Dies ist ein Auszug über umfangreiche Recherchen in US-Quellen
über den Vormarsch der US-Streitkräfte im Jahr 1945 von Cham bis nach Linz.
Der Gesamttext „Das Kriegsende 1945 zwischen Cham, Tittling und Linz in US-Berichten“ wurde von mir im Jahr 2014 als Beitrag für die örtliche Heimatforschung erstellt.
In diesem gestrafften Auszug für den Bereich Tittling wurden die Quellen (after action reports, Berichte von Veteranengruppen usw.) wegen der besseren Lesbarkeit weggelassen.
Wer für heimatgeschichtliche Zwecke Interesse am Gesamttext hat, kann sich über die Verwaltungsgemeinschaft Tittling an mich wenden.
Tittling im Mai 2023
Herbert Zauhar
25. April 1945, Mittwoch (Markustag)
11. US-Panzerdivision
SCHÖNBERG um 11.40 Uhr erreicht, war Schauplatz eines grausamen Feuergefechts. Kampfflugzeuge und Artillerie bereiteten den Weg vor und Schützenpanzer folgten nach, um den Ort bis 13.00 Uhr zu besetzen und feindfrei zu machen.
Zahlreiche kleine Panzerfaust-Gruppen und mit Gewehren ausgerüstete Feinde waren im bewaldeten Gebiet südlich von SCHÖNBERG anzutreffen, und schwer bewaffneter Widerstand trat auf, als die Kolonne aus dem Wald herauskam und sich nach Süden weiterbewegte entlang der "Highway" Richtung PASSAU bis TITTLING. Nachdem die Ilz an zwei Stellen überquert war, bewegte sich der Großteil der Kolonne nach Osten bis PERLESREUT und nahm Brücken über die (Wolfsteiner) Ohe in der Nähe von PROMBACH in Besitz. Um eine Straßensperre nahe PREYING zu umgehen, überquerte die eigentliche Vorhut die Ilz im Nordosten und schloss sich wieder dem Kommando in PERLESREUT an, wo der Gefechtsstand eingerichtet war. Ein feindliches, angreifendes Flugzeug wurde um 19.00 Uhr über der Artillerie-Position abgeschossen.
41. Panzerbataillon der 11. US-Panzerdivision
Um 13.00 Uhr bewegte sich die Vorhut durch die Wälder zum Dorf PREYING. Nicht in der Lage, die nach Osten führende Hauptstraße zu finden, wollte sie den Weg im Süden fortsetzen und traf hier auf heftigen Widerstand. Bevor der Feind zum Schweigen gebracht werden konnte, verlor Kompanie C einen ihrer Panzer und die unterstützende Infanterie erlitt viele Verluste.
(Anmerkung: Es dürfte sich um die Kämpfe bei Hörmannsdorf handeln.)
Nachdem diese harte Nuss geknackt war, begab sich das Bataillon in die Umgebung von HAUS, wo sie Halt machte und die Nacht verbrachte.
41. Panzerbataillon der 11. US-Panzerdivision, Kompanie C
Leutnant Burns führte die Vorhut „Akron“ an. Die harte deutsche Gegenattacke begann um 15.00 Uhr genau außerhalb von PREYING (Anmerkung: höchstwahrscheinlich Bereich Schachert/Hörmannsdorf). Kasavans Panzer, der nicht an der Spitze fuhr, wurde außer Gefecht gesetzt, als er von drei Panzerfäusten innerhalb von drei Minuten getroffen wurde. Kasavan und sein Ladeschütze Korporal Orville Boch mussten evakuiert werden, beide hatten Granatsplitterwunden.
Obergefreiter James Marvin Bishop, gefallen in Tittling-Hörmannsdorf
Die US-Armee beschreibt die Umstände des Todes so (lt. Unterlagen des Sohnes Marvin Bishop):
James Bishop wurde rund eine Meile nördlich von TITTLING an der B 85 durch eine Minenexplosion verwundet, an deren Folgen er verstarb. Bis auf den linken Arm waren alle Knochen gebrochen.
James Marvin Bishop erfuhr noch von der Geburt seines Sohnes Marvin Ende Februar 1945. Sein letzter Brief an seine Frau datiert vom 21.04.45, vier Tage vor seinem Tod.
An anderer Stelle beschreibt Marvin Bishop den Ablauf so: „Mein Vater, Obergefreiter James M. Bishop starb an seiner Verwundung, die er am 24. April 1945 (richtiges Datum: 25. April) nahe HÖRMANNSDORF 1, eine Meile nördlich von TITTLING, erlitt.
Er diente als Infanterist im 1. Zug der Kompanie A, 21st Armored Infantry Battalion (21. Panzergrenadierbataillon), 11th Armored Division (11. Panzerdivision), III. US-Armee, XII. Korps. Bei meinen Recherchen habe ich erfahren, dass er durch einen Heckenschützen verwundet wurde, irgendwie von einem Panzer oder gepanzerten Mannschaftswagen zu Boden fiel und nachher von einem anderen schweren Fahrzeug überfahren wurde. Sein Leichnam wurde neben dem Bauernhof in HÖRMANNSDORF 1 beerdigt.“
Später, als am 29. April 1945 die Kämpfe in und um TITTLING beendet waren, wurde der Leichnam von US-Truppen nach NÜRNBERG gebracht und 1948 zum endgültigen Begräbnisort „Lorraine American Military Cemetery (Friedhof) in ST. AVOLD, Frankreich überführt.
