Historische Namen, Versuch der Deutung und die Straßennamen in der Gemeinde Tittling
Ein Deutungsversuch von Herbert Zauhar
Teil I Überblick über die Hausnummerierung und Einführung der Straßenbezeichnungen in unserer Gemeinde
Teil II Der Ortsname unserer Gemeinde
Teil III Die Straßennamen im Marktbereich
Teil IV Orts-, Straßen- und Flurnamen in den Ortschaften
Teil V Quellenangaben
Tittling im Jahr 2012, aufgenommen bei einem privaten Rundflug
Teil I
Überblick über die Hausnummerierung und Einführung der Straßenbezeichnungen in unserer Gemeinde
Zur Zeit der Erstellung des Urkatasters 1841 und davor war die Auflistung und Zuordnung der Anwesen verhältnismäßig einfach. Bei der geringen Anzahl von Wohngebäuden genügte die Bezeichnung der Ortschaft und eine Hausnummer.
1841 waren im Ortskern von Tittling die Anwesen von 1 bis 59 durchnummeriert, bei Notwendigkeit waren Hausnummern in Bruchschreibweise eingeschoben. An der „Hauptnummer“ war erkennbar, von welchem Hauptbesitz der Grund für ein neues Anwesen stammte (Beispiel: 23 ½ oder 23 ¼ entstanden auf einem ehemaligen Grundbesitz von Hausnummer 23 usw.).
Die umliegenden Ortschaften hatten Hausnummern von 60 bis 160 (Beispiele: Hohenwart 77 bis 79, Rothau 136 bis 140 usw.).
Diese Hausnummerierung muss schon einige Zeit vor 1841 eingeführt worden sein, denn schon bei der Erstellung des Urkatasters gab es „eingeschobene“ Hausnummern in Bruchschreibweise.
Die 1752 und 1760 in der Konskription bzw. Hofanlagsbuchhaltung angegebenen Hausnummern weichen von den 1841-er Hausnummern ab, sind also eine Vorstufe. Um 1510 genügte sogar ein einzelner Name (manchmal zusätzlich oder nur mit der Berufsangabe), um die damals 20 Anwesen bestimmbar zu machen. Deren genaue Zuordnung und Lage ist noch nicht erforscht.
Während die Nummerierung des Altbestands – bis auf einige Änderungen um 1899 – weitestgehend unangetastet blieb, wurden bei Neubauten nach 1841 und später „alte“, nicht mehr gebrauchte Hausnummern an anderer Stelle wieder verwendet. Es waren auch weitere „eingeschobene“ Hausnummern in Bruchschreibweise erforderlich, die eine Orientierung sehr erschwerten.
Diese Art der Hausnummerierung, also Ortsname und Nummer, war in unserer Gemeinde bis 1960 in Gebrauch.
Im Ortskern von Tittling gab es schon 1827 die Straßenbezeichnungen „Neuer Markt“ (der südliche Teil der heutigen Herrenstraße), „Lederergasse“ und „Färbergasse“, die zwar im Urplan von 1827 eingetragen waren, aber bei der Besitzbeschreibung im Urkataster 1841 nicht erschienen. Hier genügte allein die Hausnummer zur Identifizierung des jeweiligen Hauses.
Die wachsende Bautätigkeit, insbesondere nach dem 2. Weltkrieg, machte eine Neuregelung erforderlich. Bereits 1951 wurden auf Antrag der wiedergegründeten Waldvereinssektion vom Gemeinderat weitere Straßennamen festgelegt. Einige Vorschläge kamen von Max Peinkofer, der in dieser Angelegenheit dem Gemeinderat beratend zur Seite stand.
Im Jahr 1960 wurde die Hausnummerierung grundlegend geändert. Die Häuser im Ortskernbereich wurden von 1 bis 268 durchnummeriert. Jetzt wurden bei der Hausanschrift die damaligen Straßenbezeichnungen vorangestellt, dann folgte die Hausnummer.
Nach folgendem System wurde vorgegangen: Marktplatz Hausnummern 1 bis 19, Herrenstraße 20 bis 58, Berggasse 59 bis 65, Dreiburgenstraße 66 bis 92, Lederergasse 111 bis 126, Hafnergasse 127 bis 142, Muggenthaler Straße 143 bis 166, Brunngasse 167 bis 176, Färbergasse 177 bis 206, Passauer Straße 207 bis 258 und Hans-Habereder-Straße 259 bis 268. In besonders begründeten Einzelfällen mussten Anwesen der tatsächlichen Ortsflur zugeordnet werden.
Wegen der weiteren Bautätigkeit wurden bis 1979 weitere Hausnummern bis 351 angefügt. Trotzdem mussten danach immer wieder Hausnummern in Bruchschreibweise eingeschoben werden.
Ab 1960 bekam auch jede einzelne Ortschaft Hausnummern von 1 bis ... zugeteilt, die frühere durchlaufende Nummerierung der Ortschaften wurde aufgegeben.
Die damals eingeschränkte Zahl von Straßenbezeichnungen führte zu heute kurios anmutenden Zuordnungen. So wurden beispielsweise bis 1979 Anwesen in der Insel der Passauer Straße zugeordnet oder solche im Kirchweg der Herren- oder Dreiburgenstraße.
Durch die weitere Bautätigkeit, insbesondere in größeren Siedlungsgebieten, wurden 1979 weitere, bis heute geltende Straßenbezeichnungen beschlossen und deren Einführung 1982 abgeschlossen. Die Hausnummerierung wurde erneut reformiert und nun wie allgemein üblich, auf jeden einzelnen Straßenzug bezogen. Vom Rathaus aus gesehen bekamen die Häuser auf der linken Straßenseite jeweils die Hausnummern 1, 3, 5 usw., rechts wurden 2, 4, 6 usw. zugeteilt.
Aber auch hier keine Regel ohne Ausnahme. So wurde der Hopfengarten im Uhrzeigersinn durchnummeriert und auch anderswo gab es gelegentlich Abweichungen von der Hauptregel „links – ungerade, rechts – gerade“ Hausnummer.
Trotz der Berücksichtigung von Baulücken mussten später bei nicht einkalkulierter weiterer Bautätigkeit und bei später erfolgten Grundstücksteilungen gelegentlich Zwischenbezeichnungen, z. B. 2 a usw. eingeschoben werden.
Für die Ortschaft Preming wurden 1979 ebenfalls Straßenbezeichnungen vergeben und nachfolgend zugeteilt, so auch in Rothau (09.1981) und im Gewerbegebiet in Eisensteg. 1997 erhielt eine Erschließungsstraße in Loizersdorf einen eigenen Namen. Im Ortsbereich führten und führen Neuerschließungen von Bauland zu weiteren Straßenbezeichnungen.
Teil II
Der Ortsname unserer Gemeinde
Tittling
amtliche Schreibweise: Tittling
frühere Schreibweisen:
Tetelingen 1138, Tetilingen 1139, Tutilingen ca. 1170, Tůttelingen 12. Jahrhundert, Tvteling 1247, Tûtling 1255, Tutlign 1265, Tutlinge 13. Jahrhundert, Tvetling um 1280, Tetling 1287, 1326 und 1334, Tůtling um 1310, Tütling 1353, Tuetling 1381, Titling 1386, Tuttling 1403, Tütling 1434, Tittling 1465, Tuttling 1491, Tütling 1500, Tutling 1509 und 1526, Tutling 1568, Titling 1568, Tittling 1582, Ditling 1605, Titling 1616, Tieling 1622, Tittling 1630, Tütling 1684, Tutling um 1690, Tüttling 1723, Tutling 1791, Tütling 1797, Dittling 1803, Ditling 1803, Dittling (Tittling) 1852, Tüttling 1855, Dittling 1860, Tittling 1867
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Wolf-Armin Frhr. von Reitzenstein, ein Fachmann auf dem Gebiet der Ortsnamensforschung, geht vom alten Personennamen „Tutilo“ aus, mit der angehängten Nachsilbe „-ing“. Althochdeutsch schrieb man gewöhnlich „Tuotilo“ oder „Tuatilo“.
Orte mit der Nachsilbe „-ing“ zählen zu den älteren Siedlungsorten, die um Tittling herum – im früheren Gebiet der Babenberger Güter – gehäuft anzutreffen sind. Man geht bei den „-ing Orten“ von Rodungssiedlungen aus.
Nach Professor Dr. Oswald, Passau könnte der Ortsname von einem Edlen „Tutilo“ stammen, der hier in der Karolingerzeit um 800 seinen Hof errichtet hat. Sogenannte „-ing Orte“ entstanden auch noch im 10. Jahrhundert.
Da keine historisch belegten Fakten über die Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens vorliegen, wären hier und bei den meisten Ortsnamen weitere Überlegungen nicht ausgeschlossen. Dies trifft auf die Ortsnamensforschung generell zu.
Deshalb sind auch Überlegungen in Bezug auf einen anderen Personennamen zulässig.
Während die späteren Nennungen unseres Ortsnamens einen möglichen Bezug zum Personennamen „Tutilo“ erkennen lassen, bereiten die ersten, 1138/39 urkundlich belegten Nennungen „Tetelingen“und „Tetilingen“ und manche spätere Bezeichnung doch ziemliches Kopfzerbrechen.
Beim Ortsnamen „Englburg“ stieß ich auf dort nachlesbare Zusammenhänge, die mir eher einen anderen Personennamen nahelegen, nämlich den des Gotenkönigs „Totila“. Dieser war von 542 bis 552 (n. Chr.) König der Ostgoten. In seiner 11-jährigen Regentschaft erwarb er sich großes Ansehen und wird als die „glänzendste Gestalt unter den Gotenkönigen seit Theoderich“ bezeichnet.
Er führte erbitterte Kämpfe gegen Ostrom und baute die Engelsburg in Rom zum Stützpunkt aus.
Dieser „Totila“ war später eine Art germanischer Volksheld, an den sogar heute noch die Gedenktafel Nr. 17 in der Walhalla in Regensburg erinnert. Seine Kämpfe als König der Ostgoten waren Stoff für den Monumentalfilm „Kampf um Rom II“, der 1968 in die Kinos kam.
Namensabwandlungen, z. B. „Tetilo“ u. a. waren aufgrund der meist nur mündlichen Weitergabe in der damaligen Gesellschaft gang und gäbe.
Diese Überlegungen zu „Totila“ sind im Zusammenhang mit den Ausführungen beim Ortsteil „Englburg“ zu sehen.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Tittling
im Norden: „Blümersberg“ - Tittlinger Hausberg mit Wiesen und (früher) vielen Blumen
im Osten: Die Ortsflur endete bereits bei der heutigen Hafnergasse.
im Süden: Die Ortsflur endete bereits bei der Linie Parkplatz Getränke Degenhart – Bach im Betriebsgelände Altenbuchinger – Straßenzug Insel.
im Südwesten: „Hofwiesen-Feld“ - Hier waren früher die Wiesen und Äcker des gräflichen Maierhofs.
im Nordwesten: „Hötzendorfer Feld“ - Wiesen und Äcker in Richtung der Ortschaft Hötzendorf
Teil III
Die Straßennamen im Marktbereich
Am Blümersberg
Lage:
Die Straße zweigt von der Hafnergasse nach Norden ab, führt über den Gipfelbereich des Blümersbergs und mündet westlich in die Herrenstraße.
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße liegt am Südhang des zwischenzeitlich 575 m hohen Tittlinger Hausbergs „Blümersberg“. Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Anfangs war an eine Zweiteilung des Wegs gedacht.
Teilstück von der Hafnergasse bis zum Gipfel: Max-Peinkofer-Weg, Am Wasserwerk (Nördlich des Berges, nahe der Ortschaft Gehersberg, war früher das gemeindliche Wasserwerk und am Gipfel ein Hochbehälter), Bergstraße, Am Steig
Teilstück von der Herrenstraße bis zum Gipfel: Am Blümersberg, Zum Rundblick, Blümersbergstraße, Gföhrerlweg (nach dem nördlich gelegenen Waldstück „Gföhrerl“ - Baumart Föhre/Kiefer), Am Pulverhäusl (Der Kaufmann Machhaus vom Marktplatz 7 – heute „Dreiburgenapotheke“ – hatte auf der Nordseite des Wegs, in der linken Böschung bei der Wegabzweigung nach Gehersberg ein Depot für das in den Steinbrüchen benötigte Schießpulver.)
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren je nach Lage entweder der Hafnergasse oder der Herrenstraße zugeordnet.
In einem Gemeinderatsprotokoll von 1977 wird die inoffizielle Bezeichnung „Blümersberger Weg“ verwendet.
Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Weitere oder frühere Namen für den Blümersberg:
Blömersberg, Kalvarienberg, Lämmersberg, der Berg, Blümersberg
Am Hopfengarten
Lage:
Stichstraße von der Hans-Habereder-Straße nach Süden mit anschließender Querstraße in Ost-West Richtung
Erklärung des Straßennamens:
In diesem Gebiet, einem leichten Südhang, soll früher Hopfen angebaut worden sein. Soll dem Brauer und Posthalter Mayer (Gasthof zur Post) gehört haben.
Im Urkataster von 1841 wird die Fl. Nr. 363 (Bereich zwischen Hafnergasse und „Am Blümersberg“) als „der Hopfengarten“ bezeichnet, ein Indiz für eine weitere Hopfenanbaufläche in unserer Gemeinde. In unserer Gemeinde gab es (zeitversetzt) die Schlossbrauerei Englburg, die Brauereien Mayer, Hirz und Edmaier sowie die Weißbierbrauerei Hausinger.
Eine im 1960/61 errichtete „landwirtschaftliche Nebenerwerbssiedlung“ für 15 Häuser
Am Reuthölzl
Lage:
Kurze Stichstraße, zweigt am südlichen Teil der Posthalterstraße nach Süden ab.
Erklärung des Straßennamens:
Die südlich davon liegende Waldung (nördlich des Sportplatzes der SG Preming) hat den Flurnamen „Reutholz“, im Volksmund wegen der Größe „Reuthölzl“ genannt. Der Name weist auf eine Rodungstätigkeit (reut = roden) in diesem Gebiet hin, mit dem „Reuthölzl“ als kleinen Restbestand.
Die Erschließung des Baugebiets und Namensgebung erfolgten im Jahr 1986/87.
Am Schacherfeld
Lage:
Ca. 250 m lange Stichstraße im Gewerbegebiet Hörmannsdorf A. Sie verläuft parallel zur B 85 und mündet in der Nähe der Ausfahrt Hörmannsdorf in die Straße nach Loizersorf/Perlesreut ein.
Für die Bezeichnung maßgebend war der alte Flurname „Schacherfeld“.
Nördlich der Straße durchschneidet die B 85 ein kleines Wäldchen, das „Schachert“, im Volksmund auch „Schochert“ genannt.
Der Name ist abgeleitet von Schacher/Schachen und bedeutet kleiner, alleinstehender Wald oder Waldzunge, also einer Waldparzelle im Felde.
Die Erschließung des Baugebiets und Namensgebung erfolgten im Jahr 2017.
Amselweg
Lage:
Schmale Verbindungsstraße von der Wilhelm-Niedermayer-Straße zur Hans-Habereder-Straße.
Erklärung des Straßennamens:
Namensgeber im Jahr 1979 war der Vogel „Amsel“.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Amselgasse, Ferdinand-Neumeier-Straße, Durstweg (Spaßname wegen des früheren Gasthauses Fröhler, um 1950 „Siebenhasenwirt“ genannt), Max-Peinkofer-Weg
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren der Passauer Straße zugeordnet. Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Siebenhasen“ und einer Hausnummer.
Am Tonfeld
Lage:
Stichstraße, zweigt vom südöstlichen Seitenarm des Bayerwaldrings in westlicher Richtung ab.
Erklärung des Straßennamens:
Eines der für dieses Baugebiet genutzten landwirtschaftlichen Fläche hatte den Grundstücksnamen „Tonfeld“. Wegen ihrer Bodenbeschaffenheit haben auch die Grundstücke westlich dieses Straßenbereichs nahe Preming den Flurnamen „Tonäcker“. Der Grundstücks- und Flurname waren für die Namenswahl ab der Erschließung im Jahr 1998 ausschlaggebend.
Arberstraße
Lage:
Zweigt von der Englburger Straße nach Süden ab, endet bei der Rachelstraße und Abzweigung zur Osserstraße.
Erklärung des Straßennamens:
1979 so benannt nach dem Arber, mit 1.455 Metern der höchste Berg des Bayerischen Waldes. Sein Gipfel liegt im Gebiet der Gemeinde Bayerisch Eisenstein.
Weitere oder frühere Namen:
Die Straßen mit den Namen von Bergen des Bayerischen Waldes (Arber, Dreisessel, Falkenstein, Lusen, Osser und Rachel) liegen im „Hofwiesenfeld“, wie der alte Flurname für dieses Gebiet lautet. Bis 1979 hatten alle Anwesen in diesem Bereich die Postadresse „Hofwiesenfeld“. Da das Baugebiet 1967 – 69 von der Bayer. Wohnungs- und Siedlungsbau GmbH, München zusammen mit dem VdK erschlossen, abgewickelt und auch der Wohnungsbau gefördert wurde, wird bis heute immer wieder noch die Bezeichnung „VdK-Siedlung“ verwendet.
