Das Gasthaus und die Metzgerei des Josef Hausinger vor 1910. Dieses Haus hat eine sehr lange Gasthaus- und Metzgereitradition, die bis 1650 zurück erforscht ist, aber sicher noch weiter zurück reicht. Die Vorbesitzer hießen Popp, Mayer, Mühldorfer und um 1841 Anton Richter. Er war Gastwirt und Metzger und hatte das Amt des Postexpeditors inne. In dieser Zeit wird das Anwesen als „das Wirtsgut zur goldenen Traube“ bezeichnet. 1861 kam das Gasthaus in den Besitz der Familie Hausinger. Josef Hausinger, dessen Name am Gebäude steht, war ein Bruder des Weißbierbrauers Markus Hausinger. 1910 erwarb Therese Rieder das Anwesen, 1914 ging es auf Georg und Karolina Lindlbauer über. 1960 kam es in den Besitz der Brauerei Peschl in Passau. Aus dem Gasthaus Lindlbauer wurde der Passauer Hof.
Auch die weiteren Gebäude auf dem Foto haben eine interessante Geschichte.
Links ist die heutige Dreiburgenapotheke. Hier war früher eine Schmiede, später wurde es ein Geschäftshaus (Machhaus, Rieger, Eindl).
Das Quergebäude in der Berggasse war das frühere Gasthaus Baldini, zur Zeit der Aufnahme war es das gemeindliche Armenhaus. In den letzten Kriegstagen 1945 wurde es zerstört. Nach dem Krieg wurde hier von Anton Weinberger eine Schlosserei und Spenglerei errichtet.
Richtung Lederergasse schloss sich das Café Rosenhammer an. 1890 erwarb Gustav Rosenhammer dieses „Bäckergütl“ und betrieb hier eine Bäckerei und Konditorei. Auch Liköre, Branntweine und Kerzen waren im Sortiment. Heute ist hier ein Backshop mit Café der Fa. Escherich.
Blick von der Dreiburgenstraße zur Pfarrkirche St. Vitus. Diese unscheinbare Ansichtskarte gibt wertvolle Einblicke in die jüngere Ortsgeschichte. Anfang der 1960-er Jahre waren noch große Flächen westlich des Ortskerns unbebaut. Die Theodor-Heuss-Straße entstand erst einige Jahre später beim Bau der Volksschule (1965-67). Am unteren Kirchweg sind die Anwesen Moser und Breinbauer erkennbar. Gegenüber dem 1955 fertiggestellten Altenheim, bei dem seither einige Veränderungen vorgenommen worden sind, stehen einzelne Wohnhäuser. Westlich des Altenheims ist der sog. Hausinger-Weiher (Wilhelm-Weiher), der dem „Weißbräu“ des Markus Hausinger zur Eisgewinnung diente. Auf der großen landwirtschaftlichen Fläche im Vordergrund befindet sich heute die evangelische Kreuzkirche und das Baugebiet Sonnenwaldstraße. Die Karte erschien im Verlag Aero-Express aus München.
Luftaufnahme von Tittling um etwa 1961. Der Blick reicht bis nach Thurmansbang. Vorne links sind der alte Sportplatz und heutige Volksfestplatz sowie das ehemalige Sägewerk Georg Schlattl (heute VW Röhr) zu sehen. Sogar ein Teil des Rothauer Sees (Dreiburgensee) ist zu erkennen. Wo heute die Hallen der Fa. Altenbuchinger und die Volks- und Realschule stehen, waren freie Wiesenflächen. Die Karte erschien im Verlag Buchdruckerei - Schreibwaren Herbert Dorfmeister, Tittling.
Blick vom Aufstieg zum Blümersberg in Richtung Süden um etwa 1958. Die Wohnhäuser in der Gartenstraße wurden erst ab 1961 gebaut und die Molkerei 1965 in Betrieb genommen. Die Karte erschien im Verlag Foto-Kohlbauer, Pfronten im Allgäu.
Die Kirche des Wohn- und Pflegezentrums St. Marien in Tittling um 1958. Die "Marien-Königin-Kirche" wurde am 4. November 1955 vom damaligen Bischof Simon Konrad konsekriert. Die drei Glocken stammen von der Glockengießerei Perner, Passau. Die Karte erschien im Aero-Bild-Verlag, Fulda.