City of Pilsen – from D-Day to V-Day
Das Kampfkommando B der 11. Panzerdivision im XII. Korps der 3. US-Armee rückte von REGEN aus nach TITTLING vor, überquerte die Ilz und besetzte PERLESREUT und eine Brücke über die Ohe in der Nähe von PROMBACH.
Internationale Presse, Erscheinungstag 26.04. – Nachrichtenlage vom 25. April
Miama Daily News (Florida)
Bei TITTLING war die Thunderbolt-Division 11 Meilen in Reichweite zu PASSAU, dem historischen Donau-Einfallstor zu Österreich.
Auf einer Übersichtskarte von Gesamtdeutschland sind auch TITTLING und PASSAU und der Frontverlauf in unserer Gegend dargestellt.
(Anmerkung: Diese Meldung erschien auch in weiteren US-Zeitungen.)
26. April 1945, Donnerstag
Internationale Presse, Erscheinungstag 27.04. – Nachrichtenlage vom 26. April
St. Petersburg Times (Florida)
Bildunterschrift zu einer Übersichtskarte: An der Westfront hat die 3. US-Armee auf Österreich zu TITTLING erreicht und die Donau an beiden Seiten von REGENSBURG überquert.
The Argus (Melbourne, Australien)
11 Meilen vor Österreich
Andere Einheiten der 3. Armee haben beim Vorrücken im sechs Meilen breiten Korridor zwischen der tschechischen Grenze und der Donau, der SALZBURG und BERCHTESGADEN bedroht, TITTLING erreicht, 11 Meilen vor PASSAU an der österreichischen Grenze.
(Anmerkung: Es gab noch weitere Zeitungen.)
27. April 1945, Freitag
11. US-Panzerdivision
Eine Patrouille aus SCHÖNBERG entdeckte eine feindliche, mit Panzerabwehr und Infanterie verteidigte Stellung drei Kilometer nördlich von TITTLING, rittlings der Reichsstraße, und drehte zu einem Beobachtungspunkt ab, als sie aus dieser Position Artilleriefeuer ausgesetzt war.
28. April 1945, Samstag
III. US-Armee – XII. US-Korps-Zone
ZENTING besetzt.
Der Feind blieb im Bereich der 11. US-Panzerdivision unaggressiv. Jedoch berichtete eine Patrouille von schätzungsweise 800 SS-Männern in der Umgebung von FÜRSTENECK.
11. US-Panzerdivision
Nach der Rückkehr eines G-2 Flugaufklärers in dieser Nacht erhärteten sich die Fakten, dass die deutsche SS-Panzerdivision „Das Reich“ hart am Ausbau einer Verteidigungslinie für das Gebiet bei PASSAU nördlich der Donau arbeitete. Schützengräben, Panzerabwehrkanonen und Artillerie bei einem Dorf und für Verteidigung geeignetem Gelände wurden rittlings der Hauptstraße aufgebaut, vom Osterbach bis zu einer feindlichen Nachzüglersammelstelle genau nördlich von PASSAU.
Spät am Abend wurden Vorbereitungen für ein Treffen des Reservekommandos und Teilen des 26. Infanterie Regiments in PREYING für den 29. April gemacht.
2. Bataillon des 104. Infanterieregiments der 26. US-Infanteriedivision
Das 2. Bataillon des 104. Infanterieregiments erreichte über SONNDORF, SCHÖFWEG, BRADLBERG den Ort ZENTING, wo um 20.30 Uhr ein Kommandoposten errichtet wurde und der Bataillonsbereich gesichert wurde.
(Anmerkung: Diese und andere Truppenbewegungen gehörten zur Vorbereitung der Eroberung von Tittling am 29. April 1945.)
102. Feldartilleriebataillon der 26. US-Infanteriedivision
Das Bataillon kam um 9.30 Uhr von GOTTESZELL nach LALLING und am gleichen Tag von 14.30 Uhr nach ZENTING. Die gesamte Entfernung betrug 31 Meilen.
City of Pilsen – from D-Day to V-Day
Die 11. Panzerdivision im XII. Korps der 3. US-Armee entsandte Aufklärer nach PASSAU, während die 26. Infanteriedivision auf der Linie HENGERSBERG – ROGGERSING – STRACHING – THURMANSBANG vorrückte.
29. April 1945, Sonntag
III. US-Armee – XII. US-Korps-Zone
Feindfrei gemachte Orte: THANNENSTEIG, HUTTHURM, PREYING, TITTLING, AICHA V. W.
Der Feind leistete heftigen Widerstand bei der Verteidigung von TITTLING; der Ort wurde um 16.05 Uhr nach erbittertem Widerstand als erobert gemeldet.
11. US-Panzerdivision
Um 12.45 Uhr wurde in PREYING Kontakt mit Teilen der 26. Infanteriedivision hergestellt, als diese Division während des Tages nach Osten zur Ilz vorrückte.
Hauptquartier der 26. US-Infanteriedivision
Ein verhörter gefangener Offizier bestätigt den Bericht, dass die Division „Das Reich“ bis heute in unserem Divisionsgebiet gewesen ist, um rund um HASELBACH und HUTTHURM Vorkehrungen zu treffen. Maximale Stärke geschätzt mit 1.800 mit zwei Regimentern, jedes mit 700. Ein Regiment heißt „Der Führer“ und das andere „Deutschland“.