Bahnhofstraße
Lage:
Zweigt von der Passauer Straße in westlicher Richtung ab und endet beim ehemaligen Raiffeisenlagerhaus
Erklärung des Straßennamens:
Hier stand der Bahnhof Tittling an der ehemaligen Bahnstrecke Deggendorf – Kalteneck.
Die Namensgebung erfolgte 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Am Bahnhof, Raiffeisenstraße (Am Ende der Straße stand das Raiffeisenlagerhaus, vormals Lagerhaus des Darlehenskassen-Vereins.)
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren der Passauer Straße oder Färbergasse zugeordnet. Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Bayerwaldring
Lage:
Ringstraße mit Seitenarmen, zweigt von der Passauer Straße in Höhe der Maseringer Straße nach Osten ab.
Erklärung des Straßennamens:
Der „Namensgeber“ Bayerische Wald wird kurz als „Bayerwald“ bezeichnet. Die gelegentlich auch allein genannte Bezeichnung „Ring“ weist auf die Form der Erschließungsstraße hin.
Die Erschließung des Baugebiets und Namensgebung erfolgten 1978/1979.
Berggasse
Lage:
Gässchen, führt vom Marktplatz nach Norden, schwenkt nach ca. 30 Metern in Höhe des Fußwegs zum Blümersberg westwärts bis zur Herrenstraße.
Erklärung des Straßennamens:
Liegt am Fuße des Blümersbergs, den Peinkofer und die Bevölkerung oft als „der Berg“ bezeichnet haben. Von dieser Gasse aus führt ein kurzer Fußweg zum Blümersberg.
Weiterer Namensvorschlag bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Max-Peinkofer-Weg
Weitere oder frühere Namen:
Hilfspriester Braun bezeichnet diese Gasse 1845 in der Pfarrchronik als „Lemonigaßl“.
Vermutlich ist die „Limone“ (Zitrone) gemeint. Möglicherweise hängt dies mit dem Gasthaus Baldini zusammen, das hier von 1812 bis zum Verkauf 1879 an die Gemeinde (Errichtung des Armenhauses) von der Familie Baldini betrieben wurde. Die aus Italien stammende Familie dürfte mit dieser damals „exotischen“ Frucht aus ihrer Heimat für Gesprächsstoff gesorgt haben.
Im Tittlinger Waldboten findet sich um 1932 auch die Bezeichnung „Peinkofer-Gäßchen“. Am westlichen Ende des Gässchens (Berggasse 14) wohnte die Familie des Schmiedemeisters Josef Peinkofer. Hier wurde Max Peinkofer am 22.09.1891 geboren.
Therese Wiegand schreibt vom im Volksmund verwendeten Namen „Treberhäng“, was auf die trinkfesten Männer in dieser Gasse zurückzuführen sein soll.
Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Bergsteigerl
Lage:
Fußweg von der Berggasse zum Blümersberg, beginnt zwischen den Anwesen Berggasse 4 (Kössl) und Berggasse 8.
Erklärung des Straßennamens:
Dieser Wiesensteig, ein alter „Kirchsteig“ aus Richtung Norden, ist der zentrale Fußweg vom Ortszentrum zum Blümersberg. Die Namensgebung erfolgte 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Blümersbergweg, Teufelsteinweg (nach einem sagenumwobenen Felsbrocken am nördlichen Fuß des Blümersbergs beim „Gföhrerl“), Amorpfad (Spaßname, der darauf hinweisen soll, dass der Blümersberg von Liebespaaren nicht nur wegen seiner guten Aussicht erklommen wurde.)
Bründlweg
Lage:
Stichstraße, die von der Dreiburgenstraße in Höhe des Altenheims St. Marien nach Süden abzweigt und den Donau-Ilz-Radweg quert.
Erklärung des Straßennamens:
Das Grundstück des Anwesens am Ende des Bründlwegs hat die Grundstücksbezeichnung „Bründlacker“. „Bründl“ oder „Brünnl“ waren früher wichtige Wasserquellen für die notwendige Bewässerung der Wiesen und Felder. Es konnte sich hierbei um richtige Quellen handeln oder um feuchte, sumpfige Stellen, in denen sich etwas Wasser sammelte.
Die Namensgebung erfolgte 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Am Westbahnhof (wegen der Nähe zur früheren Steinverladestation an der ehemaligen Bahnstrecke), Lerchenweg (Früher öfter anzutreffender Vogel, der am Boden brütet und durch seinen Gesang im Flug auffällt.), Flurweg
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren der Dreiburgenstraße zugeordnet. Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Brunngasse
Lage:
Die Brunngasse beginnt beim früheren „Weißbräu Hausinger“ (Tittlinger Hof), führt ostwärts, knickt nach ca. 80 Metern beim „Röhrlbrunnen“ nach Süden ab und mündet in die Lederergasse.
Erklärung des Straßennamens:
Der Brunnen in dieser Gasse, der sogenannte „Röhrlbrunnen“, mit frischem und beständigem Quellwasser aus dem Blümersberg, ist bis heute eine benutzte Wasserquelle. Das Wasser der gefassten Quelle fließt seit jeher aus einem Rohr in ein kleines Becken.
Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1951.
Weitere oder frühere Namen:
Wird 1841 bei Einträgen im Urkataster als „äußere Gasse“ bezeichnet.
Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Carossastraße
Lage:
Verbindungsstraße von der Muggenthaler Straße zur Hafnergasse
Erklärung des Straßennamens:
1979 so benannt nach dem bedeutenden Passauer Dichter Hans Carossa (1878 – 1956).
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Max-Peinkofer-Straße
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren der Hafnergasse (und eines der Muggenthaler Straße) zugeordnet. Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Ortsnamen „Tittling“ und einer Hausnummer.
Dettenbachstraße
Lage:
Stichstraße, beginnt am Endpunkt des nordöstlichen Teils des Bayerwaldrings und des südwestlichen Teils der Posthalterstraße und führt nach Norden.
Erklärung des Straßennamens:
In der westlich gelegenen Talmulde entspringt der „Dettenbach“, der an St. Kolomann, der Geiermühle (Neukirchen v. W.) und Ruderting vorbeifließt und bei Fischhaus in die Ilz mündet.
Bei der Deutung von „Detten“ müssen wir uns den Namen des Ortes „Dettenbachhof“ in der Gemeinde Neukirchen v. W., der nahe dieses Baches liegt, genauer anschauen. Dieser hieß früher „Totempachhof“, „Totenpach Hof“, „Tettnbach“, „Dödenbachhof“ und „Döttenbachhof“. Die ersten Namensnennungen könnten auf „totes“ Wasser, also für Fische ungeeigneten Lebensraum oder an einen Bestattungsort für Pest- oder Kriegsopfer irgendwo an diesem Bach hindeuten. Später hat man zeitweise „tot“ mit „öde“ gleichgesetzt.
Die Erschließung des Baugebiets und Namensgebung erfolgten im Jahr 1979/80.
Dreiburgenstraße
Lage:
Zweigt von der Herrenstraße nach Westen in Richtung Englburg – Fürstenstein – Vilshofen ab. Der Straßenzug endet bei der Ortschaft Hötzendorf.
Erklärung des Straßennamens:
Die Namensgebung im Jahr 1951 ist ein Hinweis auf die drei Burgen des „Dreiburgenlands“ Englburg, Fürstenstein und Englburg. Zu den beiden erstgenannten Burgen führt diese Straße direkt, die Saldenburg kann man über die Abzweigung nach Rothau erreichen.
Weitere oder frühere Namen:
Die Straße wird 1841 im Urkataster als „Englburger Distriktstraße“ bezeichnet. Heute ist sie als „Staatsstraße“ eingestuft.
Hilfspriester Braun bezeichnet sie 1845 in der Pfarrchronik als „Englburger Straße“.
Bis heute noch bekannt ist die Bezeichnung „Ziegelgasse“. Wahrscheinlicher Grund hierfür ist das Grundstück Fl. Nr. 130 (heutiges Altenheimgrundstück). Dieses große Grundstück wird im Urkataster 1841 (wie auch noch zwei benachbarte Grundstücke in der Ortsflur Tresdorf) als „Ziegelacker“ bezeichnet. Nach dem großen Marktbrand, bei dem fast alle mit Holz gebauten Anwesen im Marktbereich zerstört wurden, waren Ziegel und Steine bevorzugtes Baumaterial. Nachgewiesen ist um diese Zeit auch ein Ziegelstadelplatz auf Fl. Nr. 4707 b in Hötzendorf.
In einem Zeitungsartikel im Tittlinger Waldboten von 1934 erscheint der Name „Fürstensteinerstraße“.
Dort, wo sich seit 1955 (Baubeginn 1954) das Altenheim St. Marien befindet, war 1934 ein Reichsarbeitsdienstlager errichtet worden. Deshalb sprach man in dieser Zeit auch von der „Lagerstraße“.
Vor der Namensgebung im Jahr1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Wanderweg von der Dreiburgenstraße nach Rothau
Für diese Fußwegverbindung von der Dreiburgenstraße (zwischen ALDI und dem Altenheim) lag 1979 der Vorschlag „Pandurensteig“ vor. Der Wanderweg blieb aber weiterhin namenlos.
Dreisesselstraße
Lage:
Stichstraße von der Englburger Straße nach Süden
Erklärung des Straßennamens:
1979 so benannt nach dem „Dreisessel“, einem 1.333 m hohen Berg im Bayerischen Wald, nordöstlich der Gemeinde Neureichenau.
Weitere oder frühere Namen:
Die Straßen mit den Namen von Bergen des Bayerischen Waldes (Arber, Dreisessel, Falkenstein, Lusen, Osser und Rachel) liegen im „Hofwiesenfeld“, wie der alte Flurname für dieses Gebiet lautet. Bis zur Namensgebung im Jahr 1979 hatten alle Anwesen in diesem Bereich die Postadresse „Hofwiesenfeld“. Da das Baugebiet 1967 – 69 von der Bayer. Wohnungs- und Siedlungsbau GmbH, München zusammen mit dem VdK erschlossen, abgewickelt und der Wohnungsbau gefördert wurde, wird bis heute immer wieder auch die Bezeichnung „VdK-Siedlung“ verwendet.
Eichenfeld
Lage:
Erschließungsstraße des Baugebiets „Eichenfeld“. Beginnt an einer südlichen Stichstraße des Bayerwaldrings, danach schließt sich eine Ringstraße an, führt dann weiter in Richtung des Waldwegs in Preming.
Erklärung des Straßennamens:
Am Nordwestrand des 2001/02 erschlossenen Baugebiets befindet sich eine stattliche Eiche.
Englburger Straße
Lage:
Beginnt ab dem Straßenübergang beim früheren Raiffeisenlagerhaus, verläuft oberhalb des Einschnitts der früheren Bahnlinie (heute Donau-Ilz-Radweg) nach Südwesten und schwenkt auf Höhe der Färbergasse nach Westen, endet bei der 1981 fertiggestellten Ortsumgehung der B 85.
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße führt zum Ortsteil Englburg. Bis 1979 gehörte der Teil ab Höhe der Färbergasse (heute Fußgängerüberweg über den Donau-Ilz-Radweg) nach Westen zur Färbergasse. Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979. Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Kornfeldstraße
Für das damals neue Teilstück vom Übergang beim (ehemaligen) Raiffeisenlagerhaus bis zur Höhe Färbergasse gab es eigene Vorschläge: Zur Halbmeile, Halbmeilstraße, Am Lerchenhang, Gleisweg, Am Bahndamm.
Für das Teilstück nach Höhe der Färbergasse Richtung Ortsumgehung B 85: Heycostraße
Erlenstraße
Lage:
Zweigt von der „Insel“ ab und verläuft in westlicher Richtung, vorbei am „Lindlbauerweiher“ bis zur ehemaligen Kläranlage. Im unteren Teil zweigt die Falkensteinstraße ab.
Erklärung des Straßennamens:
Am südlich der Straße parallel verlaufenden Maseringer Bach wachsen im Uferbereich zahlreiche Erlen, ein an feuchten Stellen häufig anzutreffender Laubbaum.
Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Inselweg, Weiherweg, Weiherstraße, Klärstraße, Erlenweg, VdK-Straße
Weitere oder frühere Namen
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren je nach Lage der Insel oder dem Hofwiesenfeld zugeordnet.
Färbergasse
Lage:
Zweigt am südlichen Teil des Marktplatzes in westlicher Richtung ab und endet beim Donau-Ilz-Radweg (ehemals Bahnlinie). Bis 1979 verlief sie von dort (als untere Färbergasse) weiter bis zum heutigen Anwesen Englburger Straße 48 (Gsödl).
Erklärung des Straßennamens:
Das heutige Anwesen Färbergasse 9 (Baumann, Winter) war das einzige Anwesen in der Gemeinde mit einer realen Färbereigerechtsame. Bereits 1752 ist hier der Färber Bruckmayr nachgewiesen, möglicherweise übten schon seine Vorfahren auf diesem Anwesen diesen Beruf aus.
Weitere oder frühere Namen:
Im Urplan aus dem Jahr 1827 ist der Straßenname bereits eingezeichnet. In den Grundstücksbezeichnungen des Urkatasters von 1841 wurde diese Bezeichnung aber nicht verwendet. Bei der Namensgebung im Jahr 1951 wurde die Straßenbenennung „Färbergasse“ bestätigt.
Der noch heute bekannte Name „Heilig-Geist-Gasse“ geht laut Max Peinkofer auf „einen jungen, unbeweibten Schmiedemeister“ vom Anwesen Färbergasse 5 (Graf) zurück, der sein Herz an eine junge Maid in Preming verschenkt hatte. Beim Fensterln erwachte die junge Frau und fragte ganz schlaftrunken: „Wer bist du denn?“ Die fast gotteslästerliche Antwort des Schmieds lautete: „Ich bin der Heilige Geist!“. Die Sache wurde bekannt und der Schmied hieß fortan „Geistschmied“ und seine Gasse wurde zur Hl.-Geist-Gasse. Beim späteren Wegzug in die Brunngasse nahm der Schmied diesen Spitz- und Hausnamen mit.
Variante 1: Demnach soll ein junger Mann in dieser Gasse beim Fensterln erwischt und von Ortsbewohnern durch einen weiß gekleideten „Geist“ verscheucht worden sein.
Variante 2: Ein in dieser Gasse wohnender Schmied ging nach Preming zum Fensterln. Einer der Preminger Burschen, in ein weißes Leintuch gehüllt, schrie ihn an: „Ich bin der Heilige Geist“! Der Schmied fiel vor Schreck von der Leiter und suchte das Weite. Seitdem hieß er „der Geistschmied“ und die Gasse, in der er wohnte „Heilig Geistgasse“.
Die Namensbezeichnung „Heilig-Geist-Gasse“ findet sich um 1935 auch auf Ansichtskarten.
Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Fußwegverbindung von der Färbergasse zur Volksschule (Theodor-Heuss-Straße)
Für diese Fußwegverbindung am westlichen Rand des Holzlagerplatzes des Sägewerks Schlattl lag 1979 der Vorschlag „Grafenschlösslweg“ vor. Der Weg blieb aber weiterhin namenlos.
Falkensteinstraße
Lage:
Stichstraße, zweigt von der Erlenstraße nach Westen ab. Von ihr zweigt ein eingeschränkter Weg zur Lusenstraße ab.
Erklärung des Straßennamens:
1979 so benannt nach dem Falkenstein, einem 1.315 Meter hohen Berg im Bayerischen Wald, südöstlich von Bayerisch Eisenstein.
Weitere oder frühere Namen:
Die Straßen mit den Namen von Bergen des Bayerischen Waldes (Arber, Dreisessel, Falkenstein, Lusen, Osser und Rachel) liegen im „Hofwiesenfeld“, wie der alte Flurname für dieses Gebiet lautet. Bis zur Namensgebung im Jahr 1979 hatten alle Anwesen in diesem Bereich die Postadresse „Hofwiesenfeld“. Da das Baugebiet 1967 – 69 von der Bayer. Wohnungs- und Siedlungsbau GmbH, München zusammen mit dem VdK erschlossen, abgewickelt und der Wohnungsbau gefördert wurde, wird bis heute immer wieder auch die Bezeichnung „VdK-Siedlung“ verwendet.
Gartenstraße
Lage:
Im Norden begrenzt durch die „Insel“, mündet im Süden in die Maseringer Straße, im südlichen Teil mit dazugehöriger Ringstraße.
Erklärung des Straßennamens:
In diesem Bereich war früher der große Obstgarten der Familie Habereder.
Das Baugebiet wurde ab 1961 besiedelt und als Gartenstraße bezeichnet.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Gartenstraße bis zur Maseringer Straße: Alte Straße (Bis um 1890 verlief hier die Hauptstraße von Tittling nach Passau.)
Gartenstraße über Insel bis zum Raiffeisenlagerhaus/ehem. Bahnübergang: Hofmarksrichterstraße (Tittling war ab 1396 bis Mitte des 19. Jahrhunderts eine Hofmark mit niederer Gerichtsbarkeit und Verwaltungsaufgaben.)
Gehersberger Straße
Lage:
Führt von der Herrenstraße nach Osten zur Ortschaft Gehersberg.
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße führt von der ehemaligen Bundesstraße 85 zur Ortschaft Gehersberg.
Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Am Wasserhäusl (Über diese Straße erreichte man das bis 1970 bestehende gemeindliche Wasserwerk.), Am Teufelstein (ein sagenumwobener Felsblock am nördlichen Fuß des Blümersbergs beim „Gföhrerl“)
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser gehörten zur Herrenstraße. Ein kurz vor 1951 errichtetes Haus hatte die offizielle Zuordnung „Tittling“ und eine Hausnummer.
Hafnergasse
Lage:
Straßenstück ab der Einmündung der Lederergasse in die Muggenthaler nordostwärts bis zum Beginn des Ortsteils Göttersberg
Erklärung des Straßennamens:
Namensgeber im Jahr 1951 ist die Berufsbezeichnung „Hafner“.
In der Hafnergasse selbst war in früheren Jahren bis auf eine Ausnahme Anfang des 20. Jahrhunderts kein Hafner tätig. Die oft wiederholte Aussage, die Namensgebung findet ihre Begründung „wegen der vielen Hafner in dieser Gasse“, ist nicht zutreffend.
Als Rechtfertigung für die Namensgebung kommt die ab 1658 bezeugte Tätigkeit eines Hafners Loos auf dem nahegelegenen, heutigen Anwesen Lederergasse 16 (Bankratz, Hackl) in Betracht. Den für sein Handwerk notwendigen Ton dürften die bis um etwa 1890 hier tätigen Hafner aus dem Schüsselholz in Muth/Loizersdorf bezogen haben. Der kürzeste Weg dorthin führt über die heutige Hafnergasse. Ein zweites Anwesen mit realer Hafnergerechtigkeit und sehr langer Hafnertradition (Loos) gab es in Loizersdorf 22. Möglicherweise gab es eine weit zurückreichende verwandtschaftliche Beziehung zwischen den Hafnern aus der Lederergasse und Loizersdorf. So wird 1752 beim Anwesen Lederergasse 16 ein Hafner Jacob Loß erwähnt, vier Jahre später ein anderer Hafner auf diesem „Loosen Haus“. Um diese Zeit sind auch die Hafner Loos in Loizersdorf 22 nachgewiesen, die Namensführung Loos geht hier noch weiter zurück.
Weitere oder frühere Namen:
Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Hans-Habereder-Straße
Lage:
Stichstraße, die von der Passauer Straße ostwärts abzweigt.
Abzweigungen von der Hans-Habereder-Straße: Wilhelm-Niedermayer-Straße nach Norden, Am Hopfengarten nach Süden
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße wurde 1960 nach dem im Jahr davor verstorbenen Bürgermeister und Ehrenbürger Johann Habereder (1922 – 33 und 1948 – 59) benannt.
Weitere oder frühere Namen:
Dieser Bereich wurde ab 1957 besiedelt. Vor 1960 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Siebenhasen“ und einer Hausnummer.
Herrenstraße
Lage:
Vom nördlichen Marktplatz Richtung Schönberg, Regen, Cham; bis 1980 Teil der durch den Ort führenden Bundesstraße 85
Erklärung des Straßennamens:
Im heutigen Anwesen Herrenstraße 9 (Stadler) wohnten seit Gründung der Expositur Tittling im Jahr 1685 bis zum Bezug des Pfarrhofs am Marktplatz im Jahr 1929 die „Geistlichen Herren“. Bei der Neuordnung der Straßennamen 1951, die von der damals wiedergegründeten Waldvereinssektion beantragt worden war, wurde auf Vorschlag von Max Peinkofer die Bezeichnung „Herrenstraße“ beschlossen. Der schon früher gebrauchte Name „Herrengasse“ hat wohl dem Verkehrsaufkommen und dem damit verbundenen Ausbau der Straße (früher B 85) nicht mehr ganz entsprochen.
Weitere oder frühere Namen:
Im Urplan aus dem Jahr 1827 wird ein südliches Teilstück als „Neuer Markt“ bezeichnet. In den Grundstücksbezeichnungen des Urkatasters von 1841 wurde diese Bezeichnung aber nicht verwendet.
Hilfspriester Braun bezeichnet sie 1845 in der Pfarrchronik als „Herrengasse“.
Im Tittlinger Waldboten wird sie um 1932 „Schönberger Straße“ genannt. Dieser Name war bis 1950 gebräuchlich.
Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Insel
Lage:
Der Ortsteil und die Straße unterhalb des ehemaligen Bahngeländes nach Süden bis zur Gartenstraße wird als „Insel“ bezeichnet.
Über diesen Straßenzug verlief bis um 1890 die Straßenverbindung von Tittling nach Passau.
Erklärung des Straßennamens:
Das Lehnwort „Insel“ kommt nur in jüngeren Flurnamen vor, auch für Wiesen am Wasser.
Der fragliche Flurbereich, der vom Maseringer Bach durchflossen wird, ist wie eine Insel eingerahmt von andersartigen Fluren.
Hinzu kommt, dass hier lange Zeit, in Einzellage und abgesetzt vom Hauptort, nur einzelne Anwesen errichtet worden sind (Insel 6/heute Reichmeier, 1841 – Insel 8/heute Groll, 1864 – Insel 14/heute Kuplent, 1891). Auf dem Urplan von 1827 ist hier nur ein Anwesen eingezeichnet, das weitab vom Hauptort in Einzellage, quasi wie auf einer Insel im sonst feuchten Bachtal lag.
Die schon im Volksmund übliche Bezeichnung „Insel“ wurde im Jahr 1979 offiziell übernommen.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Gartenstraße über Insel bis zum Raiffeisenlagerhaus/ehem. Bahnübergang: Hofmarksrichterstraße
Weitere oder frühere Namen:
Im Jahr 1891 wird die alte Straße Richtung Passau im Grundstücks-Umschreibeheft bei Hs.Nr. 57 als „Premingerstraße“ bezeichnet.
Die frühere Chronistin Therese Wiegand gibt an, dass man auch von der „Insel Elba“ sprach, einem Volkswitz aus der napoleonischen Zeit.
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren der Passauer Straße zugeordnet. Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Jägersteig
Lage:
Fußweg vom Schlachthaus an der Posthalterstraße zum Hopfengarten
Erklärung des Straßennamens:
Fußweg der Jäger des Ortes zur Jagd in den südlichen Bereich.
Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979.
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren der Passauer Straße bzw. Wilhelm-Niedermayer-Straße zugeordnet.
Kaltenecker Straße
Lage:
Zweigt von der Passauer Straße nach Osten ab, reicht bis zur ehemaligen Bahnbrücke bei Siebenhasen.
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße führt Richtung Kalteneck/Ilz. Dieses Straßenstück dürfte um 1900 angelegt worden sein. Beim Bau der Bahnlinie Deggendorf – Kalteneck (Bauzeit 1910 – 1913) wurde eine Bahnbrücke errichtet. Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Alte Säge, Alte Dampfsäge, Holzhofstraße, Brückenstraße
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren der Passauer Straße zugeordnet. Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung je nach Lage aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ oder „Siebenhasen“ und einer Hausnummer.
Kirchweg
Lage:
Stichstraße, an der Nordseite der Pfarrkirche St. Vitus vom Marktplatz nach Westen abzweigend, schneidet die Theodor-Heuss-Straße, es folgen zwei seitwärtige kurz Seitenwege, endet an der Bahnstrecke (heute Donau-Ilz-Radweg)
Erklärung des Straßennamens:
Der Weg nördlich der Pfarrkirche St. Vitus war für die Bewohner im Westen und Nordwesten der Weg zur Kirche. Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1951.
Weitere oder frühere Namen:
Hilfspriester Braun bezeichnet sie 1845 in der Pfarrchronik als „Hetzendorfer Weg“ (Weg nach Hötzendorf).
Die schon vor 1979 bestehenden Häuser waren je nach Lage dem Kirchweg, der Herrenstraße oder der Dreiburgenstraße zugeordnet. Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Fußweg vom Kirchweg zur Volksschule (Theodor-Heuss-Straße)
Für diese Fußwegverbindung unterhalb der Pfarrkirche St. Vitus lagen 1979 die Vorschläge „Birkensteig“ und „Kirchensteig“ vor. Der Weg blieb aber weiterhin namenlos.
Fußweg vom Kirchweg zur Dreiburgenstraße
Für diese Fußwegverbindung unterhalb der Jugendverkehrsschule Richtung Altenheim lag 1979 der Vorschlag „Ziegelgasse“ (frühere Bezeichnung für die „Dreiburgenstraße“ - siehe dort) vor. Der Weg blieb aber weiterhin namenlos.
Lederergasse
Lage:
Sie führt vom Marktplatz in östlicher Richtung bis zur Muggenthaler Straße.
Erklärung des Straßennamens:
Im Urplan aus dem Jahr 1827 ist die Namensbezeichnung bereits eingetragen. In den Grundstücksbezeichnungen des Urkatasters von 1841 wurde diese aber nicht verwendet.
Die Berufsbezeichnung „Lederer“ ist Pate für diesen Straßennamen. Lederer ist eine veraltete Bezeichnung für „Gerber“.
Zeitgleich gab es in der Gemeinde Tittling jeweils nur ein Anwesen mit der realen Ledergerechtigkeit.
Es wird bereits 1812 ein Lederer (Stoiber) als Erwerber des heutigen Anwesens Lederergasse 17 (Lindbüchl) genannt. Folglich muss dieser für den Namenseintrag „Färbergasse“ im Urplan 1827 ausschlaggebend gewesen sein.
Dessen Witwe verkaufte im Jahr 1838 das Anwesen und errichtete unter Mitnahme der Lederergerechtigkeit das heutige Anwesen Muggenthaler Straße 1 (Hodina), in dem längere Zeit ein Lederer arbeitete. Im Anwesen Lederergasse 14 (Gibis) arbeitete der 1940 verstorbene Michael Hauzenberger als letzter Lederer in dieser Gasse.
Weitere oder frühere Namen:
Hilfspriester Braun bezeichnet die Gasse 1845 in der Pfarrchronik als „Lederergasse – heißt auch Spektakelgasse“. Die enge Bebauung hat möglicherweise das emsige Treiben und Lärmen der zahlreichen Bewohner und deren „Kommunikation“ in dieser damals wichtigen Ortsstraße noch verstärkt. Andere Quellen sprechen von streitlustigen, in dieser Gasse wohnenden Frauen, die ihre Dispute auf dem Marktplatz ausgetragen haben. Die Bewohner der „Spektakelgasse“ mussten sich bis in die Gegenwart manche Frotzelei gefallen lassen.
Die Häuser gehörten bis auf eine Ausnahme (Brunngasse) zur Lederergasse. Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Lusenstraße
Lage:
Zweigt von der Englburger Straße nach Süden ab. Am südlichen Ende verläuft sie als eingeschränkter Weg zur Falkensteinstraße.
Erklärung des Straßennamens:
1979 so benannt nach dem Lusen, einem 1.373 Meter hohen Berg des Bayerischen Waldes in der Nähe von Waldhäuser, Gemeinde Neuschönau.
Weitere oder frühere Namen:
Die Straßen mit den Namen von Bergen des Bayerischen Waldes (Arber, Dreisessel, Falkenstein, Lusen, Osser und Rachel) liegen im „Hofwiesenfeld“, wie der alte Flurname für dieses Gebiet lautet. Bis zur Namensgebung im Jahr 1979 hatten alle Anwesen in diesem Bereich die Postadresse „Hofwiesenfeld“. Da das Baugebiet 1967 – 69 von der Bayer. Wohnungs- und Siedlungsbau GmbH, München zusammen mit dem VdK erschlossen, abgewickelt und der Wohnungsbau gefördert wurde, wird bis heute immer wieder auch die Bezeichnung „VdK-Siedlung“ verwendet.
Marktplatz
Lage:
Zentraler Platz im Ortskern von Tittling
Erklärung des Namens:
Auf diesem Platz im Zentrum des Ortes wurden seit der Zeit um 1322 bis heute die Märkte abgehalten. Die Zahl der jährlichen Märkte und das Angebot hat sich immer wieder geändert. Heute finden jährlich vier Märkte zu genau festgelegten Zeiten statt.
Auf dem Urplan von 1827 ist die Bezeichnung „Marktplatz“ nicht eingetragen, wohl aber „Neuer Markt“ für den Südteil der heutigen Herrenstraße sowie die Straßennamen Färber- und Lederergasse.
Weitere oder frühere Namen:
Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Maseringer Straße
Lage:
Zweigt von der Passauer Straße in Höhe der Abzweigung zum Bayerwaldring nach Westen in Richtung Molkerei und Masering ab.
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße führt zur Ortschaft Masering. Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Molkereistraße, Milchstraße
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1979 gehörenden Anwesen gehörten je nach Lage zur Passauer Straße oder Gartenstraße. Für ein im Jahr 1959 errichtetes Anwesen bestand die offizielle Zuordnung anfangs aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Max-Peinkofer-Straße
Lage:
Verbindungsstraße von der Carossastraße zur Muggenthaler Straße
Erklärung des Straßennamens:
Neben der Verleihung des Ehrenbürgerrechts im Jahr 1951 ehrte die Gemeinde mit dieser Straßenbenennung im Jahr 1979 den in Tittling geborenen großen Schriftsteller und Heimatforscher Max Peinkofer (* 1891 in Tittling, + 1963 in Zwiesel, beerdigt in Bischofsmais).
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Böhmerwaldstraße, Bayerwaldstraße, Ostendstraße, Ostendring, Tittlinger Feld (Flurname für dieses Gebiet), Max-Matheis-Straße – Max-Matheis-Ring (Max Matheis, *1894, +1984 in Passau, Heimatschriftsteller), Sonnenstraße, Sonnenaufgangsstraße, Frühlingsstraße, Blumenstraße, Blumenallee
Weitere oder frühere Namen:
Die Häuser hatten anfangs die Zuordnung „Tittlinger Feld“, eines gehörte zu Siebenhasen.
Muggenthaler Straße (Max-Muggenthaler-Straße)
Lage:
Ab dem östlichen Ende der Lederergasse südostwärts bis Siebenhasen
Erklärung des Straßennamens:
Die korrekte Schreibweise müsste eigentliche „Max-Muggenthaler-Straße“ heißen, so genannt nach dem hier von 1882 bis 1899 wirkenden Pfarrer Max Muggenthaler. Es hat sich aber die nicht ganz korrekte Kurzform „Muggenthaler Straße“ eingebürgert. In seine Amtszeit fiel der Bau der heutigen Pfarrkirche St. Vitus. Muggenthaler war auch Distriktschulinspektor. Er verfasste am Ende seiner Tittlinger Zeit das Standardwerk „Handbuch des bayerischen Volksschulwesens“Muggenthaler war auch im örtlichen Leben sehr aktiv (u. a. Einsatz für den Bahnbau durch unsere Gemeinde, Gründung des Darlehenskassenvereins, heute Raiffeisenbank, Förderung des Vereinslebens).
Weitere oder frühere Namen:
Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung je nach Lage aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ oder „Siebenhasen“ und einer Hausnummer. Vor 1951 wurde sie von der Bevölkerung als „Siebenhasener Straße“ bezeichnet.
Osserstraße
Lage:
Eine kurze Stichstraße nach Osten, beginnt am Zusammentreffen der Arberstraße und der Rachelstraße
Erklärung des Straßennamens:
1979 so benannt nach dem Osser, einem 1.293 Meter hohen Berg im Bayerischen Wald, bei Lam, Landkreis Cham.
Weitere oder frühere Namen:
Die Straßen mit den Namen von Bergen des Bayerischen Waldes (Arber, Dreisessel, Falkenstein, Lusen, Osser und Rachel) liegen im „Hofwiesenfeld“, wie der alte Flurname für dieses Gebiet lautet. Bis zur Namensgebung im Jahr 1979 hatten alle Anwesen in diesem Bereich die Postadresse „Hofwiesenfeld“. Da das Baugebiet 1967 – 69 von der Bayer. Wohnungs- und Siedlungsbau GmbH, München zusammen mit dem VdK erschlossen, abgewickelt und der Wohnungsbau gefördert wurde, wird bis heute immer wieder auch die Bezeichnung „VdK-Siedlung“ verwendet.
Pandurensteig
Lage:
Weg von der Herrenstraße nach Norden bergauf Richtung Blümersberg, der aber auf halber Höhe endet.
Erklärung des Straßennamens:
Mit diesem Namen wird an eine Schreckenszeit für den Bayerischen Wald erinnert. Im österreichischen Erbfolgekrieg zog Trenck der Pandur mit Erlaubnis der österreichischen Kaiserin Maria Theresia mit seinem Pandurenkorps von 1740 bis 1745 brandschatzend, plündernd und mordend durch Schlesien und Bayern. Auch unser Gebiet hatte unter den Panduren zu leiden. So wurden u. a. die Schlossanlagen Klebstein bei Schönberg, Bärnstein bei Grafenau, Dießenstein und Witzmannsberg zerstört, die Kirche in Fürstenstein geplündert. Tittling musste sich durch eine hohe Kriegssteuer freikaufen.
Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Kapsner-Weg, Klee-Weg, Pfeiffer-Weg, Dr. Schlögl-Weg, Dr. Muhr-Weg
Weitere oder frühere Namen:
Vor 1979 gehörten die Anwesen zur Herrenstraße und vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Passauer Straße
Lage:
vom südlichen Marktplatz über Preming nach Passau
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße ist seit etwa 1890 die Hauptverbindung vom Ortskern nach Passau (bis zur Fertigstellung der Umgehungsstraße 1980 Teil der Bundesstraße 85). Vor 1890 führte der Weg nach Passau über die Färbergasse – Insel – Preming.
