Tittling aus der Vogelperspektive um 1929. Die schön gestaltete Ansichtskarte besticht mit ihrer großen Detailgenauigkeit. Im westlichen Bahnhofsbereich befindet sich der Steinlagerplatz des Steinbruchs Kerber am Höhenberg. Nach dem Bau der Bahnlinie 1913 wurden die Erzeugnisse der örtlichen Steinbrüche mit der Eisenbahn befördert. Vorher geschah dies mühevoll mit Pferdefuhrwerken und bei schlechten Straßenverhältnissen nach Kalteneck und Vilshofen. Die Karte erschien im Verlag Josef Kaltenbach, München 50, Valleystraße 9.
Der Marktplatz Tittling um 1929. Die Darstellung von Orten oder markanten Ortsbereichen auf kostengünstigen Ansichtskarten ab etwa 1895 war etwas ganz Besonderes. Vorausschauende Verlage machten sich bald daran, die ohnehin große Nachfrage nach diesen Ansichtskarten durch neue Techniken zu steigern. So wurden u. a. Karten hergestellt, die die Illusion von Sonnenschein und Mondnächten vermitteln sollten oder solche mit zeichnerischen und gemalten Darstellungen. Und lange vor der Farbfotografie wurden kolorierte Ansichtskarten mit unterschiedlicher Sorgfalt hergestellt. Ansichtskarten wurden bald zu einem beliebten Sammelobjekt und geben Einblicke in das Ortsbild und das Leben in früheren Zeiten. Ein Blickfang und ein Stolz für den Besitzer war wohl das zweisitzige Automobil, das vor dem Gasthof zur Post abgestellt ist. Kartenaufdruck auf der Schreibseite: Originaleigentum und Verlag Hans Treichler, Tittling.
Blick in die Lederergasse und Brunngasse um 1928. Bis auf das Gebäude zwischen den beiden Gassen ist die übrige bauliche Grundstruktur bis heute erhalten geblieben. Links sieht man einen Teil des Weißbräus des Markus Hausinger und rechts das Textil- und Lebensmittelgeschäft von Josef und Maria Steinbügl. Daneben befindet sich die Bäckerei Berndl. Die Straßenverhältnisse waren bei Schlechtwetter besonders schwierig und für die angrenzenden Gebäude abträglich. Die Aufnahme zeigt ungeschönt die damaligen Verhältnisse. Bei den meisten Ansichtskarten wurden die Fotos von den Verlagen retuschiert oder künstlerisch bearbeitet.
Der frühere Bahnübergang an der Passauer Straße um etwa 1928. Links ist die Bahnhofsrestauration, im Volksmund „d'Rantn“ genannt und das Nebengebäude zu sehen, in dem heute der Geflügelzuchtverein sein Vereinsheim hat. Bei der Einmündung der Bahnhofstraße befindet sich das kleine Lagerhaus des Matthias Breinbauer. Beim Bahnübergang sorgt eine nostalgische Straßenlampe für Sicherheit in der Nacht. Die Karte erschien im Verlag Franz Xaver Olmpfl, Fotograf, Griesbach.
Der Marktplatz Tittling um 1925. Diese Aufnahme lädt zum längeren Betrachten ein, enthält sie doch viele Details über das damalige Aussehen des Marktplatzes. Das Beet beim Hl Nepomuk war eingezäunt. Die Fläche vor dem Wohnhaus Habereder war mit Holzpfosten begrenzt. Neben dem Marktbrunnen stand ein Mast für die Platzbeleuchtung. Die Straßenführung verlief östlich des Brunnens. Am heutigen „Passauer Hof“ sind einzelne Buchstaben des Besitzers Georg Lindlbauer zu erkennen. Beim genauen Hinsehen erkennt man, warum einige Jahre später in der Lokalzeitung „Tittlinger Waldbote“ von Max Peinkofer die Gründung eines „Verschönerungsvereins“ angeregt worden ist. Die Karte erschien im Alleinverlag Alois Alt, Photohaus, Passau.