Sie haben berichtet, 50 Panzer zu haben und Sturmgeschütze in ihren Panzerregimentern mit sehr begrenztem Treibstoffnachschub.
Ein Kriegsgefangener vom deutschen XVII/3 Bataillon, der heute gefangen genommen wurde, gibt an, dass sein Bataillon heute durch Truppenteile der Division „Das Reich“ im Verhältnis von einer Kompanie für jedes Bataillon abgelöst wurde.
102. Feldartilleriebataillon der 26. US-Infanteriedivision
Der Bataillonskommandeur, die Batteriekommandeure und ihre Stäbe begannen um 09.00 Uhr ihre Aufklärung und kurz danach wurde das Bataillon nach THURMANSBANG verlegt. Um 15.00 Uhr, nach der Beschießung des Ortes, erfolgte eine Verlagerung nach TITTLING. Das Bataillon deckte an diesem Tag 9,7 Meilen ab. Am folgenden Tag wurde das Bataillon um 10.00 Uhr von TITTLING in die Umgebung von TRAGENREUT verlegt.
104. Infanterieregiment der 26. US-Infanteriedivision
Tagesbericht vom 29. April, 08.00 Uhr bis 30. April, 08.00 Uhr
Wetter: kühl und klar, Sichtweite: gut
Unsere Operationen in diesem Zeitraum:
1. Bataillon: Fortsetzen des Vormarsches in der Angriffsachse gegen leichten feindlichen Widerstand von MG- und Heckenschützenfeuer zu den in der Übersicht dargestellten Positionen: Kompanie B schloss den Übergang über die Ilz bei FÜRSTENECK ab. Nach Abschluss dieses Zeitabschnitts wurde der Angriff nach Südosten fortgesetzt.
2. Bataillon: Bewegte sich mit Lastkraftwagen in der Umgebung von TITTLING, Abschluss der Aktion um 18.30 Uhr. Motorisierte Patrouillen durch den Regimentsbereich wurden durchgeführt. Verblieb in der Reserve des Regiments.
3. Bataillon: Fortsetzen des Angriffs in der Angriffsachse gegen leichten feindlichen Widerstand. Am Ende des Zeitabschnitts haben die nachrückenden Truppenteile Objekt 7 erreicht und setzten den Angriff nach Südosten in der Angriffsachse fort.
Weiters werden im Tagesbericht noch weitere Truppenteile des 104. Infanterieregiments genannt:
818. Panzerjägerbataillon, Kompanie B, 778. Panzerbataillon, Kompanie B, 101. Pioniere, C Bataillon, Kompanie B und 390. Flugabwehrbataillon, Kompanie.
1. Bataillon, Komp. C des 104. Infanterieregiments der 26. US-Infanteriedivision
Morgen-Bericht: Die Kompanie setzt ihren Angriff fort. Verließ um 10.00 Uhr die Anlage mit Lastwägen und Jagdpanzern. Erreichten TITTLING um 13.30 Uhr. Zurückgelegte Entfernung ungefähr 5 Meilen. Heftiger Widerstand in TITTLING vorgefunden.
2. Bataillon des 104. Infanterieregiments der 26. US-Infanteriedivision
Das Bataillon beschloss alle seine Handlungen in der Umgebung von ZENTING um 01.40 Uhr, die restliche Nacht war ruhig.
Um 15.20 Uhr wurde dem Bataillon das Vorrücken nach TITTLING befohlen, wo um 17.30 Uhr der Kommandoposten errichtet wurde und das Bataillon eine Stunde später feindfrei meldete. Kompanie E bezog Posten in der Umgebung von GATZERREUT, ein Zug rückte als Brückenwache vor, Kompanie F nach Süden in SIEBENHASEN, Kompanie G ins Dorf im Westen in der Umgebung der Eisenbahngleise (Westbahnhof) und die Kompanie E bezog Posten in TITTLING.
Das Bataillon schickte während der Nacht Kontakt-Patrouillen zur 101. Infanteriedivision in der Umgebung von ENTSCHENREUTH, auch um 20.30 Uhr zwei MG-Gruppen der Kompanie H, um die Wälder im Norden der Umgebung von TITTLING zu „leeren“, wo ein feindliches MG und Heckenschützen eine befreundete Patrouille aus dem Hinterhalt angegriffen hatten.
Um 21.00 Uhr befahl das Regiment dem Bataillon, einen Zug der Kompanie H der Infanterie mit Fahrzeugen nach FÜRSTENSTEIN zu entsenden, um ein feindliches Krankenhaus zu bewachen, von dem verwundete SS-Soldaten wie auch ungefähr 200 TBC-Patienten gemeldet wurden.
Erinnerungen eines Angehörigen des 104. US Infanterie Regiments der 26. Infanteriedivision
Was wir in fast jeder Gemeinde vorfanden, wenn nicht sogar in der Mehrheit oder sogar in allen, war, dass die bedeutsame deutsche Feuerkraft vorher abzogen worden war. Die meisten Truppen waren also aus den Gemeinden abgezogen. Wenn eine Gemeinde überhaupt mit Truppen belegt war, dann war sie es mit einer geringen Zahl von Soldaten, und viele von diesen Soldaten waren entweder alte Männer oder bloß Jungen. Alles, womit diese Soldaten kämpfen mussten, waren Handfeuerwaffen, ein paar Maschinengewehre und Maschinenpistolen. Wegen der unzureichenden Verteidigung konnten die meisten Gemeinden in sehr kurzer Zeit feindfrei gemacht werden, bei wenigen oder keinen eigenen Verlusten. Genau so ein Beispiel war die Einnahme von TITTLING. Wir hatten überhaupt keine Verluste, und es wurden nur 20 Feinde getötet und 40 gefangen genommen.