Weitere oder frühere Namen:
Vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung je nach Lage aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ oder „Siebenhasen“ und einer Hausnummer.
Posthalterstraße
Lage:
Zweigt von der Kaltenecker Straße (vor der Bahnbrücke) nach Osten ab, verläuft entlang der früheren Bahntrasse (heute Donau-Ilz-Radweg) und macht nach ca. 450 Metern einen Bogen nach Süden; endet in der Nähe der abzweigenden Dettenbachstraße beim Bayerwaldring. Die Straße „Am Reuthölzl“ zweigt im Süden ab.
Erklärung des Straßennamens:
Die Familie des früheren Posthalters Mayer (Gasthof zur Post) hat wesentlich zur baulichen Entwicklung und Siedlungstätigkeit in unserer Gemeinde beigetragen. Durch die Namensgebung sollte dies gewürdigt werden.
Diese Straßenbezeichnung galt 1979 für die damaligen Flurbereinigungsstraße nach Roitham, die 1986/87 im westlichen Bereich zur Haupterschließungsstraße für das spätere Baugebiet ausgebaut wurde. Die Straßenbezeichnung wurde auf die gesamte Haupterschließungsstraße ausgeweitet.
Rachelstraße
Lage:
Zweigt von der Erlenstraße nach Westen ab, knickt nach Norden und endet bei der Arberstraße und Abzweigung zur Osserstraße.
Erklärung des Straßennamens:
1979 so benannt nach dem Rachel, einem 1.453 Meter hohen Berg im Bayerischen Wald, bei Spiegelau.
Weitere oder frühere Namen:
Die Straßen mit den Namen von Bergen des Bayerischen Waldes (Arber, Dreisessel, Falkenstein, Lusen, Osser und Rachel) liegen im „Hofwiesenfeld“, wie der alte Flurname für dieses Gebiet lautet. Bis zur Namensgebung im Jahr 1979 hatten alle Anwesen in diesem Bereich die Postadresse „Hofwiesenfeld“. Da das Baugebiet 1967 – 69 von der Bayer. Wohnungs- und Siedlungsbau GmbH, München zusammen mit dem VdK erschlossen, abgewickelt und der Wohnungsbau gefördert wurde, wird bis heute immer wieder auch die Bezeichnung „VdK-Siedlung“ verwendet.
Rosenweg
Lage:
Kurze Stichstraße, zweigt vom Ringstraßenteil der Gartenstraße nach Norden ab.
Erklärung des Straßennamens:
Passend zur Gartenstraße wurde 1998 eine Blume, die Rose als Namensgeber für diese neue Erschließungsstraße ausgewählt.
Rothauer Straße
Lage:
Zweigt von der Dreiburgenstraße nach Nordwesten Richtung Rothau ab, reicht bis zur Ortschaft Tresdorf.
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße führt in Richtung der Ortschaft Rothau. Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Seestraße, Rothauer Reibn (Reibn, mundartlich für Kurve)
Weitere oder frühere Namen:
Ein Anwesen gehörte vor 1979 zur Dreiburgenstraße, vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Schrönghamerweg
Lage:
Kurze Stichstraße, zweigt von der Carossastraße nach Osten ab
Erklärung des Straßennamens:
1979 so benannt nach dem Schriftsteller Franz Schrönghamer-Heimdal (1881 – 1962).
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Speigerlweg (Im nahen Anwesen Muggenthaler Straße 8 wohnte die Familie des Musikanten Martin Neumeier, kurz „Speigerl“ genannt, einer der zahlreichen „Neumeier-Musikanten“), Musikantenweg, Machhausweg (zur Erinnerung an das alte Kaufmannsgeschlecht Machhaus)
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen gehörten vor 1979 zur Muggenthaler Straße, vor 1951 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Tittling“ und einer Hausnummer.
Siebenhasen
Vormals eigene Ortsflur, die Richtung Tittling bis zur Linie „Parkplatz Getränke Degenhart/Passauer Straße – Bach durch Betriebsgelände Altenbuchinger – Ostrand der Straße „Insel“ – südlich des Wohnblocks/Gartenstraße – Bayerwaldring – Reuthölzl“ reichte. Seit etwa 1978 zählt Siebenhasen zum Ortsbereich von Tittling.
amtliche Schreibweise: Siebenhasen
frühere Schreibweisen:
Sibenpoligen 1302, Siebenpolgen 1305, Sibenpalgen 1308, Sibenpolgen 1312, Sibenhosen 1395, Simhosn 1538, Sibenhasen 1598, Sibenhosen 1628, Sübenhaasen 1752, Sübenhaaßen 1752, Sibenhaasen 1760, Sübenhaaßen 1760, Sibenhaasen 1786-88, Siebenhasen um 1800, Siebenhasen 1827/1841;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Die Deutung des Ortsnamens mit „sieben Häuser“ scheidet aus, denn zur Zeit der ersten Namensnennungen hatte die Ortschaft weniger als sieben Häuser (Halser Salbuch im Jahr 1395: 3 Güter; Hofanlagsbuchhaltung im Jahr 1760: 5 Anwesen).
Auch wenn die ersten vier aufgeführten Namensnennungen bis jetzt nicht eindeutig deutbar und zuzuordnen sind und im zweiten Wortteil (-poligen, -polgen, palgen) Fragen aufwerfen, zeigen die verschiedenen Namen ab 1395 doch eine ziemliche Übereinstimmung. Es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob die vier ersten Namen wegen der krassen Abweichungen zu den folgenden „zusammenpassenden“ Schreibweisen überhaupt mit „Siebenhasen-Tittling“ richtig zugeordnet sind oder ob es sich hier um „Simpoln-Fürsteneck“ oder einen anderen Ort handelt.
Deshalb geht der Versuch der Namensdeutung von den überlieferten Schreibweisen ab 1395 aus. Sieben ist eine „heilige“ Zahl, die man auch in anderen bayerischen Ortsnamen wie Siebenecken, Siebeneich, Siebenellen, Siebengattern usw. findet. Der Wortteil „Hasen“ (mhd. ebenfalls „Hase“; ahd. „haso“) dürfte sich auf das gleichnamige Tier beziehen, das in dieser Flur gute Lebensbedingungen vorfand und in größerer Zahl anzutreffen war. Möglicherweise hatte schon die Flur, auf der letztlich das Dorf gegründet wurde, diesen Flurnamen und war Lebensraum dieses Tiers. Diese Namensdeutung wurde 2007 durch eine Namensforscherin an der Universität Regensburg (in Absprache mit dem zuständigen Lehrstuhlinhaber) vertreten. Die Mundartform „Simhosn“ würde diese Deutung des Ortsnamens bekräftigen, da Mundartausdrücke meist gute Überlieferungen früherer Sprechweisen sind.
In den Archivakten von Klosterneuburg, Österreich werden 1278 und 1292 ein „Albrecht (der) Sibenhos“ und 1337 „Chvnrad des Sibenhosen chind“ (Konrad, des Sibenhasen Kind) genannt. Inwieweit dies für den Ortsnamen relevant ist, wurde nicht untersucht.
Alte Flurnamen in der früheren Ortsflur Siebenhasen:
im Norden: „Göttersberger Feld“ - Wiesen und Äcker in Richtung der Ortschaft Göttersberg
„Tittlinger-Feld“ - Äcker und Wiesen in Richtung der Ortschaft Tittling (heutiges Gebiet „Max-Peinkofer-Straße“, „Carossastraße“ usw.
im Osten:„Roithamer-Feld“ - Wiesen und Äcker in Richtung der Ortschaft Roitham
„Langwiesen“ - früher langes Band nebeneinander liegender Wiesengrundstücke
„Tannholz“ - früheres Waldstück mit Tannenbewuchs, existiert heute nicht mehr, lag im Gebiet des heutigen Bayerwaldrings
„Feldel“ - Bezeichnung für ein „Pflugland“ (Ackerbau), im Gegensatz zu den Wiesen und Wäldern („Holz“). Im Siebenhasener „Feldel“ befindet sich ein kleines Waldstück, möglicherweise ein bei der Rodung belassener Bereich oder ein Wiederaufwuchs.
im Süden:„Preminger-Feld“ - Wiesen und Äcker in Richtung Preming
Sonnenwaldstraße
Lage:
Zweigt von der Dreiburgenstraße nach Nordwesten ab, später Ringstraße und ein Seitenarm.
Erklärung des Straßennamens:
Hier ist der nordwestlich gelegene Sonnenwald, wie das Gebiet am 1.016 Meter hohen Brotjacklriegel genannt wird, „zum Greifen nahe“. Die Namensgebung erfolgte im Jahr 1979.
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Saldenburger Straße, Rabersbachstraße (Rabersbach: Name des Bachs ab dem „Wilhelmweiher“, vormals „Hausingerweiher“ Richtung Rothau/Museumsdorf), Siedlerstraße, Ringstraße
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen gehörten vor 1979 zur Dreiburgenstraße und hatten teilweise die Bezeichnung „An der Dreiburgenstraße“. Drei Anwesen hatten um 1953 die offizielle Zuordnung „Tittling“ und eine Hausnummer.
Theodor-Heuss-Straße
Lage:
Zweigt südlich der Pfarrkirche St. Vitus nach Westen vom Marktplatz ab, führt an der Volks- und Realschule vorbei bis zur Dreiburgenstraße.
Erklärung des Straßennamens:
Zur Erinnerung an den ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland Theodor Heuss, der im August 1954 einen einwöchigen Urlaub auf der Englburg verbrachte. Hier unterschrieb er am 21. August das Gesetz zum Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu den Genfer-Rotkreuz-Abkommen von 1949.
Die Namensgebung erfolgte auf Vorschlag von Bürgermeister Alois Drexler am 17.02.1970.
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen gehörten vor 1967 je nach Lage zum Marktplatz oder der Dreiburgenstraße.
Um 1967/68 war der inoffizielle Name „Schulstraße“ gebräuchlich.
Waldschmidtstraße
Lage:
Erschließungsstraße nach dem Ortsausgang Siebenhasen in Höhe der Abzweigung nach Anschießing, beginnt Richtung Süden, schwenkt nach Westen und zuletzt nach Norden.
Erklärung des Straßennamens:
Maximilian Schmidt (1832 – 1919), besser bekannt unter „Waldschmidt“, war ein für den Bayerischen Wald wichtiger und in ganz Bayern hochgeachteter Schriftsteller. Durch seine Veröffentlichungen wurde der im ganzen Lande bekannte Schmidt ein großer Werber für den Bayerischen Wald.
Seine wiederholten Aufenthalte auf der Englburg waren wohl der Auslöser für seine intensive literarische Zuwendung auf den Bayerischen Wald. Denn 1888 schrieb er:
„Ich sah von Englburg aus nach dem Dreisesselgebirge, dessen österreichische Seite Adalbert Stifter in seinem 'Hochwald' verherrlichte. - Dort mußte ich ansetzen; ich mußte die bayerische Seite zur Geltung bringen.“
Es schwebten ihm nach eigenem Bekunden allein noch 12 Bände für den „Wald“ vor.
Die Erschließung des Baugebiets und die Namensgebung erfolgte im Jahr 1982.
Weitere oder frühere Namen
Zwei Anwesen hatten anfangs die Zuordnung „Siebenhasen“ und eine Hausnummer.
In Gemeinderatsprotokollen werden in der Planungsphase um 1978 die inoffiziellen Namen „Siebenhasener Berg“ und „Siebenhasen/Ost“ verwendet.
Wegen der ersten Hausbauer (Kinderärztin, Tierarzt, Apotheker) scherzhaft als „Bonzenhügel“ bezeichnet.
Wiesensteig
Lage:
Flurweg ohne Wohnbebauung von der Max-Peinkofer-Straße nach Norden zur Reithalle
Erklärung des Straßennamens:
Weg durch Wiesen, 1979 so benannt
Weitere Namensvorschläge bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Reiterweg, Dichtersteig
Weitere oder frühere Namen:
Der Bereich gehörte vorher zum „Tittlinger Feld“.
Wilhelm-Niedermayer-Straße
Lage:
Zweigt von der Kaltenecker Straße nach Süden ab, im Mittelteil nur noch Fußweg, mündet im Süden in die Hans-Habereder-Straße.
Erklärung des Straßennamens:
Zur Erinnerung an den bekannten Englburger Maler Wilhelm Niedermayer (*1899 in Passau, +1965 in Englburg), der seit 1931 im „Malerhäusl“ in Englburg lebte.
Die Namensgebung erfolgte Ende 1965.
Weitere oder frühere Namen:
Die schon vor 1965 bestehenden Häuser waren der Passauer Straße zugeordnet. Vor 1960 bestand die offizielle Zuordnung aus dem Namen der Ortsflur „Siebenhasen“ und einer Hausnummer.
Teil IV
Orts-, Straßen- und Flurnamen in den Ortschaften
Anschießing
amtliche Schreibweise: Anschießing (ab 2010, vorher Anschiessing)
frühere Schreibweisen:
Anschiessing 1395, Außernanschiessing 1538, Außernanschiessing 1598, Außern Anschießing 1628, Anschießing 1752, Außeranschießing 1752, Anschiessing 1760, Anschiesing 1760, Ausseranschiessing 1786-88, Anschießing um 1800, Anschießing 1827/1841, Anschießing um 1830
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Im Historischen Atlas von Bayern (Heft 29, Seite 5) wird vermutet, dass es sich um einen unechten „-ing Ort“ handelt, die Gründungszeit also nicht vor oder um 1000 anzusetzen ist.
In der Gemeinde Perlesreut gibt es die Ortsteile Unter- und Oberanchschiessing. „Unser“ Anschießing wird im 16. bis 18. Jahrhundert in Akten des Pfleggerichts Dießenstein als „Außernanschiess(ß)ing“ bezeichnet, Ausdruck der Lage des Ortes aus Sicht des Pfleggerichts.
Nach Joseph Schnetz bedeutet „Schuß, Schieß“ eine abschüssige Stelle. Unter- und Oberanschiessing liegen in Bereichen, die steil zur Ilz abfallen. Auch das Gelände beim Tittlinger Anschießing fällt nach Nordwesten und Osten deutlich ab.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Anschießing:
im Norden: „ Prieldobel “ - Priel = sumpfige, mit Buschwerk bewachsene Wiese ; Dobel, Tobl = Schlucht, Waldtal, auch Wiesengrundstück ; Lage: am Adlmühlbach, südlich von Trasfelden „ Steinhügel-Feld “ - Äcker beim 499 m hohen Steinhügel
im Südwesten: „ Schacher-Feld “ - Schachen = kleiner, alleinstehender Wald (Waldparzelle im Felde, Waldzunge) , landwirtschaftliche Flächen bei diesem Wäldchen
Lage: Äcker am Hang Richtung Siebenhasen; Das Wäldchen befindet sich nahe Badlhof und reicht Richtung Niederham.
im Westen: „ Lanzendorfer-Feld “ - Wiesen und Äcker in Richtung der Ortschaft Lanzendorf
Badlhof
amtliche Schreibweise: Badlhof
frühere Schreibweisen:
Paedling um 1280, P æ dling um 1310, Padling der Hof 1472, Pädlhof 1752 und 1760, Badlhof um 1800, Padlhof 1827/1841, Badlhof 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Klaus Windisch sieht einen Zusammenhang zu den Namen „Bartl“ oder „Partl“, Koseformen des Vornamens „Bartholomäus“.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Badlhof:
In der kleinen Ortsflur Badlhof sind im Urplan 1827 keine Flurnamen eingetragen.
Böhmreut
amtliche Schreibweise: Böhmreut
frühere Schreibweisen:
Pehaimreut 1538, Behamreith 1598, Behambreith 1628, Böhmreith 1752, Böhamreuth 1786-88, Böhmreit 1827/1841, Böheimreut 1867, Böhmreuth um 1870;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Der Ortsnamen für den Einzelhof besteht aus „Böhm-“ (stammt vom ahd. Beheima, Beheimi) und bedeutet Böhmen (Personen aus Böhmen) und „-reut“ (reuten = roden). Ein Siedler aus Böhmen hat Rodungen durchgeführt und hier einen Einzelhof errichtet. Der Familienname „Böhm“ ist in unserem Raum häufig vertreten und weist auf die Herkunft und Abstammung aus dem benachbarten Böhmen hin.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Böhmreut:
In der Ortsflur Böhmreut sind im Urplan 1827 keine Flurnamen eingetragen.
Dobl
amtliche Schreibweise: Dobl
frühere Schreibweisen:
Tobel 1438,Dobel 1827/1841, Dobl 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Als „Dobel“ bzw. „Tobl“ wird eine Schlucht, ein Waldtal oder auch ein Wiesengrundstück bezeichnet. Die Lage der kleinen Ortschaft am westlichen Fuße des Englburger Schlossbergs entspricht der vorgenannten Beschreibung.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Dobl:
In der kleinen Ortsflur Dobl sind im Urplan 1827 keine Flurnamen eingetragen.
