Die Namen der Ortschaften im Wandel der Zeit, ihre mögliche Bedeutung

und die ersten namentlich nachgewiesenen Einwohner


Eine Rechtschreibung im heutigen Sinne gab es in früheren Zeiten nicht. Die Schreibkundigen mussten oft mündliche Überlieferungen „nach Gehör“ schreiben, da amtliche Schreibweisen fehlten und die meisten Menschen schreibunkundig waren. So können ähnlich klingende Familiennamen wie Pauer – Bauer, Greipl – Kreipl usw. früher sehr wohl für Angehörige der gleichen Familienlinie stehen.

Die ersten Namens-Nennungen finden sich im ältesten Taufbuch der Expositur Tittling von 1631 bis 1669 und dem Trauungsbuch von 1633 bis 1694. Die entsprechenden Kirchenbücher der Pfarrei Neukirchen vorm Wald reichen nur bis 1668 zurück.

Hauptsächlich verwendete Hilfsmittel: Monasterium.net, Monumenta Boicum, Historischer Atlas, historische Landkarten, Matricula (Diözesanarchiv Passau), altdeutsches Namensbuch (Förstemann), ahd. und mhd. Wörterbuch (Köbler), mhd. Wörterbuch (Lexer), altkeltisches Wörterbuch (Tischner), bayerisches Wörterbuch (Schmeller), Ortsnamen (Reitzenstein), Herzogtum Bayern zur Zeit Heinrich des Löwen (Heigel/Riezler, 1867)

Witzmannsberg

Frühere, durch Quellen belegte Schreibweisen:

Wicmannesperge 1217, Witzmansperg um 1280, 1506, 1558, 1568, 1622, 1760,1827, Wismansperig 1310, 1323, 1436, Witzmansperg um 1310, 1341, 1396, 1402 1472, Witzmasperg 1348, Wizmansperg 1349, 1472, 1648, 1752, 1760, 1797, Wiezmansperg 1373, Wismannsperg 1387, Wiczmannsperg 1402, Wismansperg 1496, Witzmannsdorf 1633, Witzmannsberg 1855

Wolf Armin Frh. von Reitzenstein, eine Kapazität auf dem Gebiet der Ortsnamenforschung, leitet den Ortsnamen von der Lage auf einem Berg und dem Personennamen des möglichen Gründers der Ortschaft Wiziman (Wizeman) ab, was so viel wie „weiser Mann“ bedeuten dürfte. Früher hörte man oft die mundartlich abgewandelte Form „Witzersberg“.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Seibl Eva 1631, Walter Thomas 1631, Karner Johann 1639, Preisenberger Andreas 1639, Wieninger Basilius 1652, Koller Andreas 1658, Indinger Eva 1663, Koch Maria 1666, Griel Laurentius 1668, Kotteder Maria 1669, Höck Thomas 1668, Augustin Johann 1691

Adlhof

Frühere Schreibweisen: Adlhoff 1538, Adlhof ab 1598 gleichlautend bis in die heutige Zeit, mit Ausnahme „Adelhof“ 1827

Die Namensdeutung könnte in mehrere Richtungen gehen. Im althochdeutschen Wörterbuch von Gerhard Köbler wird „adel“ in der Bedeutung von Dornen, Dornensträuchern genannt. In seinem mittelhochdeutschen Wörterbuch steht der Begriff auch für edle, adelige Herkunft und Adler. Eine adelwise ist lt. Köbler eine ererbte Wiese.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

B(G)aissl Ulrich 1640, Gaiß Gregor 1643, Haidecker Christine 1647, Winter Philipp 1669

Adlmühle

Frühere Schreibweisen: Adlmull 1538, Adlmühl 1598, Adlmühle 1628, 1786/88, Adelmühl 1827, Adlmühle 1867

Eine Mühle am Adlmühlbach

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Adlmüller Katharina 1631, Loos Stephan 1648

Allmunzen

Frühere Schreibweisen: Olmünntz 1395, Olmuntzn 1538, Allmunzen ab 1598 bis in die heutige Zeit

Die ersten gesicherten Namen der Ortschaft haben wohl einen keltischen Ursprung. Lt. Tischner, Bensheim bedeuten ollo, oll so viel wie groß. Der zweite Wortteil – münntz könnte vom keltischen Wort Monedos/monadh in der Bedeutung von Berg abgeleitet sein. Diese Meinung vertritt Reitzenstein beim Markt Kallmünz.

Die geographischen Verhältnisse von Allmunzen sprechen für die Deutung „großer Berg“.

Allmunzen liegt hoch über dem Ilztal. Der Höhenunterschied zur Ilz beträgt rund 140 m. Der nahe Rehberg ist noch um 40 m höher. Die Wege von der Ilz nach Allmunzen sind sehr steil.