City of Pilsen – from D-Day to V-Day
Das Kampfkommando B der 11. Panzerdivision im XII. Korps der 3. US-Armee griff nach Südosten in Richtung PASSAU an und erreichte HUTTHURM. In der Zwischenzeit rückte die 26. Infanteriedivision auf die Linie SPITZENDORF – OTTERSKIRCHEN vor und stellte den Kontakt zur 11. Panzerdivision her.
Internationale Presse
Spokesman Review (Washington):
Ein am 8. August 1945 in dieser Zeitung erschienener Artikel beruht auf Ereignissen am 29. April 1945 in TITTLING:
„Silver Star“ einem Winthrop Offizier zuerkannt
Winthrop, Washington, 7. August
Herr und Frau Henry Dammann haben von ihrem Sohn, Oberleutnant Herbert Dammann, in Friedberg, Tschechoslowakei, Nachricht erhalten, dass ihm der „Silver Star“ für Tapferkeit im Kampf zuerkannt worden ist.
Die Aktion geschah am 29. April während einer Offensive nahe TITTLING, als Leutnant Dammann zwei Maschinengewehr-Gruppen führte, zwei Maschinengewehre ausschaltete und 14 feindliche Soldaten gefangen nahm. Die Aktion half wesentlich bei der Eroberung von TITTLING.
Leutnant Dammann war 16 Monate im Dienst und seine Kompanie half von Oktober bis Mai bei der Eroberung von über 100 Orten. Seine Ehefrau und seine zwei Töchter wohnen in Shelton.
30. April 1945, Montag
26. Infanteriedivision
Divisions-Kommandoposten: TITTLING
Wetter: bewölkt, gelegentlich Schneeregen und Schnee, geringe Sichtweite
11. US-Panzerdivision, Telefonmeldungen
Die 26. US-Infanteriedivision meldet die Positionen ihrer Truppenteile zum Zeitpunkt 8.30 Uhr:
104. Regiment: Befehlsstand TITTLING; Truppenteile: ein Bataillon in RETTENBACH; ein anderes Bataillon in HAAG, SICKENTHAL
328. Regiment: Befehlsstand RATHSMANNSDORF
Truppenteile eines Bataillon in MÖGING, SITTENBERG
Homepage der 26. US-Infanteriedivision „Yankee“
Die 26. Infanteriedivision „Yankee“ hat ihren Befehlsstand in TITTLING.
(29.04. in ZENTING, 01.05. in HAUZENBERG, 04.05. LEMBACH/OÖ., 06.05. AIGEN/OÖ.)
26. US-Infanteriedivision
Auszug aus dem Tagesbericht der Division:
5.30 Uhr: Captain Wells und Leutnant Summer rückten zu einem Brückenbau mit einem Zug ab und sollten sich in TITTLING beim Kommandoposten der Kompanie B treffen und zu der geplanten Stelle 200255 an der Ilz fahren.
11.30 Uhr: Hauptquartier- und Servicekompanie (H/S Co.) rückt nach WEIDING.
13.30 Uhr: Die Division zieht mit ihrem Hauptquartier nach TITTLING.
15.00 Uhr: Die Pionierdivision schließt die Errichtung ihres neuen Kommandopostens in TITTLING ab.
18.00 Uhr: Den Kommandoposten der Hauptquartier- und Servicekompanie in WEIDING errichtet. Kompanie A jetzt in VOCKING, Kompanie B in GROSSTHANNENSTEIG und Kompanie C in HASELBACH.
2. Bataillon des 104. Infanterieregiments der 26. US-Infanteriedivision
Um 7.25 Uhr wurde die Kompanie F nach FÜRSTENECK beordert, um eine Brücke und Eisenbahnbrücke zu bewachen. Um 10.00 Uhr kam ein Zug der Kompanie G vom Durchkämmen der Wälder im Norden von TITTLING zurück. Sie berichteten: zwei Feinde getötet, ein schweres amerikanisches Pionierfahrzeug wurde zuvor durch eine Panzerfaust zerstört, einen Gefangenen gemacht.
Um 11.45 Uhr ordnete das Bataillon die Verlegung nach SADERREUT auf der Route GATZERREUT, über die Ilz nach FÜRSTENECK, OBERPRETZ nach SADERREUT an, wo der Kommandoposten ab 13.30 Uhr eingerichtet war.
818. Panzerjägerbataillon der 26. US-Infanteriedivision
Nach zweitägigen Aufenthalt in MITTERFELS bewegte sich die Einheit bei Schnee und kaltem Wetter nach dem 64 Meilen entfernten FÜRSTENSTEIN. Wir blieben hier bis zum Schluss dieses Abschnitts oder dem Ende des Monats (1. Mai!) An anderer Stelle wird TITTLING als Standort genannt. Im April 1945 hatten wir insgesamt 433 Meilen zurückgelegt. In diesem Zeitraum zerstörte das Bataillon drei Geschütze mit Selbstantrieb, zwei Munitionslager, fünf Fahrzeuge, ein Flugzeug, zwei Beobachtungspunkte mit Personal, zwei Flugabwehrgeschütze, fünf Maschinengewehre, eine Eisenbahnlokomotive, ein Panzerabwehrgeschütz und wir fügten dem Feind ungefähr 200 Verluste an Toten und Verwundeten zu. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 1.113 Deutsche gefangen genommen.
