatue steht auf einem untergliederten, quadratischen Sockel (s = 0,80 m, h = 1,0 m).

Max Peinkofer schreibt in seinem 1947 veröffentlichten und auch heute noch lesenswertem Buch „Der Brunnkorb“, dass der Hl. Nepomuk in Domherrenkleidung seit „mehr als zwei Jahrhunderten über die Tittlinger wacht“. Er spricht von Renovierungen vor feierlichen Anlässen. Dabei werde je­weils der „gedrungene barocke Steinleib mit dicker Ölfarbe angestrichen“. Peinkofer schreibt auch von einem frechen, weltlichen „Gsangl“ das die Dorfbuben dem Nepomuk zugerufen haben:

„Johannes von Nepomuk, sitzt auf der Donaubruck,
hat an Scherz Brot im Mäu – und frißt owei.“

In die Erzählung vom Brunnkorb lässt Max Peinkofer noch weitere Details über die Nepomuk-Sta­tue, die in Nachbarschaft des Marktbrunnens stand, einfließen.

Die Grafen von Tauffkirchen ließen auch noch eine weitere, kleinere Statue des Hl. Nepomuk anfertigen, die in einer Nische der Aussegnungshalle bei der Pfarrkirche von Neukirchen vorm Wald ihren Platz fand. Damals gehörte Schloss Englburg zur Pfarrei Neukirchen vorm Wald. Heute steht in Neukirchen v. W. nur noch eine Nachbildung. Über den Verbleib der Originalstatue wird spekuliert.

Auf einem Plan von 1827 sowie auf späteren Plänen ist der da­malige Standort der Tittlinger Nepomukstatue eingezeichnet.

In seinem Wochenbericht schreibt der damalige Expositus von einer „Weihe der Johannes-Statue auf dem Platzl“ am 10. Oktober 1852. Der Anlass der Weihe wird nicht genannt, jedenfalls handelt es sich in Anbetracht der anderen Quellen nicht um die erstmalige Aufstellung.

Lange Zeit stand das Denkmal etwas nördlich vom heutigen Kriegerdenkmal, zwischen dem Bushäuschen und der Telefonzelle in einer Grünanlage vor dem heutigen Geschäft Mode Heppel.

Als 1922 das Kriegerdenkmal errichtet wurde, erhielt der Hl. Nepomuk einen Standort ca. 50 m südlicher vor der früheren Marienapotheke.

1955 wurde die Statue saniert, das fehlende Kreuz ersetzt und das Umfeld der Statue gärtnerisch ge­staltet. Die Bemalung wurde entfernt.

Der heutige Standort des erneut sanierten Hl. Nepomuk ist nach Abschluss der Marktsanierung im Jahr 2011 einige Meter südlicher, direkt bei der Treppe zur früheren Marienapotheke.

HZ 2012