Diese Saurier sind ein unübersehbarer Orientierungspunkt an der B 85.
Der aus Englburg in der Gemeinde Tittling stammende Bildhauer Karl Mader (1926 - 2004) zählt mit dem Schriftsteller und Heimatkundler Max Peinkofer (1891 - 1963) und dem Maler Wilhelm Niedermayer (1899 - 1965) zu den drei überregional bedeutsamen und bekannten Kulturschaffenden aus unserer Gemeinde.
Der Künstler Karl Mader arbeitete anfangs mit Stein, später auch mit Holz (Bildhauer, Holzschnitte) und war auch als Maler erfolgreich. Gegen Ende seiner Schaffenszeit, als ihm die Arbeit mit dem harten Granit immer beschwerlicher wurde, entdeckte er die Arbeit mit Metallschrott. In seinem Steinbruchatelier in der Nähe von Englburg entstanden so mit Hilfe eines geschenkten Schweißapparates zahlreiche, meist pfiffige Kunstwerke verschiedener Größe.
Als er sich an ein "Riesenwerk" aus Schrott, einem Saurier heranmachte, kamen im Gemeinderat Tittling Überlegungen auf, dass so ein besonderes und imposantes Kunstwerk am Heimat- und Wirkungsort des Künstlers seinen ständigen Platz haben sollte. So kam es, dass vom Gemeinderat Tittling der Beschluss gefasst wurde, das Kunstwerk anzukaufen und im Jahr 1998 am südlichen Eingang des Ortes nahe der B 85 aufzustellen.
In einem spektakulären Transport (Motto: „Der Saurier zieht um“) wurde der Eisensaurier vom Steinbruchatelier über den Marktplatz zum Standort nahe der Ortsausfahrt Süd nahe der B 85 gebracht und am 18. April 1998 im Rahmen eines kleines Fests aufgestellt. Das Ereignis lockte viele Zuschauer an und das Medieninteresse war groß. Der "Wächter des Dreiburgenlands", wie er bald genannt wurde, wurde schnell zu einem Wahrzeichen des Ortes an der B 85. Die Wegbeschreibung nach Tittling war nun ganz einfach geworden.
Karl Mader muss wohl selber Freude an dieser Aktion der Gemeinde und der Bevölkerung gefunden haben, da er zu seinen Geburtstagen im Jahr 2000 (74. Geburtstag) und 2001 (75) die beiden weiteren Saurier der Gemeinde Tittling, die Saurier 2 und 3 zum Geschenk machte.
Die Aufstellung geschah jeweils volksfestartig wie beim ersten Saurier. In Zusammenarbeit und unter Aufsicht von Karl Mader erfolgten später eingrünende Pflanzungen durch den örtlichen Gartenbauverein. Die Gemeinde Tittling hatte zwischenzeitlich das entsprechende Grundstück erworben.
Ziel der Gemeinde Tittling war es, dem Englburger Künstler Karl Mader zu Lebzeiten die ihm gebührende Anerkennung zu erweisen. Auch die am Blümersberg stehende große Schrottplastik "Maria, Beschützerin des Dreiburgenlands" (2000) und die Steinplastik "Brotvermehrung" sind Geschenke des Künstlers an seine Heimatgemeinde. Andere Werke, u. a. Lebensuhr (Schrott), Durchblick (Stein), Steinbruch (Bild) wurden von der Gemeinde käuflich erworben. Jetzt, nach seinem Tode im Jahr 2004 halten die Saurier, die inzwischen für unseren Ort eine Art Wahrzeichen geworden sind, die Erinnerung an diesen großen Künstler wach.
HZ, 27.02.2008