Das Bataillon hatte im April einen Toten, fünf Verwundete und keinen Vermissten.
Vier Männer wurden mit dem „Silver Star“ ausgezeichnet und 20 Männer und Offiziere mit dem „Bronze Star“.
1. Mai 1945, Dienstag
818. Panzerjägerbataillon der 26. US-Infanteriedivision
Am 1. Mai war das Bataillon noch in FÜRSTENSTEIN. An diesem Tag bewegten wir uns nach dem drei Meilen entfernten TITTLING. Wir blieben bis zum 3. Mai in TITTLING und rückten dann ostwärts nach UNTERGRIESBACH. Hier blieben wir bis zum offiziellen Ende des Kriegs. Unsere Kompanien rückten in dieser Zeit nach Österreich vor und halfen der Division bei der Eroberung von LINZ.
2. Mai 1945, Mittwoch
97. Mörserbataillon der 26. US-Infanteriedivision, Kompanie A
In ALDERSBACH, SCHWARZACH, METTEN, TITTLING und VIECHTACH wurden Wachposten eingerichtet. Der Wachposten TITTLING wurde am 4. Mai wieder aufgegeben.
818. Panzerjägerbataillon der 26. US-Infanteriedivision
Am 2. Mai Standort TITTLING bis zum 3. Mai
3. Mai 1945, Donnerstag
Evacuation Hospital Tittling
In einem Plan „Third U.S. Army Hospitalization, 1 – 8 May 1945“ ist TITTLING als Standort eines „Evacuation Hospitals“ eingetragen, das am 3. Mai 1945 die medizinische Versorgung aufnahm. Es handelte sich um die medizinische US Einheit „110th Evacuation Hospital“.
Das Gefangenenlager „Insel“ in Tittling
Um diese Zeit bestand bereits das Gefangenenlager für deutsche Soldaten im Tittlinger Ortsteil „Insel“. Eine US-Luftaufnahme vom 14.05.1945 zeigt ein komplett belegtes, offensichtlich bereits längere Zeit genutztes Gefangenenlager mit rund 2.000 Lagerplätzen für Gefangenengruppen von 5 bis 10 Personen auf einer Fläche von etwas über 2 ha. Das Lager unterhalb der früheren Bahnlinie war durch ein rechtwinkliges Wegenetz durchzogen.
Über Grundsätzliches zu den Gefangenenlagern gibt nachfolgender US-Bericht der G-2 Sektion Aufschluss:
Als der VE-Day (8. Mai 1945) kam, ergaben sich (deutsche) Einheiten in Divisionsgröße in geordneter Art. Bis dahin waren die Gefangenenlager des XII US Korps nichts anderes als vorläufige „Käfige“, die hauptsächlich zum Einsammeln von Kriegsgefangenen für den Transport zu den Gefangenenlagern der US-Armee gebraucht wurden.
Aber nach dem VE-Day (8. Mai 1945) wurden auf der Stelle alle Transporte vom Korps zur Armee gestoppt. Zu dieser Zeit waren solche „Käfige“ (Sammelstellen) nichts als Felder mit Stacheldraht drum herum. Es gab am 8. Mai zwei solcher Sammelstellen („cages“). Das erste war in Cham während das zweite in Tittling war. Cham „enthielt“ 20.000 Gefangene während Tittling 15.000 umschloss. Es war offensichtlich, dass dauerhafte Sammelstellen eingerichtet worden waren. Die erste dauerhafte Sammelstelle war in Cham, während die zweite dauerhafte Sammelstelle in Tittling war. Zelte, Hütten aus Holz, alles was Schutz bot wurde gebraucht, bis bessere Einrichtungen gebaut werden konnten.
Im Juni übernahm das XII Korps die Kontrolle über das Kriegsgefangenenlager 22 in Regensburg und überstellte die Kriegsgefangenen, die nicht schon aus den Lagern Tittling und Cham entlassen worden waren, nach Regensburg, wo Baracken aus Holz das Leben der Gefangenen im Lager erleichterte. Das war aber ein Übergang und ein vorläufiges Gefangenenlager. Das Gefangenenlager 23, was gebaut wurde um die Gefangenen dorthin zu bringen, während Nr. 22 eingerissen wurde, wurde wieder aufgebaut und für die Unterbringung von 10.000 Kriegsgefangenen winterfest gemacht.
Ein Lager nahe Plattling mit einer Aufnahmefähigkeit von 12.500 wurde von einem DP Camp (DP = displaced person = Menschen, die nicht mehr in ihre frühere Heimat zurückkehren konnten) in ein Kriegsgefangenenlager umgewandelt, dadurch wurden zwei große winterfeste, dauerhafte Lager geschaffen.
4. Mai 1945, Freitag
1303. Engineer General Service der 26. US-Infanteriedivision
Zuletzt ist Hauptmann Gonzales an der Reihe. Der Oberst kam vom Regimentshauptquartier nach TITTLING, um das Goldene Eichenlaub anzustecken.
5. Mai 1945, Samstag
Supply Point – Versorgungspunkt in Tittling
Auf einem Plan „Supply Points, April bis 8. Mai 1945“ ist TITTLING als Standort Nr. 135, Klasse I und Klasse III eingetragen. Das Datum der Errichtung ist nicht genau lesbar, es dürfte sich aber um den 5. Mai handeln.