Eisensteg
amtliche Schreibweise: Eisensteg
frühere Schreibweisen:
Eysenhartsteg um 1280 und 1310, Eysenhartsteig 1383, Eisneinsteg 1434, Eysenhartsteg 1455, Eißenstög 1752, Eisenstög 1760 , Eisensteg um 1800 , Eisensteg 1827/1841, Eisensteg 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Die ersten Namensnennungen deuten auf einen Mann namens „Eysenhart“ hin, auf den die Gründung der Ortschaft zurückgehen könnte. Der Name ist eine Ableitung von „Isanhard“ ( nhd. „Eysenhardt“, „Eyssenhardt“ u. a.). Der Wortteil „-steg“ könnte von „steige (= ansteigender Weg) abgeleitet werden. Auch das mittelhochdeutsche Wort „stege“ (= Treppe) käme in Frage.
Topografisch würde das aus Richtung Rothauermühle/Loderhof gesehen zutreffen.
Im mittelhochdeutschen Wörterbuch von Lexer findet sich für „stë c“- „stë g“ (= schmale Brücke, Steg, schmaler Weg) eine Deutungsmöglichkeit in Richtung vieler kleiner Wege und Stege in diesem Gebiet.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Eisensteg:
im Norden: „ Weiden “ - Bezeichnung für ein Wäldchen südlich des heutigen Museumsdorfs am Rabersbach; Es käme sowohl ein Bezug zu der Baumart „Weide“ als auch eine „Waldweide“ für Kühe in Betracht.
„ Rothaumühler-Feld “ - Äcker und Wiesen in Richtung der Rothauermühle
im Osten: „ Kühpoint “ - eingezäunter Bereich (Weide) für die Kühe
im Süden: „ Sandfeld “ - wegen der Art und Beschaffenheit des Bodens; Äcker und Wiesen
im Westen: „ Hochwiesen “ - beschreibt die Lage der Wiesen
im Nordwesten: „ Lodermühl-Feld “ - Äcker und Wiesen in Richtung der früheren Lodermühle bei Loderhof
Eisensteg – Ernst-Heynen-Straße
Lage:
zweigt von der Max-Heynen-Straße ab, Werkszufahrt zur Firma Heyco
Erklärung des Straßennamens:
Die Brüder Ernst und Max Heynen aus Remscheid errichteten hier 1960/61 einen Zweigbetrieb ihrer metallverarbeitenden Firma und leisteten dabei „Pionierarbeit“ im Bayerischen Wald. Die Firma Heyco hat vor Jahren zusätzlich die Kunststoffproduktion aufgenommen. Mit der Straßenbenennung für den schon 1971 verstorbenen Ernst Heynen sollte dessen Leistung beim Aufbau des für Tittling und Umgebung wichtigen Betriebs gewürdigt werden.
Frühere Zuordnung:
Die Straße gehörte früher zur Max-Heynen-Straße.
Eisensteg – Max-Heynen-Straße
Lage:
zweigt von der Staatsstraße nach Fürstenstein nach Westen ab, erschließt das Gewerbegebiet Eisensteg I (früher „Eisensteg-Sandfeld“)
Erklärung des Straßennamens:
siehe bei der „Ernst-Heynen-Straße“
Max Heynen führte den Zweigbetrieb anfangs mit seinem Bruder Ernst, nach dessen Tod 1971 mit Ernst-Peter-Heynen, dem Sohn von Ernst Heynen. Max Heynen war bis zu seinem Tod 1994 dem Werk Süd in Tittling, den Arbeiterinnen und Arbeitern und der Gemeinde Tittling sehr verbunden.
Neben der Straßenbenennung wurde er 1976 mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde geehrt.
Englburg
amtliche Schreibweise: Englburg
frühere Schreibweisen:
Engelburch 1397, Engelbuerg 1399, Engelburg 1400, Englburckg 1434, Englburgkh 1455, Englburg 1568, Englburg 1629, Englburg 1684, Engelpurg ca. 1685-90, Englburg 1752 und 1760, Engelburg 1827, Englburg 1841, Englburg 1867, Engelburg 1897 bis ca. 1930;
Deutung des Ortsnamens:
Wilhalm von Puchberg hatte 1397 die von ihm selbst als „Engelburch“ bezeichnete Burg im Land des Herzogs und mit dessen Erlaubnis erbaut. Offen bleibt die Frage, warum er so nahe an Fürstenstein, das er zur gleichen Zeit vom Herzog erhalten hatte, überhaupt eine weitere Burg errichtet hat.
Während der Wortteil „-burch“ eine befestigte Anlage bezeichnet, reizte der Namensteil „Engel“ immer wieder zu Spekulationen.
Nicht plausibel ist ein immer wieder genannter „Engilo“ oder „Ingilo“, der die Burg erbaut oder als Erster bewohnt haben soll. Reitzenstein nennt die Personennamen „Engeli“ oder „Engel“ als Bestimmungswörter.
Hätte Wilhalm wirklich einen Personennamen für seine Burg verwendet, hätte er wohl seinen oder den eines nahen Verwandten für den ersten Wortteil verwendet. Jedenfalls entspricht das mittelhochdeutsche Wort „Engel“ der heutigen Wortbedeutung.
Bevor ich weiter auf die Namensbenennung durch Wilhalm von Puchberg eingehe, zwei kurze Nebenbemerkungen:
Mit der Frage nach der Herkunft des Namens „Englburg“ hat sich auch der 1891 in Tittling geborene Schriftsteller und Heimatforscher Max Peinkofer befasst. In den Heimatglocken behandelt er die Frage „Wie die Englburg zu ihren schönen Namen kommt“. Er spricht ein paar Theorien an und kommt sinngemäß zum Fazit, dass auch hier die bayerische Redensart zutrifft: „Nichts Genaues, weiß man nicht!“
Die Faszination, die von der Englburg von jeher ausgeht, spiegelt sich auch in den Sagen über ihre Erbauung und ihren Namen wider.
Ich möchte drei weitere, denkbare Deutungsmöglichkeiten zur Namensbenennung der „Englburg“ in den Raum stellen:
Deutungsmöglichkeit 1:
Interessant ist ein Hinweis von Joseph Schnetz. Der in der Regel eingefriedete Grasplatz am Dorf oder in dessen Nähe hatte den Namen „Anger“, als Nebenform auch als „Angel“ und „Engel“ bezeichnet. Gab es hier schon einen solchen Anger, in dessen unmittelbarer Nähe gebaut worden ist? Die „Englburg“, die Burg beim „Anger/Engel“?
Deutungsmöglichkeit 2:
Die Tittlinger „Englburg“ und die ehemalige Burg „Engelsberg“ bei Winzer
Im Jahr 1369, also kurz vor der Erbauung „unserer“ Englburg, wird in einer Urkunde ein „P ů chberger zu Engelsperch“ genannt und bei Reitzenstein werden beim Kapitel über die Tittlinger Englburg die Burgennamen „Engelsperch“ (1369) und „Engelsperig“ (1377) aufgeführt.
Bei „Engelsperch“ und „Engelsperig“ handelt es sich aber um eine ganz andere Burg, nämlich um die 1647 zerstörte Burg „Engelsberg“ in der Gemeinde Winzer, Landkreis Deggendorf. Die Burgruine wurde seither wie das benachbarte Dorf „Dobel“, heute „Dobl“ genannt.
Diese Burg „Engelsberg“ in Winzer war lange Zeit im Besitz der Puchberger. Im Jahr 1396 wurde Wilhalm (Wilhelm) von Puchberg mit dieser Burg „Engelberg“ in Winzer belehnt, weitere Besitzvergrößerungen folgten.
Wilhalm, der Besitzer der Burg „Engelberg“ in Winzer baut eine weitere Burg bei Tittling und benennt sie in Anlehnung an diese alte, mit der Geschichte der Puchberger verbundene Burg mit dem gleichklingenden Namen „Engelburch“?
Deutungsmöglichkeit 3:
Die Englburg in Tittling und die Engelsburg in Rom
Bei meinen Recherchen nach ähnlichen Namen interessierte mich der Form halber auch die „Engelsburg“ in Rom. Das im Jahr 139 n. Chr. fertiggestellte Bauwerk, ein Mausoleum für den römischen Kaiser, wurde später zur Zitadelle in der Stadtbefestigung und im 6. Jahrhundert vom Gotenkönig „Totila“ (!) zum Stützpunkt ausgebaut. Ist das nur ein Zufall oder gibt es hier einen Zusammenhang?
Wilhalm, der Erbauer der Englburg, kam 1396 in den Besitz der Herrschaft Tittling (wurde ab 1396 Hofmark!) mit Lueg und Fürstenstein. Im gleichen Jahr wurde der kampferprobte Hauptmann im Heer des Herzogs von Bayern wegen seiner Tapferkeit, die er bei einem Turnier in Regensburg wieder unter Beweis stellte, mit dem Ritterschlag geehrt und mit der Burg „Engelsberg“ bei Winzer belehnt. Das vom bayerischen Herzog geschätzte und einflussreiche Geschlecht der Ritter von Puchberg besaß schon ab 1313 pfandweise Dörfer im Raum Tittling, u. a. Preming und Pretz.
Den Puchbergern, also auch Wilhalm, dürfte mit Sicherheit die zwischen 1287 bis 1334 nachgewiesene Schreibweise (und Aussprache) des Ortes Tittling mit „Tetling“ bekannt gewesen sein, eine Schreibweise, die den ersten urkundlichen Erwähnungen des Ortes 1138/39 („Tetilingen“) sehr ähnelt. Ging Wilhalm von Puchberg , der die alten Ortsnamen auch gekannt haben dürfte, also nicht von einem Mann namens „Tutilo“ aus, sondern von einem „Totila“ oder von einem davon abgeleiteten oder ihm ähnelnden Personennamen?
Personennamen hatten früher viele Varianten, da sie in der Regel nur mündlich weitergegeben wurden. Das dürfte für den Namen des Ostgotenkönigs und Helden der Völkerwanderung „Totila“, der im Volk großes Ansehen genoss, ebenso gegolten haben. Seine Heldentaten waren wohl immer wieder Gesprächsstoff, vor allem in adeligen Kreisen.
Und dieser „Totila“ war ein Volksheld bis in die jüngste Vergangenheit. In der Walhalla bei Regensburg wird er noch heute mit einer eigenen Gedenktafel geehrt. Und auf den Namen dieses Volkshelden „Totila“, in abgewandelten Formen (z. B. Tetilo) oder anderen Koseformen wurden später sicher zahlreiche Kinder getauft, möglicherweise auch der spätere Gründer unseres Ortes.
Sah Wilhalm einen Zusammenhang zwischen dem Namen „Totila“ und der Gründung unseres Ortes? „Verknüpfte“ er „Totila“ mit „Engelsburg“ und beeinflusste das Wilhalm, dessen Macht und Einfluss sich vergrößerte, bei der Namensgebung für seine „Engelburch“?
War dieser germanische König „Totila“, dessen Name mit der monumentalen „Engelsburg“ in Rom eng verbunden ist, für Wilhalm ein Idol, das ihn bei der Namensgebung „Engelburch“ inspiriert hat?
Wollte der erfolgreiche und mächtige Wilhalm mit dem Namen „Engelburch“ ein besonderes Zeichen für seine Zeitgenossen und die Nachwelt setzen?
Diese dritte Deutungsmöglichkeit ist im engen Zusammenhang mit dem Ortsnamen unserer Gemeinde „Tittling“ zu sehen (siehe auch dort).
Ate Flurnamen in der Ortsflur Englburg:
im Norden: „ Wiesreiten “ - . Rodungsflächen (reuten = roden) im Talbereich des Lodermühlbachs; ahd. „wisa“ = urspr. „feuchtes, nasses Grasland“
„ Schlossberg “ - umfangreiche Waldungen beim Englburger Schlossberg
im Südosten: „ Mittelfeld “ - Der Name könnte von der Lage zwischen dem Fürstensteiner-Feld und den Waldungen des Schlossbergs herrühren. Denkbar ist aber auch eine Herleitung über den das „Fürstensteiner-Feld“ und das „Mittelfeld“ durchschneidenden Weg .
Lage: Äcker und Wiesen nördlich des sogenannten „Feldwegs“ bei Englburg
im Süden: „ Fürstensteiner-Feld “ - Äcker und Wiesen in Richtung Fürstenstein
Gehersberg
amtliche Schreibweise: Gehersberg
frühere Schreibweisen:
Geroltsperg um 1280 und 1310, Geroltsperg 1383, Gehersperg 1752 und 1760 , Gehersberg 1827/1841, Gehersberg 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Gehersberg liegt am nördlichen Fuß des Blümersbergs, aus Sicht der anderen Himmelsrichtungen leicht erhöht, was letztlich den Wortteil „-berg“ erklären würde. Die ältesten Namensnennungen deuten auf einen „Gerolt“ als Gründer der Ortschaft hin.
lte Flurnamen in der Ortsflur Gehersberg:
im Norden: „ Brunnwiesen “ - Wiesen mit Quellaustritten und/oder feuchten Stellen
„ Loizersdorfer-Feld “ - Äcker und Wiesen in Richtung der Ortschaft Loizersdorf
im Nordosten: „ Muthwiesen “ - Wiesen in Richtung der Ortschaft Muth
im Osten: „ Stockwiesen “ - Wiesen, bei denen beim Roden die Baumstöcke (Stümpfe) stehen blieben und dem Vermodern überlassen wurden;
im Südosten: „ Kleinfeld “ - wegen der Größe des bewirtschafteten Bereichs; Äcker und Wiesen
im Süden: „ Auwies “ - wasserreiches Wiesenland
Gneisting
amtliche Schreibweise: Gneisting
frühere Schreibweisen:
Gneisting 1440, Gneisting 1752 und 1760, Kneisting 1827/1841, Gneisting 1867, Kneisting um 1870 ;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Der Name des Ortes hat sich über die Jahrhunderte hinweg so gut wie nicht verändert. Ein adäquater altdeutscher Name ist im Namenslexikon von Förstemann nicht zu finden.
Im mittelhochdeutschen Wörterbuch von Lexer findet man bei „gneist“ einen Verweis auf „ganeist“ (= nhd. „leuchten“, „Funke“), bei Benecke/Müller/Zarncke die Wortbedeutung „Feuerfunke“. In einem bayerischen Mundartwörterbuch von 1828 findet sich „gneisten“ = „funkeln“ und „Gneistlin“, „Gneisto“, „Gneista“ = Funke. Der Funke ist dabei die kleinste Zustandsform des Feuers oder meint auch das „Funkensprühen“ bei der Bearbeitung von glühendem Eisen.
Ob überhaupt ein solcher Zusammenhang besteht und wenn ja welcher genau (evtl. mit einer Brandrodung), ist offen.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Gneisting:
im Norden: „ Steinhügel-Feld “ - Hinweis auf die Bodenbeschaffenheit und Lage der Äcker und Wiesen
im Süden: „ Unterfeld “ - Äcker und Wiesen, die im abfallenden Gelände Richtung Pirking liegen
„ Aspenholz “ - Aspe, auch Espe, Zitter-Pappel = anspruchsloser Laubbaum aus der Gattung der Pappeln,vorherrschender Baumbestand; Holz = Wald
im Westen: „ Mitterholz “ - der „mittlere“ Wald, Beschreibung der Lage, hier Lage zwischen „Aspenholz“ und „Haarhausholz“
„ Haarhausholz “ - Am Rand dieses Waldbereichs stand das „Haarhaus“ (auch „Brechhaus“ genannt) der Ortschaft Gneisting, in dem der Flachs bearbeitet wurde.
„ Sandfeld “ - Aussage über die Bodenbeschaffenheit der Äcker und Wiesen;
Lage: Gewerbegebiet Eisensteg östlich der Staatsstraße, hieß früher Gewerbegebiet Eisensteg-Sandfeld;
Göttersberg
amtliche Schreibweise: Göttersberg
frühere Schreibweisen:
Gotesperg um 1280, Goetteinsperg um 1310, Göttersperg 1752 und 1760, Göttersberg um 1800, Göttersberg 1827/1841, Göttersberg 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Eine Deutung des Ortsnamens aufgrund der heutigen Schreibweise „Göttersberg“ als alte germanische Kultstätte wäre zu verführerisch.
Verhältnismäßig einfach ist die Deutung von „-perg“, wie dieser Namensteil anfangs geschrieben wurde. Im Althochdeutschen war „perg“ eine der verschiedenen Schreibweisen für das heutige Wort „Berg“. Im 10. bis 12. Jahrhundert nahm dann die Schreibweise mit „b“ am Wortanfang zu, ohne dass „p“ völlig verschwand.
Welche Deutungsmöglichkeiten eröffnet der erste Teil des Namens?
Herbert Dorfmeister vertritt in seinem ortsgeschichtlich wertvollen Buch „Tittlinger Markt und Land“ die Meinung, der Ortsname sei vom Personennamen „Gothi“ ab geleitet.
Beim „Googln“ findet sich der Name „Gothi“ meist in Verbindung mit dem germanischen Stamm der Goten, in manchen Definitionen auch gleichbedeutend mit ihm.
Trotz dieser naheliegenden Deutung reizt die alte, erste Namenshälfte „Gotes-“ zu einem weiteren Deutungsversuch. „Got“ bzw. „got“ hatte im Althochdeutschen neben Gote (Gothi und anderen entsprechenden Ableitungen) auch die Bedeutung „Gott“. Gemeint war damit der christliche Gott.
„Got“ und die Genitivform „Gotes“ gibt es in alt- und mittelhochdeutschen Wörterbüchern in mehreren Verbindungen, z. B. „goteshus = Gotteshaus“, „gotesgelt = Gottesdienst, Gottesverehrung, Opfer“ oder „gotesman = Gottesmann, Geistlicher, Theologe“.
