Ortsansicht bei Mondschein um 1910. Die Verlage deckten die große Nachfrage an Ansichtskarten mit immer neuen Varianten. Das Atelier Eugen Felle aus Isny im Allgäu muss dabei so etwas wie ein Marktführer gewesen sein. Von vielen Orten in Bayern und Österreich gibt es Ansichtskarten von Felle, die auch heute noch durch ihre Schönheit und ihren Variantenreichtum bestechen. Eine Spezialität waren auch kolorierte „Luftbilder“ von Landschaften. Diese Karte wurde vom Tittlinger Geschäft Josef Machhaus vertrieben.
Der südliche Teil des Marktplatzes um 1910. Links ist ein Teil des damaligen Hofwirtshauses zu sehen, aus dem später der Pfarrhof wurde. Heute ist dort der Haupteingangsbereich des Modehauses Heppel. Die Apotheke, die Carl Schneeberger von Julius Rebhan übernommen hatte, war damals nur einstöckig. Der Hl. Nepomuk konnte von seinem damaligen Standort, den er seit 1735 inne hatte, zum "Brunnkorb" schauen. Er hatte dadurch einen "kurzweiligen Freund und Nachbarn", wie es Max Peinkofer in seinem Buch "Der Brunnkorb" ausdrückte. Die Karte erschien im Verlag Nüsslein, Nürnberg.
Impression vom Tittlinger Marktplatz um 1915. Die Ansichtskarte gibt es als einzelnes Exemplar sowie zusammen mit fünf weiteren Karten, eingeheftet in einem "Album von Tittling im bayerischen Wald". Weitere Motive in diesem Album sind: Marktplatz vom Kirchturm aus gesehen, östlicher Teil des Marktplatzes, Inneres der Pfarrkirche St. Vitus, Knabenschulhaus und Gasthaus Habereder.
Neben dem bemalten Hl. Nepomuk, der noch an seinem ursprünglichen Ort steht, warten Pferdegespanne auf ihre Herren, die wohl in einem der Gasthäuser eingekehrt sind. In seinem Buch „Der Brunnkorb“ erzählt Max Peinkofer von den Zwiegesprächen, die Nepomuk und der Marktbrunnen miteinander geführt haben. Die Karte erschien im Verlag August Zerle, München.
Innenansicht der Pfarrkirche St. Vitus. Die Aufnahme um etwa 1915 zeigt den Innenraum der 1893 fertig gestellten Pfarrkirche St. Vitus. 1914 wurde Tittling an die Elektrizität angeschlossen. Auch die Kirche wurde nun elektrisch beleuchtet. Dies geschah aber anfangs sehr spärlich, wie die einzelne herabhängende Lampe im Eingangsbereich zeigt. Die jetzige Pfarrkirche St. Vitus wurde unter größten Anstrengungen der Bevölkerung als Ersatz für die frühere Kirche St. Veit erbaut, die wegen ihrer Größe und ihrem baulichen Zustand nicht mehr den Ansprüchen genügte.
Tittling wurde erst 1878 zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Vorher war unser Ort Expositur der Pfarrei Neukirchen vorm Wald. Bis 1821 wurden auch die Toten des Ortes in Neukirchen v. W. begraben, bis Tittling endlich einen eigenen Friedhof in der Färbergasse erhielt. Der heutige Tittlinger Friedhof an der Herrenstraße wurde 1859 errichtet.
Idyllische Südansicht von Tittling vor 1910. Diese schön gestaltete Ansichtskarte zeigt die frühere Verbindungsstraße aus Richtung Passau über die "Insel" mit Weiterführung über die Färbergasse (damals Hl. Geistgasse) zum Marktplatz. Die Wiesen und Äcker am kahl dargestellten Blümersberg wurden landwirtschaftlich genutzt. Der weite Ausblick nach allen Richtungen war viel gerühmt. Der Blümersberg wurde auch "Kalvarienberg" genannt, da auf dem Gipfel eine Kreuzigungsgruppe stand. Die Karte erschien im Verlag Josef Machhaus, Tittling.