8. Mai 1945, Dienstag
Quartermaster Situation – Nachschub-Situation der III. US-Armee
Auf einem Plan „Quartermaster Situation am 8. Mai 1945“ ist TITTLING als Standort Nr. 135, Klasse III eingetragen.
91. Mörserbataillon der 26. US Infanterie-Division
Kompanie A verlegte ihren Befehlsstand nach TITTLING mit dem 1. Zug in HASELBACH und dem 2. Zug in SCHÖNBERG.
818. Panzerjägerbataillon der 26. US-Infanteriedivision
Standorte der einzelnen Einheiten am 8. Mai
Diese Einheit war am 2./3. Mai 1945 in TITTLING.
10. Mai 1945, Donnerstag
91. Mörserbataillon der 26. US-Infanteriedivision
Das Gefangenenlager Tittling
Der kleine Ort TITTLING liegt in den Bayerischen Alpen, 21 Kilometer von PASSAU entfernt und noch weniger weit von der blauen Donau. Die Einwohnerzahl liegt bei knapp über 2.000. Allerdings bereitete die Armee durch die Einrichtung eines Lagers für deutsche Kriegsgefangene am Randgebiet des Ortes mehr als eine Wertminderung für die Einwohnerschaft.
Wir kamen am 10. Mai in TITTLING an und bereiteten den Aufbau eines Kompanie-Hauptquartiers für die Operationen der Züge in der Umgebung vor.
Der Hauptgrund für die Verlegung nach TITTLING war, weil es zentral in unserem Kontrollgebiet gelegen war. Wir kamen bald darauf, dass das Patrouillieren des gesamten Gebiets uns jede Minute in Anspruch nehmen würde.
12. Mai 1945, Samstag
91. Mörserbataillon der 26. US-Infanteriedivision
Fortsetzung des Berichts: Das Gefangenenlager Tittling
Am zweiten Tag unserer Besetzung forderten die Obergefreiten Cleapor und Manuel eine Kolonne von 400 Kriegsgefangenen an, einschließlich eines Obersten und sechs Majore, die alle vor dem russischen Vormarsch im Osten geflohen waren. Sehr zu ihrem Erstaunen fanden sie (Cleapor und Manuel) es ebenso hart, diese Deutschen los zu werden, wie sie einzubehalten. An Cleapor und Howlett ging die „Auszeichnung“, 800 ermordete polnische und französische Flüchtlinge (KZ-Häftlinge) zu finden, die in einem Sumpf nahe des Ortes verscharrt waren. Dann begann wahrlich unser Job. Wir forderten Freiwillige aus den Reihen der Kriegsgefangenen auf, hervorzutreten (mit der „Du“ und „Du“ und „Du“ Methode).
Alle Offiziere und SS-Angehörige „meldeten sich freiwillig“ für den Job, ohne Fragen zu stellen. Ihre erste Aufgabe war, die Körper (Leichen) wieder aus der Grube herauszuholen und sie für die Beerdigung vorzubereiten. Dies wurde erledigt, indem jeder Familie in diesem Gebiet mehrere Körper (Leichen) zur angemessenen Beerdigung in ihrem Vorhof gegeben wurden und sie dafür vorzubereiten, damit in zukünftigen Jahren ihnen ermöglicht würde zu erkennen, wie großartig und fein die Nazipartei war. Eine kurze Zeit danach wurden wir vom MG-Dienst abgelöst und die Kompanie war bis zur Aufstellung eines Ausbildungsplans untätig, sehr zur Enttäuschung aller. Der wechselnde Dienst am MG hat uns eine Innenansicht des nazifizierten deutschen Volks vermittelt. Dieses innere Bild war durchgehend scheußlich. ...
… Nach einem unserer schnellen Spiele würden wir zum See (Dreiburgensee), welcher nur etwas über zwei Meilen entfernt ist, runter sausen und ein kurzes Bad nehmen. Wir trugen immer GI-Shorts, weil manchmal geschah es, dass auch einige „deutsche Frauleins“ badeten. Wir wunderten uns oft, wenn einige „außerdienstliche“ Offiziere dieses Baden nicht so behandelten, wie den gleichen Spaß mit diesen vollbusigen Schönheiten, der den Nichtverbrüderungs-Befehl missachtete.
Dann kamen die Dinge in Bewegung – Gerüchte vom Nachhause kommen, Gerüchte von einem unmittelbaren CBI (gemeint ist das US-Feldlazarett zwischen Preming und der Maseringer Straße)! Wem sollten wir glauben? Aber während wir in einem Hin und Her zwischen den USA und dem CBI lebten, waren die Nächte erfreulichen Ausflügen nach PASSAU gewidmet, um einige schöne Shows zu sehen, welche noch mehr dafür sorgten, die guten alten USA sehen zu wollen.