Könnte die Altbezeichnung „Gotesperg“ nic ht auch in diese Richtung deuten?
Wer schon einmal bewusst bei schöner Fernsicht und mit einem Gespür dafür die schöne, weite Aussicht in Richtung Grenzberge und bei Föhn Richtung Süden verinnerlicht hat, wird von der Erhabenheit dieses Ortsbereichs beeindruckt und berührt sein.
Wie ließ sich vor Jahrhunderten für gottgläubige, ehrfürchtige Menschen dieser „schöne Berg“, der noch schöner als manch anderer erschienen sein mag, beschreiben? „Gotesperg“ - ein vom Schöpfer Gott besonders gesegneter Ort? „Gottes Berg“ oder „Gotesperg“, wi e man damals gesagt hätte?
Interessanterweise gibt es zwei Orte mit dem ähnlich klingenden Namen „Gottesberg“ (Kre is Waldenburg/Breslau und Thannenbergsthal/Vogtland), die diesem zweiten Deutungsversuch Nahrung geben könnten.
Beim Gottesberg im Kreis Waldenburg wurden Silberadern sowie Blei- und Erzgänge entdeckt und abgebaut. Hier, wo „Gottes Segen“ durch die Bodenschätze so sichtbar zu Tage trat, wurde eine Bergbaustadt gegründet, die 1535 den Namen „Gottesberg“ erhielt.
Auch in Gottesberg im Vogtland gab es ab 1400 Bergbaubetrieb.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Göttersberg:
im Norden: „ Muthwiesen “ - Wiesen in Richtung der Ortschaft Muth
„ Muthfeld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung der Ortschaft Muth
im Nordosten: „ In der Leiten “ - mhd. „lite“, Leite = Berghang ; die großen nordöstlichen Hangbereiche (z. B. beim Skilift)
im Südosten: „ Lanzendorfer Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Loizersdorf
„ Brunndobel “ - Brunn = Quellaustritt oder feuchte Stellen; Dobel, Tobl = Schlucht, Waldtal, auch Wiesengrundstück ; Lage: unterhalb des Reiterhofs Richtung Lanzendorf
im Westen: „ Tittlinger-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung der Ortschaft Tittling
Hohenwart
amtliche Schreibweise: Hohenwart
frühere Schreibweisen:
Hohenwart 1248, Hohenwort 1310, Hochenwarth 1752 und 1760, Hohenwarth 1827/1841, H ohenwart 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Hohenwart war mit seiner Burg auf dem Schlossberg ein idealer, „hoher“ Platz, um Wache und Ausschau über ein großes Gebiet zu halten (warte, wart = achtgebendes, erwartendes, spähendes Ausschauen, das Wachen, Bewachen, Lauern). Das Aussehen des Schlossbergs wurde durch den Granitabbau völlig verändert (siehe auch beim nachfolgenden Flurnamen).
Alte Flurnamen in der Ortsflur Hohenwart:
im Norden: „ Trautmannsdorfer-Feld “ - Äcker und Wiesen in Richtung Trautmannsdorf
im Nordosten: „ Steinwiesen “ - Beschreibung der Bodenbeschaffenheit der Wiesen
im Osten: „ Ebenfeld “ - Aussage über die Topografie der landwirtschaftlichen Flächen
im Süden: „ Ebenwiesen “ - Aussage über die Topografie der Wiesen
„ Rothmoosfeld “ - im Talgrund sumpfiges, moosbewachsenes Quellgebiet; Die Farbe „Rot“ dürfte sich auf den Boden beziehen. Zufluss zum Muthbach
im Westen: „ Schlossberg “ - In diesem Bereich (heute Ostrand des aufgelassenen Jahreiß- Steinbruchs) stand früher das Schloss Hohenwart, das vermutlich im
15. Jahrhundert in den Hussitenkriegen zerstört worden ist.
Hörmannsdorf
amtliche Schreibweise: Hörmannsdorf
frühere Schreibweisen:
Hermstorf um 1310, Hermannstorff 1455,Hiermanstorf 1752 und 1760, Hörmanstorf 1760, Hörmannsdorf um 1800, Hörmansdorf 1827/1841, Hörmansdorf 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Alles deutet auf einen Mann namens „Hermann“ (abgeleitet von Hariman, andere Form Herimanus u. a.) als Gründer des Dorfes hin.
Bei Köbler findet sich bei „herman“ ein Verweis auf „hereman“ (= nhd. „Heermann“, „Krieger“), was nicht unerwähnt bleiben soll.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Hörmannsdorf:
im Norden: „ Schacher “ - Schachen = kleiner, alleinstehender Wald (Waldparzelle im Felde, Waldzunge) Im Volksmund kurz „Schachert“ oder „Schochert“ genanntes Wäldchen westlich der B 85.
„ Bergäcker “ - Beschreibung der Lage der Äcker
„ Schocker-Wiesen “ - Die Flur umfasste früher rund 25 sehr kleine Grundstücke und grenzt an den „Schacher“ („Schachert, Schochert“), dem vorgenannten kleinen Wäldchen.
„Schocker“ könnte auf das Zahlmaß „Schock“ (= 60 Stück) hindeuten, da hier sehr viele kleine Wiesengrundstücke beieinander lagen und „Schock“ dieses „sehr viel“ ausdrücken würde.
Eine weitere Deutungsmöglichkeit: Die Schreiber der damaligen Zeit kamen oft von auswärts und mussten „nach Gehör“ schreiben. Möglicherweise sollte es nicht „Schocker“, sondern „Schacher“ heißen, also die Wiesen neben dem Wäldchen „Schacher“.
im Nordosten „ Spieläcker und Wiesen “ - durch Auslosen verteilte Gemeindegründe
„ Hausfeld “ - an die Ortschaft angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen
im Osten: „ Brunnäcker “ - Brunn = Quellaustritt oder feuchte Stellen; Äcker im Quellgebiet des Muthbachs
„ Reutäcker “ - durch Rodung gewonnene landwirtschaftliche Fläche, Ackerland
im Süden: „ Moosfeld “ - In diesem Bereich gibt es keine Bäche oder nasse, sumpfige Stelle, die den Bewuchs mit Moos begünstigen würden. Die landwirtschaftlichen Flächen fallen nach Westen hin ab. Sie liegen aber an der sog. „Windschur“, einer dem Wetter besonders ausgesetzten Stelle. Auch Bäume, Bergkuppen und Felsen sind auf der Wetterseite mit Moosen und Flechten bewachsen. Die damaligen Bewirtschaftungsformen könnten einen Moosbewuchs begünstigt haben.
Ein Zusammenhang mit dem „Rothmoosfeld“ scheidet wegen der Entfernung aus.
„ Hofwies-Feld “ - an die Ortschaft/Hofwiesen angrenzende landwirtschaftliche Fläche
im Südwesten: „ Stadelfeld “ - Die landwirtschaftlichen Flächen grenzen an die Ortschaft bzw. an die Stadel (Scheunen) eines Hofes an.
„ Roßfeld “ - Röße, mhd. Roeze (faul werden, faulen machen), Lache, worin Flachs und Hanf „geröstet“, mürbe gemacht werden – evtl. Zusammenhang mit der Hanfbearbeitung;
Es kommt aber auch eine Herleitung über das Ross (Pferd) in Frage (spezielle Weide, Futteranbau).
im Westen: „ Breitfeld “ - Hinweis auf die besonderen Maße dieser Äcker und Wiesen
„ Schacher-Feld “ - Schachen = kleiner, alleinstehender Wald (Waldparzelle im Felde, Waldzunge) , landwirtschaftliche Flächen bei diesem Wäldchen
Lage: Äcker und Wiesen südlich des im Volksmund „Schachert“ („Schochert“) genannten Wäldchens.
Hötzendorf
amtliche Schreibweise: Hötzendorf
frühere Schreibweisen:
Hetzendorf um 1280 und 1310, Hetzendorf 1383, Hezendorf 1434, Heczendorff 1455, Hözendorf 1752 und 1760, Hötzendorf um 1800, Hötzendorf 1827/1841, Hözendorf 1867, Hätzendorf um 1870;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Bei Windisch handelt es sich beim ersten Teil des Ortsnamens um eine Ableitung vom Personennamen „Hezo“. Ein weiterer altdeutscher Name wäre „Hezilo“, von dem es viele Ableitungen gibt, u. a. auch „Hetzel“ .
Bei Schnetz findet sich ein Hinweis auf eine ganz andere Deutungsmöglichkeit. Demnach verbirgt sich hinter dem Wort „Hetze“ der Name des Vogels „Elster“.
Bei Schmeller/Frommann wiederum findet sich neben „Hätz“ und „Hätzel“ für Elster noch das alte Wort „die Hätz“ mit der neuhochdeutschen Bedeutung „die Hetze“ (Jagdform „Hetzjagd“, Verbform „hetzen“) und als weitere Bedeutung der „Eichelhäher“.
Bei der Favorisierung einer Deutungsmöglichkeit ist wohl auch der Flurname „Hötzenberg“, wie eine Flur in einiger Entfernung von Hötzendorf heißt, zu beachten und zu bewerten. Ob es ein Zufall ist, dass in der Ortsflur „Rothau“ der „Geiersberg“ an die Flur „Hötzenberg“ (früher „Hetzenberg“?), nur getrennt durch den „Rabersbach“, angrenzt?
Nicht unerwähnt darf in diesem Zusammenhang die Ansicht von Karl Wild in Bezug auf einen Zusammenhang zwischen dem heutigen „Fürstenstein“ und einem um 1300 erwähnten „Hetzmanstein“ bleiben. In einer Art Ausschlussverfahren sieht er eine Begründung, dass das heutige „Fürstenstein“ früher „Hetzmanstein“ gewesen sein müsste. Die Nähe des Tittlinger Ortsteils „Hötzendorf“ zu Fürstenstein würde beim Zutreffen dieser Theorie weitere Fragen aufwerfen.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Hötzendorf:
im Osten: „ Kleinfeld “ - Hinweis auf die Größe der Äcker und Wiesen in diesem Bereich
im Süden: „ Langenöden “ - „Öde“ = Ödung, (leer, unangebaut); „Langen“ ist ein Hinweis auf den Zuschnitt der Flächen. Die Langenöden waren für eine landwirtschaftliche Nutzung ungeeignet (spätere Nutzung durch Steinbrüche im Westen, sehr nasse Talbereiche im Osten).
im Westen: „ Brunnbergreiten “ - Rodungsflächen (reiten – reuten) an Hängen (heute Steinbruch Merckenschlager) mit Quelle für die damalige Wasserversorgung
„ Steinhügel-Feld “ - Lage der Äcker und Wiesen am Steinhügel, dessen Name auf bedingte Eignung für die Landwirtschaft schließen lässt.
im Nordwesten: „ Haarstubenholz “ - Am Rand dieses Waldbereichs stand das „Haarhaus“ (auch „Brechhaus“ oder „Haarstube“ genannt) der Ortschaft Hötzendorf, in dem der Flachs bearbeitet wurde.
„ Hötzenberg “ - bewaldete Erhebung in einiger Entfernung von der eigentlichen Ortschaft. Einerseits könnte der Name mit „Berg in der Ortsflur Hötzendorf“ begründet sein oder aber möglicherweise im Sinne von „Bergflur mit auffallend vielen Elstern oder Eichelhähern“ oder Flur, in denen öfter eine „Hetzjagd“ abgehalten wurde (siehe dazu auch den Versuch der Ortsnamensdeutung).
Kothingrub
amtliche Schreibweise: Kothingrub
frühere Schreibweisen:
Kothinggrub 1598, Kottingrueb 1752, Kottingrub 1786-88, Kottingen Grüeb 1628, Kothinggrub 1827/1841, Koth in Grub 1858, Kodinggrub 1867, Kothingrub um 1870;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Vor einigen Jahren wurde bei einem Faschingszug der Standort der gemeindlichen Kläranlage bei diesem Ortsteil mit einer Umbenennung des Ortes in „Kot-in-Grub“ aufs Korn genommen. Ganz nebenbei wurde dabei eine wohl richtige Namensdeutung aufgezeigt, auch wenn mit „Kot“ natürlich etwas anderes gemeint war. Zugrunde liegt zum einen das Wort „Kot“ (mhd. quâ dt, kâ t = Kot, Schmutz; bayr. auch schwere Ackererde, Mergelboden; auch Sumpfboden), also die Beschaffenheit des Bodens. Der Wortteil „Grub“ gibt die Lage des Ortes in der Vertiefung an, in der der „Kothingruber Bach“ Richtung Ilz fließt. Der Ortsname bezieht sich also auf die Bodenbeschaffenheit und Lage der Ortschaft.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Kothingrub:
im Süden: „ Steinwiesen “ - Hinweis auf die Bodenbeschaffenheit der Wiesen
„ Obere Wiesen “ - Hinweis auf die Lage der Wiesen
„ Schüsselfeld “ - H inweis auf das Tonvorkommen in diesem Bereich; Ton war für die Hafner der Rohstoff für die Herstellung von Schüsseln, Tellern und Gefäßen.
Ton/Lehm wurde auch für die Ziegelherstellung verwendet.
„ Kohlwies “ - Diese Flu r ist im Urplan als für die Landwirtschaft ungeeignet dargestellt, ebenso schließt der Namensteil „-wies“ eine Deutung in Richtung „Anbau von Kohl“ aus. Vielmehr könnte es sich um einen früheren Bereich zum Kohlebrennen (Waldreichtum in der Umgebung, Bedarf in der nahen Schmiede) handeln. Lage: kleiner, in die Ortsflur Loizersdorf hineinreichender Bereich, oberhalb der Schneidermühle („beim Gschmeidmacher“).
Eine weitere, möglicherweise zutreffendere Deutungsmöglichkeit ist die im Wörterbuch von R. Riepl genannte Deutung „Kohlbrunnen = Quellbrunnen“. Demnach könnte „Kohlwies“ gleichbedeutend mit „Quellwies“ sein. Die Flur „Kohlwies“ ist Quellgebiet eines kleinen Baches, der in den Mühlbach zufließt (oberhalb der Schneidermühle) und in die Ilz mündet.
im Westen: „ Beeräcker “ - Bis zur Durchführung der Flurbereinigung 1968 gab es hier eine weiherartige Wasserstelle und eine größere Ansammlung von Beerensträuchern (Heckenrosen, Brombeeren, Schlehen usw.).
Lanzendorf
amtliche Schreibweise: Lanzendorf
frühere Schreibweisen
Lantzendorf um 1280 und 1310, Lanzendorf 1383, Lanzendorf 1827/1841, Lanzendorf 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Dem Ortsnamen könnte der Name seines Gründers „Lantz“ („Lanz“; daneben gibt es eine Reihe weiterer Ableitungen) zugrunde liegen. Es soll auch den altdeutschen Namen „Lanzo“ geben.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Lanzendorf:
im Nordosten: „ Feldl “ - Feld = Pflugland, Ackerland
im Südosten: „ Mittelwend “ - Der zwischen den beiden Lanzendorfer Fluren „Göttersberger Feld“ und „Großes Feld“ liegende mittlere (= mittel) landwirtschaftliche Bereich, der an die Ortsfluren von Siebenhasen und Anschießing angrenzt bzw. von diesen begrenzt wird (mhd. anwanden = angrenzen, wende = Grenze, Seite).
„ Großes Feld “ - Hinweis auf die Größe der landwirtschaftlichen Flächen
im Nordwesten. „ Göttersberger-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Göttersberg
Loizersdorf
amtliche Schreibweise: Loizersdorf
frühere Schreibweisen:
Leutenstorf um 1280 und 1310, Leutendorf 1383, Leuzerstorf 1633, Loizerstorf 1752 und 1760, Loitzersdorf 1827/1841, Loizersdorf 1867, Loitzersdorf um 1870;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Nach Klaus Windisch liegen dem Ortsnamen die altdeutschen Namen „Liuzo“ oder „Liuzeman“ zugrunde.
Da die ersten Nennungen des Ortsnamens aus dem Bestimmungswort „Leuten“ bestehen, kämen wohl auch andere Personennamen in Betracht. So führt Reitzenstein die mit einem ähnlichen Bestimmungswort gebildeten Ortsnamen „Leutershausen“ und „Leuten“ auf die Personennamen „Liuthere“, „Liuther“ bzw. auf „Liuko“, „Liuco“ zurück.
Es könnte aber auch sein, dass „Leutenstorf“ vom mittelhochdeutschen „leute“ (bei Lexer Querverweis auf „lî te“ = Bergabhang) abgeleitet ist und auf einen lagebedingten Ortsnamen hinweist.
Frühere Zuordnungen:
Einzelne Häuser der heutigen Ortschaft Loizersdorf gehörten früher mit der entsprechenden Postanschrift zur Ortsflur Hohenwart, Muth und Gehersberg.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Loizersdorf:
im Norden: „ Kohlwiese “ - Diese Flur ist im Urplan als für die Landwirtschaft ungeeignet dargestellt, ebenso schließt der Namensteil „-wies“ eine Deutung in Richtung „Anbau von Kohl“ aus. Vielmehr könnte es sich um einen früheren Bereich zum Kohlebrennen (Waldreichtum in der Umgebung, Bedarf in der nahen Schmiede) handeln. Lage: kleiner, in die Ortsflur Kothingrub hineinreichender Bereich, oberhalb der Schneidermühle („beim Gschmeidmacher“).