Eine Unterstützung der Deutung „großer Berg“ könnte auch das mittelhochdeutsche Wort almuz (Köbler, Schmeller) sein. Übersetzt wird es mit Chorkappe der Geistlichen oder Mütze, die der Mensch ganz oben am Kopf trägt.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Adlmanninger Georg 1631, Partler Anna 1631, Andre Barbara 1632, Kaiser Matthias 1632, Martin Sebastian 1632, Seidl Kaspar 1633, Protztrumer Lukas 1636, Winter Matthäus 1639, Moser Sebastian 1640, List Katharina 1642, Schneider Ursula 1644, Bauer Christophorus und Christine 1646, Kriegl Eva 1647, Loos Simon 1650, Scheifl Paul 1654, Behringer Jakob 1662

Asenbaum

Frühere Schreibweisen: Asempaumb 1472, Asmpam 1538, Asenbaum 1598, Asenpaumb 1752, Asenbaum 1827

Dieser Ortsnamen lässt Deutungsversuche in mehreren Richtungen zu.

In alten germanischen Mythen sind Asen götterähnliche Wesen. Ob hier ein markanter Baum namensgebend war, der hier zu deren Ehren verehrt worden ist?

Laut Schmeller ist Asenbaum (Kurzform: die Asen/Asem) eine altbayerische Bezeichnung für ein Fach für die Getreidegarben in der Scheune, von der Erde bis unters Dach.

Der Asenbaum bezeichnete früher in Altbayern auch ein hölzernes Gestell über dem Ofen in der Küche oder der Stube, auf dem Holzscheitchen oder Lichtspäne getrocknet wurden.

Reinhard Riepl nennt als zusätzliche Wortbedeutung den Begriff Holzstoß, zum Trocknen des Holzes. Ein Ase ist bei ihm ein Holzgestell an der Wand.

Auch ein tragender Pfosten, ein Stützbalken wurde Asenbaum genannt.

Ein Asenmacher war ein Schreiner, der entsprechende Gestelle anfertigte.

Lt. Enzyklo.de (Meyers Lexikon online) ist Asenbaum ein Berufsübername für einen Zimmermann.

Vielleicht hat der Ortsname seinen Ursprung aber auch im Hausnamen „beim Asenbaum“, dem Anwesen des dortigen Zimmermanns.

Asenham in der Gemeinde Bad Birnbach, ein Ort mit ähnlich klingenden Ortsnamen

Der Ort war um 1130 im Besitz eines Wilehalmus von Ausenheim, Adelmann von Asenheim. Das Adelsgeschlechter derer von Asenham ist vom 12. Jahrhundert bis 1400 nachgewiesen (Enzyklo.de).

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Möginger Ursula 1631, Glaser Ursula 1632, Eibl Maria 1636, Pruckner Maria 1636, Miedl Brigitta 1639, Asenbaumer Thomas 1645, Fuchs Rosina 1655, Fleckenthaler Adam 1656, Gruber Eva 1658, Hubinger Stephan 1668

Edhof

Schreibweise: Öd 1657, Ed 1702, Edhof 1827 und 1867; beim Edbauer 1843

Im Urplan von 1827 findet sich oberhalb der Waldenreuther Mühle ein zum nahegelegen Edhof gehörendes Flurstück mit der Bezeichnung „Ed“.

Ed/edt steht für öd, kaum oder schwer nutzbare Flächen mit wenig Ertrag. Der Gründer des Edhofs fand hier schwierigste Bedingungen zur Bewirtschaftung vor.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Kaiser Georg 1657, Käsbart Georg und Barbara, geb. Staudinger 1702, Kayser Joseph 1752

Enzersdorf

Frühere Schreibweisen: Entzeinstorf 1310, Enzenstorf 1313 und 1383, Enznstorf 1472, Enntzensdorf 1501, Enntznstorf 1558, Enzerstorf 1590, 1752 und 1760, Enzersdorf 1827

Der Ortsname könnte auf die Gründung des Ortes durch einen Anführer namens Enzo zurückzuführen sein. Enzo/Entzo ist eine Ableitung des Vornamens Laurenz (Förstemann). Enzi und weitere ähnliche altdeutsche Vornamen kommen ebenfalls in Frage.

Eine interessante Spur ergibt sich aus der Frühgeschichte des Bistums Passau.

Enzersdorf gehörte nicht zu den Babenberger Gütern. Vielmehr dürfte das Gebiet zu einem Lehen gehört haben, das um 1217 als Grafschaft über die Güter der Passauer Kirche im Ilzgau bezeichnet wird (Heigel/Riezler).

Das früher viel größere Bistum Passau übernahm 893 einen Besitz bei Wien, dessen beurkundeter Name „Encines Dorf“ lautete. 1202, also nach gut 300 Jahren wurde dieses spätere Enzersdorf vom Domkapitel Passau an das Hochstift Freising verpfändet. 1298 wird dieser Ort Entzeinestorf genannt (Wikipedia). Aus dieser Ansiedlung entwickelte sich das heutige Groß-Enzersdorf.