Der glorreiche Tag kam. Wir erhielten Anweisung, 30 Tage Urlaub in den Staaten zu verbringen. Das bedeutete wohl verdiente Erholung zu Hause mit frischer Milch und frischen Mädchen, aber noch wichtiger, mit unseren Familien. Das war zu viel. Das konnte nicht wahr sein. Niemand würde es glauben, bis wir auf dem Schiff in den New Yorker Hafen einfahren würden. Aber ein Kampfgefährte war sehr enttäuscht – Leutnant Martin. Er wollte zurückbleiben und wichtige Frauengeschichten erledigen, und zwar seine Verlobte, die in der 110. Evacuation Hospital Unit (Einheit im Feldlazarett) stationiert war. Wie weit von TITTLING entfernt? Sie war in TITTLING, nur etwa 700 Yards von unserem Gefechtsstand entfernt (im Feldlazarett). Ich habe gehört, dass er sogar versucht hat, sich den Fuß zu brechen, damit er für unbegrenzte Dauer in das Feldlazarett geschickt würde. Des einen Verlust ist des andern Gewinn. „Das ist Krieg“.
Ergänzender Hinweis zum „Camp Tittling“: Es gibt auch mehrere Schilderungen von ehemaligen deutschen Soldaten über das Gefangenenlager, z. B. in der Veröffentlichung „Die Amerikaner kommen, Frühjahr 1945“ von Herbert Dorfmeister. Sehr informativ ist die Schilderung von Hermann O. Pfrengle in seinem Buch „Forget that you have been Hitler soldiers“. Pfrengle kam als 16-Jähriger kurz nach dem Kriegsende in das Lager und beschreibt anschaulich die große Not und das Leid der Gefangenen. Nach dem Krieg wurde er Verbindungsoffizier der Bundesrepublik in den USA, was die Glaubwürdigkeit seines ungeschönten Erlebnisberichts bestärkt. Über das Tittlinger Gefangenenlager „Insel“ gibt es auch einen kurzen Film der US-Streitkräfte.
15. Mai 1945, Dienstag
91. Mörserbataillon der 26. US-Infanteriedivision
Diese 800 Toten und deutschen Gräueltaten werden wir niemals vergessen. … Abertausende von verstaubten und ermüdeten deutschen Soldaten ziehen vor den Russen fliehend vorbei. …
MG-Einsätze enden …
KZ-Zug Nammering – Exhumierung der Toten
Bildunterschrift zu einem US-Foto: Nazi-Gräueltat – Deutsche Kriegsgefangene wurden gezwungen, die Leichen von 800 KZ-Häftlingen zu exhumieren, die in einem Massengrab fünf Meilen westlich von TITTLING, nahe PASSAU, Deutschland, verscharrt waren. Den deutschen Kriegsgefangenen waren Pickel und Schaufel verboten, welche zusätzlich die Körper derjenigen verstümmeln könnten, welche durch die SS-Truppen ermordet wurden, als sie unfähig waren für den ganzen Zwangsmarsch vom KZ Buchenwald. Die Toten sind Polen, Slawen, Russen, Juden, Franzosen und
Italiener.
Angabe bei einem anderen Bildmotiv: NAMMERING - Vier deutsche Kriegsgefangene tragen ein exhumiertes Opfer eines Evakuierungsmarsches aus dem KZ Buchenwald.
Bei einem weiteren Bild: Deutscher Kriegsgefangener deckt exhumierte Opfer eines Evakuierungsmarsches aus dem KZ Buchenwald mit Decken ab.
18. Mai 1945 (ungefähre Zeitangabe)
91. Mörserbataillon der 26. US-Infanteriedivision
Die letzten Wochen, in denen wir vorrangig dienstliche Umgruppierungen erhielten, verbrachten wir in der Umgebung von TITTLING in Bayern. Der Krieg war vorüber und der Großteil der „staunenden deutschen Soldaten zusammengetrieben.“
an anderer Stelle:
Nachkriegs-TITTLING – Jeder ist erfreulicherweise einquartiert … Abende mit Freizeit … Dann kommt der Trainingszeitplan … Granatwerferdrill während des ganzen Tags … Wanderungen … Filme und Duschen in PASSAU … nächtliche Ausflüge zu diesem Plätzchen an der Donau … viele Heimatlose … unser Küchenvorplatz … IMG (Einbau- und Instandhaltungsanleitung) und üblicher Unterricht im Bataillon … „Gleich Harry!“ … Eiersammlungen … das Haus des Hauptquartiers auf dem Hügel … Mary's strenge Nicht-Verbrüderungs-Polizei … die Innenausstattung mit den unterteilten Bereichen … einige Leute sind höchst interessiert an „Forever Amber“ (Bier? Blonde Frauen?) … Wachdienst … guter Wäscheservice oder die Arbeit der deutschen Zivilpersonen … heiße Baseballspiele … sorgloses Leben …
11. Juni 1945
324th Field Artillery Battalion, 83rd Infantry Division
Am 11. Juni erreichten wir unseren Bestimmungsort, genau nördlich der Donau und die Batterien wurden sofort den umliegenden Orten zugeteilt. Das Hauptquartier blieb in dieser Nacht in NEUKIRCHEN und rückte am nächsten Tag nach TITTLING vor, um sich der Batterie C anzuschließen. Batterie A war in AICHA (bis mindestens 28. Juni) einquartiert, Batterie B in NAMMERING und die Wartungs-Batterie in HASELBACH.
Die Militärverwaltung wurde wieder aufgenommen, ein riesiges Gefangenenlager übernommen und deutsche Soldaten entlassen, kilometerlange „Munitions-Klumpen“ Tag und Nacht bewacht, Krankenhäuser und Zivilpersonen auf der intensiven Suche nach SS-Männern und Personen mit starker Zugehörigkeit zur Nazi-Partei ins Kreuzverhör genommen.