Eine weitere, möglicherweise zutreffendere Deutungsmöglichkeit ist die im Wörterbuch von R. Riepl genannte Deutung „Kohlbrunnen = Quellbrunnen“. Demnach könnte „Kohlwies“ gleichbedeutend mit „Quellwies“ sein. Die Flur „Kohlwies“ ist Quellgebiet eines kleinen Baches, der in den Mühlbach zufließt (oberhalb der Schneidermühle) und in die Ilz mündet.
im Osten: „ Schüsselholz “ - H inweis auf das in diesem Bereich große Lehmvorkommen. Lehm war für die Hafner (in Loizersdorf und Tittling) der Rohstoff für die Herstellung von Schüsseln, Tellern und Gefäßen. Lehm war auch Rohstoff für die Ziegelherstellung. Im Urplan 1827 sind in Loizersdorf (beim „Ziegelstadelpeter“) und anderen Ortschaften sog. „Ziegelstadel“ dargestellt. Der Lehm aus dem „Schüsselholz“ wurde bis vor wenigen Jahren von der Fa. Bachl für die Ziegelherstellung verwendet. Manchmal wird dieser Flurname falsch als „Schlüsselholz“ angegeben, Namensgeber ist jedoch die „Schüssel“ aus Lehm/Ton.
„Holz“ ist eine frühere Bezeichnung für „Wald“.
Loizersdorf – Am Hafnerfeld
Lage:
Erschließungsstraße am westlichen Ortseingang des Dorfes, nördlich der Straße nach Perlesreut/Rappenhof
Erklärung des Straßennamens:
Der Name soll an den alten Beruf „Hafner“ erinnern, der in Loizersdorf auf dem heutigen Anwesen Loizersdorf 22 durch viele Generationen der Familie Loos ausgeübt worden ist. Der Rohstoff „Lehm“ war hier reichlich vorhanden, was auch im Flurnamen „Schüsselholz“ zum Ausdruck kommt. Die Namensgebung erfolgte 1997.
Masering
amtliche Schreibweise: Masering
frühere Schreibweisen:
Maesring um 1280, M æ sring um 1310, Mensringen 1383, Mesring 1395, Mesring 1434, Masseryag 1455, Mäsering um 1590, Mäßering 1752, Mössering 1760, Masering um 1800, Masering 1827/1841, Masering 1867, Maßering um 1870;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Klaus Windisch führt die altdeutschen Personennamen „Maso“ und „Mezo“ als mögliche Erklärungen für den Ortsnamen an.
Vielleicht gibt es aber eine Deutung wegen der besonderen Lage. Bei Köbler finden sich die althochdeutschen Begriffe „mos, mosa“ mit der heutigen Bedeutung von „Moos, Sumpf, Moor“.
Bei Schmeller findet sich der alte bayerische Ausdruck „Mos“ (Mz. „Möser“ = Moos). Masering liegt tief im Tal, der Maseringer Bach und das vor allem aus Osten zum Ort fließende Regen- und Quellwasser sorgen für erhöhte Nässe der Wiesen und Fluren, ideale Vegetationsbedingungen für Moose („Möser“).
Alte Flurnamen in der Ortsflur Masering:
im Norden: „ Ebenwiesen “ - Hinweis auf die Topografie der Wiesen
„ Tittlinger-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Tittling
im Süden: „ Pirkinger-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Pirking
im Westen: „ Mühld(t)obel-Holz “ - Dobel, Tobl = Schlucht, Waldtal, auch Wiesengrundstück ; Die bewaldete Flur liegt am Bach, der zur Pirkingmühle fließt.
„ Eyerwiesen “ - Obwohl der Flurnamen 1942 „Eierwiesen“ geschrieben wurde, sind wohl nicht „Eier“ namensgebend, sondern das Wort „Au“ oder „Aue“
(= wasserreiches Wiesenland), dem das altnordische Wort „Ey“ entspricht. Das betreffende Gebiet (heute Kompostieranlage) wird vom Maseringer Bach durchflossen.
im Nordwesten: „ Engelburger-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Englburg
Muth
amtliche Schreibweise: Muth
frühere Schreibweisen:
Muth 1760, Muth 1827/1841, Muth 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Auch wenn bei der Namensdeutung von Ortsnamen vorrangig Personennamen in Frage kommen, dürfte der Name „Muth“ (ahd. „Mot“) wohl ausscheiden.
Wohl eher dürfte die Herleitung über die „Muet“ (oberpf. „Muod“, fränk. „Mù d“ = Unrat, Unordnung, Gewirre, Mud oder Morast) zu suchen sein. Dort, wo heute der Muther Weiher ist, war früher ein vom Muther Bach durchflossener sehr feuchter und sumpfiger Wiesengrund.
Denkbar wäre auch der in der Feudalsprache verwendete Ausdruck „ein Lehen muthen“ ( = um ein Lehen ansuchen).
Alte Flurnamen in der Ortsflur Muth:
In der sehr kleinen Ortsflur Muth sind im Urplan 1827 keine Flurnamen eingetragen.
Preming
amtliche Schreibweise: Preming
frühere Schreibweisen:
Preming 1273,Preming um 1310, Pämering 1313, Prenning 1383, Premyng 1434, Preming 1558, Prembing um 1590, Prinning 1616, Prining 1630, Prembing 1752 und 1760, Preming 1827/1841, P reming 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Bei der Suche nach einem althochdeutschen Namen des möglichen Begründers dieses Ortes stößt man bei Förstemann, unter Berücksichtigung der ältesten Namensnennungen, u. a. auf „Pramo“ oder „Premminc“.
Mit dem mittelhochdeutschen „brêm“ (= „Dornstrauch, Brombeergestrüpp“) findet sich ein zumindest ähnlich klingendes Wort, das bei Flurnamen auf einen auffallenden Bewuchs mit diesen Sträuchern hinweist.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Preming:
im Norden: „ Tittlinger-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Tittling
„ Thonäcker “ - Hinweis auf die Bodenbeschaffenheit der Äcker („schwere Böden“)
im Osten: „ Stockäcker “ - Äcker, bei denen beim Roden die Baumstöcke (Stümpfe) stehen blieben und dem Vermodern überlassen wurden;
„ Kohlbrunnen-Äcker “ - Kohlbrunnen = Quellbrunnen
„ Reutholz “ - im Volksmund „Reuthölzl“ oder „Reithölzl“ genannt; ein durch eine Rodungsfläche zweigeteiltes kleines Wäldchen. Möglicherweise war es in weit zurückliegenden Zeiten ein Gemeinschaftswald zur gemeinsamen Nutznießung.
Lage: nördlich des Preminger Sportplatzes
im Süden: „ Pretzenfeld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Pretz
„ Spitzäcker “ - Die Äcker liefen im Osten spitzförmig zusammen.
„ Maier-Äcker “ - Da nach 1700 in Preming kein herrschaftlicher Maierhof beschrieben ist, müsste ein solcher vor dieser Zeit bestanden haben oder eine andere Erklärung für den Flurnamen zutreffen. Möglicherweise stehen die Äcker mit dem benachbarten, heutigen Anwesen Pretzer Straße 1 in Zusammenhang. Dieses Anwesen war von 1699 bis 1928 im Besitz der Familie Mayer (Mayr, Meier) und diese besaß in früheren Jahren zumindest ein Grundstück in diesem Bereich.
Zu Preminger Anwesen, so auch zu diesem, gehört(e) auch ein Grundbesitz am „Fürstensteiner Burgstall“, der aus gräflichem Besitz stammte und evtl. auf eine Verbindung zum gräflichen Maierhof deuten könnte.
„ Reuten “ - gerodete, jetzt landwirtschaftliche Flächen
im Westen: „ Pirkinger-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Pirking
„ Hochwiesen “ - Hinweis auf die Lage der Wiesen
„ Krautäcker “ - Hinweis auf die überwiegend hier angebaute Kulturpflanze
Preming – Am Wildenberg
Lage:
Liegt südlich von Preming und südwestlich der B 85.
Erklärung des Straßennamens:
Die verstreut liegenden Häuser in diesem Bereich gehören zur Ortsflur Preming und liegen am Fuße des Wildenbergs, also „am Wildenberg“. Davon zu unterscheiden ist der benachbarte, eigene Ortsteil „Wildenberg“. Die Namensbenennung erfolgte 1979.
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Preming Hs.Nr. ...“.
Preming - Feldweg
Lage:
Zweigt in Preming von der Passauer Straße Richtung Westen ab.
Erklärung des Straßennamens:
Der 1979 so benannte Weg führt zu den westlich gelegenen Feldern der Ortschaft.
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Preming Hs.Nr. ...“.
Preming - Michlbauerweg
Lage:
Verbindungsweg ab der Passauer Straße in Preming nach Westen, endet beim Feldweg.
Erklärung des Straßennamens:
Der 1979 so benannte Weg erinnert an den alten Hausnamen „Michlbauer“ (Geier).
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Preming Hs.Nr. ...“.
Preming – Passauer Straße
Lage:
Die Straße ist eine Weiterführung der am Marktplatz beginnenden Straße Richtung Passau im Ortsteil Preming und endet bei der Einmündung in die B 85.
Erklärung des Straßennamens:
Der Straßenname für die schon seit 1951 so benannte Hauptstraße ab dem Tittlinger Marktplatz in Richtung Passau wurde 1979 auf diesen Straßenzug ausgeweitet.
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Preming Hs.Nr. ...“.
Preming – Pirkinger Straße
Lage:
Zweigt in Preming von der Passauer Straße nach Westen Richtung Pirking, Oberpolling ab.
Erklärung des Straßennamens:
Die 1979 so benannte Straße führt Richtung Pirking (Gemeinde Neukirchen v. W.) und weiter nach Oberpolling (Gemeinde Fürstenstein).
Weiterer Namensvorschlag bei der Neubenennung der Straßennamen im Jahr 1979:
Oberpollinger Straße
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Preming Hs.Nr. ...“.
Preming – Pretzer Straße
Lage:
Zweigt in Preming von der Passauer Straße nach Osten Richtung Pretz ab.
Erklärung des Straßennamens:
Die 1979 so benannt Straße führt Richtung Pretz.
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Preming Hs.Nr. ...“.
Preming – Tannenweg
Lage:
Zweigt in Preming von der Passauer Straße nach Westen Richtung Masering ab.
Erklärung des Straßennamens:
Die 1979 so benannte Straße wurde nach der gleichnamigen Baumart genannt.
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Preming Hs.Nr. ...“.
Preming – Waldweg
Lage:
Zweigt in Preming von der Passauer Straße nach Osten ab, am Ende zwei Seitenarme (Richtung Eichenfeld und Preminger Sportplatz).
Erklärung des Straßennamens:
Der 1979 so benannte Weg führt in Richtung des „Reuthölzls“, einem kleinen Wäldchen.
Weitere oder frühere Namen:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Preming Hs.Nr. ...“.
Pretz
amtliche Schreibweise: Pretz
frühere Schreibweisen:
Perce 1200,Prezh 1204, Prec 1264, Pretzing um 1310, Preting 1313, Pratzing1383, Prezing 1472, Prez um 1590, Prez 1752 und 1760, Pretz um 1800, Pretz 1827/1841, Pretz 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Nach Klaus Windisch könnte der Name auf einen „Prezolf“ oder „Prezold“ zurückgehen.
Das mittelhochdeutsche, eher unwahrscheinliche „pr ê ze“ (= nhd. „Brezel“) oder das slawische „porece“ (= dt. „Ort am Bach, Fluss“) lassen zumindest Spekulationen zu. Weiters wird der Name „Parzival“ von „perce val“ (= der das Tal durchquert) hergeleitet.
Vielleicht ist der nahe Dettenbach und der südlich beim Dorf vorbei fließende Wiesenbach mit dem Ortsnamen in Verbindungen zu bringen.
Der bayerische Mundartausdruck „brooz“ („auch broz, die brozen“ = Frosch/Frösche; Kröte/n) ist nicht uninteressant, da mit dem Ortsnamen zumindest eine Ähnlichkeit besteht. Die Buchstaben „B“ und „P“ wurden damals oft parallel gebraucht. Die beiden Bäche haben sicher für nasse, sumpfige Wiesen gesorgt, gute Lebensbedingungen für Frösche und Kröten.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Pretz:
im Norden: „ Preminger-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Preming
im Süden: „ Kolomann-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung der Kirche
St. Kolomann (Schreibweise 1827: Collmann-Feld)
im Westen: „ Wildenberg “ - Name des 549,6 m hohen Berges, der auch Flurname ist; ein den Stürmen und Niederschlägen ausgesetzter exponierter, „wilder“ Berg; Lange Zeit stand hier nur ein Anwesen. Erst nach 1920 entstanden hier weitere Häuser.
Roitham
amtliche Schreibweise: Roitham
frühere Schreibweisen:
Rewtheim 1395, Rewtheim 1472, Reuthaim 1598, Roithaimb 1628, Roithamb 1752 und 1760, Reuthaim 1798, Reutham 1786-88, Roitham um 1800, Roithham 1827/1841, Roidham 1867, Roitham um 1870;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Der erste Wortteil (von „reuten“) spricht für eine Rodungssiedlung, der zweite „heim“ bedeutet „Heim, Haus, Heimat“.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Roitham:
im Norden: „ Bergfeld “ - Hinweis auf die Lage der landwirtschaftlichen Flächen
im Süden: „ Reutbügel “ - Der zweite Namensbestandteil dürfte ursprünglich „Bühel = Anhöhe, Hügel “ gelautet haben. Die gerodeten (reuten) landwirtschaftliche Flächen liegen auf einer kleinen Anhöhe.
„ Hofinger-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung der Ortschaft Hof
im Westen: „ Kleines Feldl “ - Feld = Bezeichnung für ein „Pflugland“ (Ackerbau), im Gegensatz zu den Wiesen und Wäldern („Holz“). Dieses „Feldl“ liegt neben dem Siebenhasener „Feldel“, der Zusatz „kleines“ diente zur Unterscheidung der beiden Fluren.
Rothau
amtliche Schreibweise: Rothau
frühere Schreibweisen:
Rotawe um 1280, Rotawe 1287, Rotaw um 1310, Rotenau 1383, Rotaw 1386 – 1406, Rotawe 1386, Rataw 1394, Rotaw 1434, Rottaw 1455, Rotau 1524, Rataw 1529, Rodau 1752 und 1760, Rothau um 1800, Rothau 1827/1841, Rothann 1867, Rottau um 1870, Rottau um 1900 und bis etwa 1960;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Der erste Wortteil „Rot“ bedeutete auch schon zur Zeit der ersten Erwähnungen die Farbe „Rot“. Die Farbbezeichnung dürfte auf den rotbraunen, sumpfigen Boden beim vorbeifließenden Bach zurückzuführen sein. „Awe“ bedeutet „Au“. Bei Lexer findet sich bei „awe“ u. a. ein Verweis auf „ ô w, owe“ - „ouwe“ = Wasser, Strom.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Rothau:
im Norden: „ Höhenberg “ - bewaldeter, mit 610 m höchster Berg im Gemeindebereich
„ Höhenberg-Äcker “ - Felder am Fuße des Höhenbergs; möglicherweise wegen der schwierigen Bewirtschaftung und des ertragsarmen Bodens „Äcker für die Schweinemast im Wald“;
im Osten: Die Ortsflur Tresdorf reichte bis an das „alte“ Rothau heran.
im Süden: „ Bachfeld “ - landwirtschaftliche Flächen, die am vorbeifließenden Rabersbach liegen
„ Geiersberg “ - Flurname für das Gebiet um den kleinen, bewaldeten Berg;
Geier: Sammelname für große bis sehr große Greifvögel, die einmal hier gelebt haben sollen;
im Westen: „ Mühlfeld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung der Rothauermühle
„ Mühlberg “ - landwirtschaftliche Flächen im Bereich des 460 m hohen Mühlbergs, der in unmittelbarer Nähe zur Rothaumühle liegt;
Andere verwendete Schreibweisen: „Mühlersberg“, „Müllersberg“
„ Bärnfeld “ - Der Name dürfte auf „Beerensträucher“ im Bereich der früher landwirtschaftlich genutzten Flächen zurückzuführen sein.
K. Windisch schließt einen Bezug zu Saubären = Eber, Zuchtschwein nicht aus.
Eine Herleitung über den Tiernamen „Bär“ ist sehr unwahrscheinlich.
Rothau – Alte Mühlweiherstraße
Lage:
Verbindungsstraße zwischen dem Steinhauerweg und der Seestraße
Erklärung des Straßennamens:
Die um 1980 so benannte Straße war Teil der früheren Straße, die zum „Rothaumühlweiher“ (Rothauer See, heute Dreiburgensee genannt) führte. Um einen zu langen Straßennamen zu vermeiden, wählte man die Kurzform „Mühlweiher“.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Rothau – Am Geiersberg
Lage:
Zweigt von der Straße nach Thurmansbang gegenüber der Bachstraße nach Süden ab.
