Lange Zeit erinnerte das Grabmal der Familie Wulzinger an den ersten Tittlinger Friedhof (1821 - 1859), heute Lagerplatz des Sägewerks Schlattl. Der Gedenkstein steht heute im Spalier beim Grafenschlössl.

Vor 1821 wurden die Toten der Pfarrei in Neukirchen vorm Wald begraben


1821
Die Expositur Tittling (ab 1878 Pfarrei) erhält einen eigenen Friedhof (Färbergasse, heute Lagerplatz des Sägewerks Schlattl). Vorher wurden die Toten der Expositur Tittling in Neukirchen v. W. beerdigt. Die Seelenmesse fand vorher in Tittling statt.

Die Ortsteile Farnham und Hof der Gemeinde Witzmannsberg gehören zur Pfarrei Neukirchen v.W., die Toten werden im dortigen Friedhof beerdigt. Die Tittlinger Ortsteile Englburg und Dobl gehören seit 1877 zur Pfarrei Fürstenstein. Dort werden seither die Toten dieser beiden Ortschaften beerdigt.

Beim Um-/Neubau des Grafenschlössls wurden in diesem Bereich einzelne Grabstätten aus weit zurückliegender Zeit gefunden (Grabstätten der gräflichen Herrschaft).

1859 Der Friedhof in der Färbergasse wurde bald zu klein und war obendrein wegen des sumpfigen Bodens für Bestattungen ungeeignet. Deshalb wurde südlich der Herrenstraße ein neuer Friedhof errichtet, der auch noch heute besteht.

An den ersten Friedhof erinnert der Gedenkstein der Familie Wulzinger im Postspalier beim Grafenschlößl. Der Gedenkstein stand früher mitten im Friedhof an der Färbergasse.

1893 Bis zum Bau der jetzigen Pfarrkirche St. Vitus wurden die Totenmessen im 1894 abgerissenen alten Kirchlein St. Vitus am Marktplatz abgehalten. Der Leichenzug zog durch die Herrenstraße zum Friedhof.

1945 Erweiterung nach Süden; Der durch die angewachsene Einwohnerzahl (Zuzug von Vertriebenen und Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg) zu klein gewordene Friedhof wird erstmals vergrößert.

1948 Erweiterung nach Westen

1950 Die Unterkirche wird zu einem Leichenhaus umgebaut.

1951 Die alte Grabkapelle am Friedhof wird von den Landsmannschaften der Schlesier und Sudetendeutschen zu einem Ehrenmal für die toten Angehörigen der Heimatvertriebenen umgewandelt.

1955 31 im Friedhof beerdigte Tote vom April 1945 (Zugunglück am 19.04.1945 in Witzmannsberg, Kämpfe in und um Tittling Ende April 1945) werden zur Kriegsgräberstätte Hofkirchen überführt. Auch 15 im Lungenlazarett Schloss Englburg Verstorbene und im dortigen Waldfriedhof behelfsmäßig Begrabene werden nach Hofkirchen überführt.

1963 Weitere Erweiterung nach Westen, Weihe des drei Meter hohen Holzkreuzes im Altteil

1972 Der Markt Tittling übernimmt den Friedhof von der Kath. Kirchenstiftung, die bis dahin für den Friedhof zuständig gewesen war.

1976 weitere Erweiterung des Friedhof Richtung Westen

1980 Die Aussegnungshalle am Friedhof wird ihrer Bestimmung übergeben.

Südlich davon wird von der Pfarrei Tittling eine von Karl Mader gestaltete Priestergedächtnisstätte mit Gedenktafeln für die Tittlinger Pfarrer und die in Tittling geborenen Priester errichtet, dazwischen das Relief „Sämann“ von Karl Mader.

1991 Friedhofserweiterung Richtung Nordwesten oberhalb des Anwesens Prieschl

2001 Markus Altenbuchinger stiftet eine Glocke für die Aussegnungshalle. Sie läutet erstmals bei der Beerdigung von Heinerl Hödl Anfang November.

2005 Errichtung des ersten Teils der Urnenwand im Nordwestteil des Friedhofs

2013 Errichtung des zweiten Teils der Urnenwand

2015 Der Trachtenverein Tittling führt eine umfangreiche Sanierung der Gedenkstätte für die Vertriebenen durch.

Umfassende Informationen finden sich in folgenden Veröffentlichungen:

Chronik des Marktes Tittling (Setzer-Chronik, Marktgemeinde Tittling, 1979), 100 Jahre Pfarrkirche St. Vitus (Verlag Herbert Dorfmeister, 1993), Tittlinger Markt und Land (Herbert Dorfmeister, 2000), Geschichte der Pfarrei und Pfarrkirche St. Vitus (Pfarrei Tittling, Xaver Münichsdorfer, 1979), Zeitungsberichte in der PNP

HZ 2016