Durch einen Brief eines Angehörigen dieser Einheit von Tittling an die Universität von Chicago ist gesichert, dass dieses Bataillon mindestens bis zum 14. August 1945 in Tittling stationiert war.
17. Juni 1945
Gefangenenlager „Insel“, Auszug aus „Other Losses“ von James Bacque
Übersetzung eines Textes, der nach Meinung des obigen Verfassers „geschönt“ ist.
Nachfolgend ein Nachrichten-Report vom Reporter im Lager Schalding, Deutschland.
So ist das Leben in Schalding! 20.000 deutsche Kriegsgefangene zusammen gedrängt auf einer kleinen Wiese am Rande eines kleinen bayerischen Ortes. Einige Zäune, einige Zelte, das ist der „Embryo“ der Tittling Kriegsgefangenen. Niemand denkt an früher. Es gibt nur einen Ruf, nur ein einziges Wort: „Entlassung“. Endlich kommt der 17. Juni 1945. Die ersten tausend deutschen Kriegsgefangenen verlassen das Lager und kehren heim.
Jeden Tag neue Zelte, neue Büros. Jeden Tag kommen neue Männer aus Gebieten, die von der US-Armee besetzt sind, aber es gibt keine Hindernisse. Ein Lastwagen nach dem anderen fährt los mit entlassenen Kriegsgefangenen. In den nächsten vier Wochen werden 20.000 deutsche Kriegsgefangene zu ihren Familien freigelassen. Dann inmitten all dieses Aufruhrs bewegen sie sich nach Schalding nahe Passau. Der neue Platz ist mit allen verfügbaren Unterkunftsmöglichkeiten installiert, große Baracken mit einem Bett für jeden der 20.000 Männer. Die hygienischen Einrichtungen wurden durch die Kriegsgefangenen hergestellt und sie machten es mit Interesse und Begeisterung. Ein guter Koch (früher Hotel Adlon, Berlin) trägt Sorge für eine ausreichende und nicht zu eintönige Ernährung der Lagerinsassen. Die amerikanische und deutsche Lagerverwaltung sind bemüht, jeden Kriegsgefangenen so bald wie möglich zu entlassen. Jene früheren deutschen Soldaten, die derzeit nicht zu ihren nächsten Angehörigen zurückkehren können, werden auf Ehrenwort zu örtlichen Bauern oder anderen lebenswichtigen Arbeitsplätzen entlassen.
23. Juni 1945
Bericht in der US Soldatenzeitung „83rd Thunderbolt“, Passau, 23.06.1945, S. 2
… 500 Gefangene des Lagers TITTLING kamen nach POCKING, wo sie in einer dortigen außerhalb gelegenen, ehemaligen Aluminiumfabrik Schlafstellen aus Holz erstellten. Außerdem wurden weitere Vorbereitungen für das dort geplante Lager für deutsche Kriegsgefangene erstellt, wie Latrinen und eine Küche. Die meisten sind um die zwanzig Jahre alt, andere sehen wie 60 oder 16 aus. ...
an anderer Stelle:
Die Überprüfung beginnt in einer Zeltstadt nahe Tittling
In einem kleinen Tal nahe TITTLING hat die 324. Feldartillerie eine Zeltstadt errichtet, wo tausende von deutschen Soldaten für die mögliche Entlassung aus der Wehrmacht vorbereitet werden.
Eine abschließende Prüfung erfolgt für jeden Mann, dessen Entlassung erwogen wird. C.I.C. und I.P.W. Teams überprüfen sorgfältig Akten nach früheren SS-Männern und Kriegsverbrechern. Wenn der Soldat für die Entlassung berechtigt gehalten wird, wird er einer anderen Einheit zur weiteren Überprüfung zugewiesen. Der Transport zur neuen Einheit erfolgt unter der Leitung von WJG Roy Carlson vom 330. Regiment-Hauptquartier und Pfc. Charles Spellmann von der Dienstkompanie.
In der neuen Einheit werden die Männer aufgefordert, ihre Kleidung auszuziehen und in einem Bergfluss (Anmerkung: Ilz bei Schrottenbaummühle, HZ) zu baden. Anschließend an das Bad werden sie auf Narben und andere Markierungen auf ihren Körpern überprüft, die für eine spätere Identifizierung nützlich sein könnte. Sie werden auch entlaust.
Eine erfolgreich überstandene Überprüfung bedeutet nicht, dass die Soldaten in ihr früheres bürgerliches Leben entlassen werden. Stattdessen werden sie zum Hauptquartier des 330. Regiments gebracht zur späteren Verteilung auf Aufgaben durch die Bürgermeister im Gebiet des 330. Regiments.
Der Bürgermeister ist für die sofortige Kontrolle der ihm zugewiesenen Männer zuständig, die Hauptkontrolle liegt aber bei den Offizieren des 330. Regiments. Vom Bürgermeister werden sie zur Landarbeit, Straßenreparatur, Schuttbeseitigung und anderen Verbesserungsarbeiten für die Gemeinde zugeteilt.
Sobald die Russen und Briten die Rückkehr der entlassenen Männer in die Heimat erlauben, die nun unter britischer oder russischer Kontrolle ist, werden die Männer vollständig aus der amerikanischen Besatzungszone entlassen. Wenn eine Person in der amerikanischen Besatzungszone lebt und entlassen wird, wird er auf die gleiche Art entlassen, aber nicht an den Bürgermeister. Er ist frei und kann nach Hause zurückkehren.
HZ, 05.2023