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße ist nach dem Flurnamen für dieses Gebiet um den kleinen, bewaldeten „Geiersberg“ benannt. Geier: Sammelname für große bis sehr große Greifvögel, die einmal hier gelebt haben sollen. Der Straßenname wurde um 1980 vergeben.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Rothau – Am Höhenberg
Lage:
Der Weg zweigt vom Steinhauerweg ab und führt Richtung des Kusser-Steinbruchs am Höhenberg
Erklärung des Straßennamens:
Der um 1980 so benannte Weg liegt am Fuße des Höhenbergs und führt bergauf Richtung Gipfel.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Rothau – Am Scheuwelhölzl
Lage:
Die Straße zweigt von der Museumsstraße nördlich ab und verläuft in gekrümmter Form entlang des Südrands des „Scheuwelhölzl“ zur Bachstraße. Dieser Bereich gehörte früher zur Ortsflur Tresdorf.
Erklärung des Straßennamens:
Die Straße wurde um 1980 nach dem alten Flurnamen „Scheuwelhölzl“ benannt.
Das Wort „Scheibe“ (von mhd. schiben = drehen, wenden), das dem Wort „Scheuwel“ zugrunde liegen dürfte, bezeichnete früher häufig eine Wegkrümmung. Eine solche wies der im nördlichen Bereich des Wäldchens (= Holz) verlaufende Weg auf. In der Mundart wird das Wäldchen „Scheiberhölzl“ genannt, möglicherweise der ursprüngliche Namen, den der ortsfremde Schreiber im Urplan 1827 „nach Gehör“ als „Scheuwelholz“ festgehalten hat.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Rothau – Bachfeldweg
Lage:
Der Weg zweigt von der Straße nach Thurmansbang in Höhe der Bachstraße Richtung Südost ab.
Erklärung des Straßennamens:
Der Weg wurde um 1980 nach dem Flurnamen für dieses Gebiet „Bachfeld“ benannt. Die Felder und Wiesen grenzen im Süden an den Rabersbach.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Rothau – Bachstraße
Lage:
Die Straße zweigt von der Straße nach Thurmansbang in Höhe des Rothauer Bachs nach Norden Richtung Stützersdorf ab.
Erklärung des Straßennamens:
Die um 1980 so benannte Straße führt entlang des Rothauer Bachs. Sie ist zu unterscheiden vom „Bachfeldweg“, der auf der anderen Seite der Hauptstraße nach Südosten abzweigt.
Den Straßennamen liegen zwei verschiedene Bäche zugrunde: Bachstraße – Rothauer Bach; Bachfeldweg – Rabersbach.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Rothau – Dorfstraße
Lage:
Zweigt von der Straße nach Thurmansbang bzw. Bachstraße ab, verläuft durch den Ortskern und mündet im Westen wieder in die Straße nach Thurmansbang.
Erklärung des Straßennamens:
Die um 1980 so benannte Straße ist die „Hauptstraße“ des Dorfes Rothau.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Rothau – Museumstraße
Lage:
Es handelt sich um die Hauptstraße nach Thurmansbang. Die Museumstraße beginnt in Höhe der Abzweigung „Am Scheuwelhölzl“ und verläuft bis zur Gemeinde- und Landkreisgrenze am Dreiburgensee.
Erklärung des Straßennamens:
Über die um 1980 so benannte Straße erreicht man aus Richtung Tittling das „Museumsdorf Bayerischer Wald“. Im Museumsdorf hat der Tittlinger Reiseunternehmer Georg Höltl ab 1974 rund 150 Gebäude mit den historischen Bauformen des Bayerischen Waldes von 1580 bis 1850 auf einer Fläche von 20 ha aufgebaut und sie so vor dem Verfall gerettet. Zugleich beherbergt das Museums-dorf mit über 60.000 Objekten die größte volkskundliche Sammlung des Bayerischen Waldes.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Rothau – Rothaumühle
Lage:
Direkt unterhalb des Dreiburgensees an der Kleinen Ohe. Heute liegt die Rothaumühle im „Museumsdorf Bayerischer Wald“.
Erklärung des Namens:
Es handelt sich um eine über 500 Jahre alte Mühle bei der Ortschaft Rothau.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“
Rothau – Seestraße
Lage:
Die Straße zweigt von der Straße nach Thurmansbang am westlichen Ortsende ab und führt zur Ostseite des Dreiburgensees.
Erklärung des Straßennamens:
Die um 1980 so benannte Straße führt zum „See“ (Rothauer See = Dreiburgensee).
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Rothau – Steinhauerweg
Lage:
Die Straße zweigt in der Ortsmitte von der Dorfstraße nach Norden ab und endet später bei der Bachstraße.
Erklärung des Straßennamens:
Die um 1980 so benannte Straßenbezeichnung erinnert an die vielen Steinhauer, die in den beiden Steinbrüchen am Höhenberg mühevoll ihr Brot verdient haben. Für viele von ihnen führte der Weg zur Arbeit über diese Straße.
Frühere Zuordnung:
Die Anwesen hatten früher die Postanschrift „Rothau Hs.Nr. ...“.
Schneidermühl
amtliche Schreibweise: Schneidermühl
frühere Schreibweisen:
Schnatermül 1429, Schnaterlmul 1538, Schnädermühl 1598, Schnäderlmühl 1752, Schnädermihl 1760, Schnädermühl 1786-88, Schneidermühle 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
An den ersten Namensnennungen sieht man, dass sich der heutige Wortteil „Schneider“ nicht auf den gleichnamigen Beruf bezieht, sondern sich aus den Worten „schnater, schnaterl“ über „schnäderl, schnäder“ entwickelt hat. Bei Schmeller findet sich für „schnattern“ neben „schnattern wie eine Gans“ und „plappern, schwätzen“ auch die Bedeutung von „klappern“. Letzteres Wort, das sich auch in einem bekannten Volkslied wiederfindet, beschreibt das monotone Geräusch einer „Mühle“, in unserem Fall das der Tittlinger „Schneidermühl“.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Schneidermühl:
Eine sehr kleine Ortsflur ohne eigene Flurnamen
Siebenhasen
Der frühere Ortsteil „Siebenhasen“ ist seit etwa 1978 wegen der zusammengewachsenen Bebauung Teil des Ortskerns und wird seither dem Straßenbestand des Ortskerns zugerechnet. Die entsprechenden Angaben sind deshalb im Tittlinger Straßenverzeichnis auf Seite 22 nachzulesen.
Stützersdorf
amtliche Schreibweise: Stützersdorf
frühere Schreibweisen:
Stutzmanstorf um 1280, Saizmanstorf um 1310, Stutzmanstof 1383, Synntmansdorf 1389, Stizmanstorff 1752, Stizmanstorf 1760, Stitzersdorf 1827/1841, Stitzersdorf 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Wider Erwarten ist es schwierig, für das Bestimmungswort „Stutzman“ eindeutige Zuordnungen zu erhalten. Es gibt zwar den Familiennamen „Stutzmann“, aber in den Internetpräsenzen ist kaum etwas über die Bedeutung dieses Namens zu erfahren. Auch das Namenbuch von Förstemann hilft nicht richtig weiter.
Die in der mittelhochdeutschen Sprache verwendeten Begriffe „stutz“ (Verweis auf „stuz“ = Stoß, Anprall) oder „stutze“ (= Trinkglas, Stutzglas und Gefäß für die Böttcherarbeit in Form eines abgestutzten Kegels) drängen sich bei einer Deutung von „Stutzman“ nicht auf.
Bei Schmeller findet sich bei „Stutz“ die Bedeutung von „steile, abschüssige Stelle im Terrain“, allerdings mit der Zuordnung „Franken“. Außerdem hat es die Bedeutung von „Eigensinn“ und „stutzig“ und steht für „widerspenstig, widersetzlich“. Schließlich ist der „Stutzkopf“ ein „Trotzkopf“.
Könnte also ein „Stutzmann“ einer sein, der an einer steilen, abschüssigen Stelle oder am Fuße einer solchen ein „Dorf“ begründet hat? Die Lage am östlichen Fuße des Höhenbergs wäre gegeben. Oder war dieser „Stutzmann“ einfach ein besonders eigensinniger und widerspenstiger Mensch?
Auffallend sind die abweichenden Schreibweisen in der Zeit um 1310 und im Jahr 1389, für die sich keine genauen Zuordnungen finden lassen.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Stützersdorf:
im Norden: „ Ebenäcker “ - Aussage über die Topografie der Äcker
„ Hausäcker “ - Lage in der Nähe des Dorfes
im Osten: „ In der Peint “ - eingefriedeter Bereich, wahrscheinlich Weideland; wegen der vielen schmalen Grundstücke gab es wohl noch weitere Nutzungsarten. (Siehe nachfolgend bei „Peintäcker“.)
im Südosten: „ Schacher-Feld “ - Schachen = kleiner, alleinstehender Wald (Waldparzelle im Felde, Waldzunge) ; landwirtschaftliche Flächen am Rande des „Schacher“ (Wäldchen nördlich von Hörmannsdorf, mundartlich „Schochert“ oder „Schachert“);
im Süden: „ Peintäcker “ - Paint, Peint, Peunt, Point und Äcker = eingefriedetes Ackerland für Sonderbewirtschaftung (Gemeineigentum), z. B. Anbau von Flachs, Kraut.
In diesem Bereich stand früher das Stützersdorfer Haarhaus.
„ Rothauer Wiesen und Äcker “ - Wiesen und Äcker in Richtung Rothau
im Südwesten: „ Starzdobel “ - Starz = vorspringendes, schmales Landstück; Dobel, Tobl = Schlucht, Waldtal, auch Wiesengrundstück ; Der Bereich liegt im Steinbruchbereich, der Name dürfte sich aus der Topografie vor Beginn des Steinbruchbetriebs herleiten.
im Westen: „ Langäcker “ - Der Name rührt vom langen, schmalen Zuschnitt der Äcker her.
„ Höhenberg “ - bewaldeter, mit 610 m höchster Berg im Gemeindebereich
Taubenweid
amtliche Schreibweise: Taubenweid
frühere Schreibweisen:
Taubenpoint 1827, Taubenweid 1841, Taubenwaid 1867, Taubenwaid um 1870 ;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Den zweiten Namensteil „point“ haben wir schon bei den Flurnamen kennengelernt. Eine „Point“, auch „Peunt“ und viele weitere Varianten (mhd. „biunt“ = „freies, besonderem Anbau vorbehaltenes und eingefriedetes Grundstück, Gehege) bezeichnen ein eingefriedetes Grundstück. Es kann sich dabei auch um eingefriedetes Weideland handeln. Das zeigt sich bei „Taubenweid“ an der Umwandlung von „-point“ in „-weid/waid“.
Der Wortteil „Tauben“ lässt zwei Überlegungen zu: Dies könnte sowohl ein Hinweis auf einen eher gehaltlosen, unfruchtbaren Boden sein („taub“ auch „leer, öde“) oder auf die Vogelart (z. B. Wildtauben).
Alte Flurnamen in der Ortsflur Taubenweid:
In der kleinen Ortsflur Taubenweid sind im Urplan 1827 keine Flurnamen eingetragen.
Tresdorf
amtliche Schreibweise: Tresdorf
frühere Schreibweisen:
Drestorff 1472, Trestorf 1538, Trestorf 1598, Tröstorf(f) 1628, Trest orf 1752, Treestorf 1786-88, Tresdorf 1827/1841, Trehsdorf um 1870;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Die ersten Nennungen des Ortes erfolgten später als bei fast allen anderen Ortschaften, was auf eine spätere Gründung schließen lässt.
Windisch führt den Ortsnamen auf den Personennamen „Treso“ zurück.
Im Saldenburger Stiftsbuch findet sich 1472, also im Jahr der ersten bis jetzt bekannten urkundlichen Erwähnung der Eintrag, „daß drew guet halbtail zehnt“ zu entrichten haben, also Zehent von drei Höfen zu leisten war. Möglicherweise kommt auch die Deutung „Gründung eines Dorfs mit drei Höfen“ in Betracht.
Vielleicht hängt der Name des Ortes aber auch mit seiner ungeschützten, den Stürmen und Niederschlägen besonders ausgesetzten Lage zusammen. So findet sich bei Schmeller der Begriff „drsn“ mit der heutigen Bedeutung von „rauh“.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Tresdorf:
im Norden: „ Unteres Feld “ - landwirtschaftliche Flächen Richtung Rothau, die „unterhalb“
(= „tiefer“) der Ortschaft Tresdorf liegen
im Osten: „ Tittlinger Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Tittling
im Süden: „ Hötzendorfer-Feld “ - landwirtschaftliche Flächen in Richtung Hötzendorf
im Westen: „ Sauerwiesen “ - Wiesen mit großer Nässe und somit minderer bis schlechter Qualität. Hier wuchsen bevorzugt Riedgräser (Sauergräser). Das Gras diente meist als Einstreu in den Ställen.
„ Reutäcker “ - durch Rodung gewonnene landwirtschaftliche Fläche, Ackerland
„ Stockwiesen “ (heute Rothau) - Wiesen, bei denen beim Roden die Baumstöcke (Stümpfe) stehen blieben und dem Vermodern überlassen wurden;
„ Scheuwelholz “ (heute Rothau) – Das Wort „Scheibe“ (von mhd. schiben = drehen, wenden), das dem Wort Scheuwel zugrunde liegen könnte, bezeichnete früher häufig ein Wegkrümmung. Eine solche wies der im nördlichen Bereich des Wäldchens (= Holz) verlaufende Weg auf. In der Mundart wird das Wäldchen „Scheiberhölzl“ genannt, möglicherweise der ursprüngliche Namen, den der ortsfremde Schreiber im Urplan 1827 „nach Gehör“ als „Scheuwelholz“ festgehalten hat.
Wildenberg
amtliche Schreibweise: Wildenberg
frühere Schreibweisen:
Wildenstain 1467, Wildenberg 1827/1841, Wildenberg 1867;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Der heutige Ortsteil bestand anfangs nur aus einem um 1770 erbauten Anwesen an der bis um 1910 hier vorbeiführenden Straße nach Passau.
Der Flurname „Wildenberg“, gleichzeitig Name des 549,6 m hohen Berges, wurde auch Name des Ortsteils. Der Berg ist ein den Stürmen und Niederschlägen besonders ausgesetzter „wilder“ Berg.
Alte Flurnamen:
Wildenberg gehörte 1827 zur Ortsflur Pretz.
Windorf
amtliche Schreibweise: Windorf
frühere Schreibweisen:
Windorf 1538, Windorf 1598, Windorf 1628, Wündorf 1752, Windorf 1786/88, Windorf 1827/1841, Windorf 1867 ;
Mögliche Deutung des Ortsnamens:
Der Name dürfte auf das althochdeutsche „winne“ (= Weide, Weideplatz) zurückgehen.
Die Ortschaft bestand 1841 nur aus zwei Anwesen, sodass der Namensteil „-dorf“ mit der heutigen Definition von Ortsgrößen nicht mehr übereinstimmt.
Alte Flurnamen in der Ortsflur Windorf:
im Norden: „ Steinfeld “ - Hinweis auf die Bodenbeschaffenheit der landwirtschaftlichen Flächen
„ Hochfeld “ - Hinweis auf die Lage der landwirtschaftlichen Flächen
im Süden: „ Schacher-Feld “ - Schachen = kleiner, alleinstehender Wald (Waldparzelle im Felde, Waldzunge) , landwirtschaftliche Flächen bei diesem Wäldchen
im Westen: „ Hochfeld “ - Hinweis auf die Lage der landwirtschaftlichen Flächen
Teil V
Quellen
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>Althochdeutsches Wörterbuch, Gerhard Köbler, 1993
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Bayerisches Wörterbuch von Johann Andreas Schmeller, bearbeitet von Frommann, Nachdruck 1939
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Bayerisches Wörterbuch, Sammlung von Wörtern und Ausdrücken, Johann Andreas Schmeller, 1827 (Band 1), 1828 (Band 2) und 1836 (Band 3)
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Bayern, ein geographisch- statistisch- historisches Handbuch des Königreiches, Stumpf, 1852
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Der ehemalige Schweinach- und Quinzgau, Joseph Klämpfl, Nachdruck der 2. Auflage von 1855, Neue Presse Verlags GmbH, Passau, 1993
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Deutsches Wörterbuch, Gebrüder Grimm, Lexer u. a., 1854, Band 1
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Die Spätantike: römische Geschichte von Diocletian bis Justinian, Alexander Dermandt, 1989
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Häuserbuch der Marktgemeinde Tittling, Herbert Zauhar, 2009, Gemeindearchiv Tittling
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Heimatkundliche Beiträge von Michael Fischl in den Amtsblättern/Mitteilungsblättern der VG Tittling zwischen 1987 und 2005, Gemeindearchiv Tittling
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Historischer Atlas von Bayern, Heft 29, Der historische Raum der Landgerichte Vilshofen und Osterhofen, Franziska Jungmann-Stadler, Kommission der Bayerischen Landesgeschichte München, 1972
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Konskription der Anwesen von 1752, Hofanlagsbuchhaltung von 1760, 1786-88, Kopien, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München
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Regesta sive Rerum Boicarum Autographa, Volumen X, 1843
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Siedlungs- und Flurnamen in der Marktgemeinde Tittling, Klaus Windisch, 1999, Gemeindearchiv Tittling
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Statistisch-geographische Notizen des Königl. Bayerischen Gendarmerie Corps, Station Tittling, Premierleutnant Greim, um 1870, Gemeindearchiv Tittling
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Tittlinger Markt und Land, Herbert Dorfmeister, 2000
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Wörterbuch zur Familien- und Heimatforschung in Bayern und Österreich, Reinhard Riepl, 2009