Der Hausberg der Tittlinger, ein lohnendes Ziel für Erholungsuchende und bei Föhn Aussicht bis zu den Alpen


Der Blümersberg, in etwa 10 Gehminuten vom Marktplatz aus über die Berggasse und einen Wiesenweg zu erreichen, ist der "Hausberg" der Tittlinger und beliebter Aussichtspunkt für Einheimische und Urlauber. Weit reicht der Blick zu den Grenzbergen des Bayerischen Waldes und bei Föhn erblickt man die Gipfel und Berge der österreichischen und bayerischen Alpen.

Ursprünglich war der Blümersberg 571 m hoch. Durch zweimalige Aufschüttungen „wuchs“ er auf 573 m und zuletzt auf die heutige Höhe von 575,57 m.

Max Peinkofer hat die Schönheit des Berges in einem Kapitel seines 1949 veröffentlichten Buches "Das Pandurenstüberl" festgehalten und Franz Schrönghamer-Heimdal schwärmt von einem Spaziergang mit seinem Freund Peinkofer auf den Blümersberg.

Peinkofer nannte den Blümersberg einfach „Berg“. In einer alten Schrift wird vom „Blümelsberg“ gesprochen. Im Volksmund sprach man auch vom „Kalvarienberg“. Dieser Name rührt wohl von einer aus Blech erstellten Kreuzigungsgruppe her. 1896 wurde sie durch ein vom Gastwirt Josef Hausinger gestiftetes Kreuz ersetzt. Im Laufe der Jahrzehnte wurde es immer wieder erneuert oder saniert, zuletzt 2003 durch die örtliche Sektion des Wald-Vereins.

Durch eine Baumaßnahme der Wasserversorgung Bayerischer Wald im Jahr 2001, die neben dem bestehenden Behälter zwei weitere Behälter mit insgesamt 2.100 m³ Fassungsvermögen errichtet hat, eröffnete sich eine interessante und kostengünstige Möglichkeit zur Verbesserung der Aussicht und Erholungsmöglichkeit. Die Wasserversorgung Bayerischer Wald zeigte sich gegenüber der Bitte der Gemeinde, im Zuge der Baumaßnahme bei der Neugestaltung des Gipfelbereichs mitzuwirken, sehr aufgeschlossen und kooperativ. Im Zuge der Bauarbeiten wurde der für die Wasserversorgung des Ortskerns 1911 errichtete Hochbehälter entfernt.

Mit den anfallenden ca. 1.200 m³ Erdaushubmaterial wurde der westliche Teil des Berges modelliert, weitere 4.000 m³ waren für die Neugestaltung des Gipfelbereichs erforderlich. Dieser wurde auf 575,57 m üNN angehoben und als Aufenthaltsfläche mit Aussichtsbänken gestaltet. Ein gut 350 m langer Rundweg im oberen Gipfelbereich mit Rastbänken an besonders schönen Aussichtspunkten steigert den Erholungswert. Bei der begleitenden Bepflanzung und durch intensive Beimischung von Blumensamen bei der Eingrünung trug man der Namensbezeichnung "Blümersberg" Rechnung.

Ein Duplikat der wieder aufgetauchten Orientierungstafel erleichtert das Erkennen der Berge und Ortschaften im weiten Umkreis. Die Tittlinger Marktfahne grüßt weit sichtbar vom Blümersberg. Sehenswert sind auch die Schrottplastik "Maria, Beschützerin des Dreiburgenland" des Tittlinger Bildhauers Karl Mader und die Ehrenbürgersäule der Marktgemeinde.

Im Jahr 2012 wurde im Bereich des Wasserbehälters ein Labyrinth eingeweiht, Teil des Pilgerwegs „Via Nova“.

Der Blümersberg hat sogar ein eigenes Lied


Den Einheimischen noch gut bekannt ist das Blümersberglied „Kennst du, Wandersmann, des Blümersberges Pracht“. Der Text stammt von Max Peinkofer.

Der nachfolgende Text im Original findet sich in der Zeitung „Tittlinger Waldbote“ am 10. Juli 1930. Wie bei allen volkstümlichen Liedern kam es im Laufe der Zeit stellenweise zu textlichen Abweichungen.


Kennst du, Wandersmann, des Blümersberges Pracht,

die von seiner Höhe dir entgegenlacht,

wo der Wälder grünes Meer dich rings umsäumt

und dein Herz von fernen Zeiten träumt?

Berg reiht sich an Berg so bunt und sonnig satt (mannigfalt)

und ein stilles Rauschen grüßt dich aus dem Wald.

Stolze Schlösser ragen auf zum Himmelszelt.

Blümersberg, wie lieb ich deine Welt!

Wenn vom hohen Turm die Abendglocke klingt,

i hr Gebet so friedlich durch die Heimat singt,

breitet schirmend Gott die liebe Vaterhand

über Berg und das Dreiburgenland.

Oft hab ich den müden Schritt zu dir gelenkt,

oft hast du dem Herzen milden Trost geschenkt.

Schnell auf deiner Höh der Seele Kummer wich.

Schöner Blümersberg, wie lieb ich dich!

Legt man in die Erde mich dereinst hinab,

gräbt am Blümersberg mir still ein einsam Grab.

Unterm Kreuz schlaf ich Müder selig ein.

Heimat, Heimat, ewig bin ich dein!

HZ 08.2014