Die Namensgleichheit der beiden Ansiedlungen, die sich beide in früheren Zeiten im Besitz der Passauer Kirche befanden, ist augenscheinlich.

Handelt es sich bei unserem Enzersdorf um eine Ortsgründung durch die Passauer Kirche nach 1200, die an das verloren gegangene Enzersdorf bei Wien erinnern sollte?

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Sigl Ursula 1632, Knab Barbara 1638, Wieninger Eva 1645, Berger Christine 1648, Wirtbauer Johann 1656, Bauer Matthäus 1661, Lindner Johann 1656, Schlattl Bartholomäus 1668, Dippl Andreas 1677, Ilg Simon 1680

Eppendorf

Frühere Schreibweisen: Eppendorf um 1280, 1310 und 1383, Öppendorf 1752/60, Eppendorf 1827

Der Ortsnamen könnte auf einen Gründer des Dorfes namens Eppo zurückzuführen sein.

Eine weitere Deutungsmöglichkeit könnte das mhd. Wort eppen eröffnen, das so viel wie absinken, wegströmen bedeutet. Das Gelände um die Ortschaft fällt Richtung Adlmühlbach und Rappenhofer Bach ab.

Eppe (mhd.) ist auch ein Sammelbegriff für verschiedene Pflanzenarten, wie gemeiner Efeu, Liebstöckel, Sellerie und Petersilie.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Friedl Georg 1632, Greipl Sebastian 1633, Eller Michael 1636, Perlinger Maria 1636, Frein Susanna 1638, Streifinger Martin 1643, Kriegl Ursula 1648, Nöbauer Barbara 1648, Preminger Johann 1648, Pöltl Jakob 1649, Wimmer Thomas 1655, Kurz Georg 1667, Lindinger Georg 1668

Farnham

Frühere Schreibweisen: Vormhaim um 1280, Varmhaim um 1310, Wernheim 1383, Vormhaim 1472, Farnhaim 1590, Farnhamb 1752, Faharanhamb 1760, Fahrnham 1827, Farnham 1867

Ham/heim hat die Bedeutung für Heim, Haus und Wohnstätte, bezeichnet also eine kleinere Ansiedlung. Bei Köbler bedeutet mhd. varm/varn den Farn bzw. das Farnkraut. Möglicherweise war hier zur Zeit der ersten Besiedlung ein auffälliges Vorkommen dieser Pflanzenart.

In Nachbarschaft von Farnham gibt es weitere kleine Ortschaften mit dem Wortteil -ham, nämlich Roitham, Niederham und Stallham.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Pöltl Magdalena 1682, Maier Matthias 1687, Mayr Thomas 1724, Farnhammer Michael 1751

Gatzerreut

Frühere Schreibweisen: Getzenraevt um 1280, Getzenraeut um 1310, Gerzenreut 1383,

Gaznreyt 1472, Gatznreit 1558, Gäzerreith 1667, Gazerreith 1752, Gäzerreith 1760, Gatzerreith 1827, Gazerreut 1867, Gatzerreut um 1870

Bei Köbler bedeutet mhd. gazza/gazze eine Gasse oder Straße. Lexer gibt für mhd. gazzen die Bedeutung „zur Gasse machen“ an.

Reuten ist das Roden von Wald, das Urbarmachen von Land. In Ortsnamen wird diese Form der Besiedlung mit der Nachsilbe -reut erkennbar.

Im Zusammenhang mit der Schaffung einer Wegeverbindung oberhalb der Ilzleiten durch Rodung des Waldes, entstand hier auch eine Ansiedlung.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Katzdobler Blasius 1633, Leuzinger Matthias 1633, Partler Maria 1636, Keitzinger Matthias 1637, Frey Regina 1639, Gschrey Barbara 1639, Achatz Maria 1640, Bauer Anna 1641, Erhard Simon 1641, Thoma Achatius 1642, Groß Christian 1644, Beck Jakob 1646, Frein Appolina 1646, Angerer Barbara 1647, Loipl Eva 1647, Berlinger Magdalena 1656, Färbinger Adam 1656, Springer Johann 1671, Simetsreiter Matthias 1681

Grubhof

Frühere Schreibweisen: Gruob um 1280, Grub um 1310, Grubhofen 1598, Grueb an der mil 1472, Gruber 1827, Grubhof 1867

Der Ortsname des einzelnen Hofs ist topographisch bedingt und ist abgeleitet vom mhd. gruobe in der Bedeutung von Grube, Höhlung oder Steinbruch. Die Bezeichnung von 1472 „Grueb an der Mil“ bezieht sich auf die nahegelegene Ober- und Untermühlbachmühle.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Möginger Maria 1672, Watzinger Kaspar und Ursula, geb. Preis 1717, Knapp Johann Georg und Maria, geb. Mayerhofer 1723

Hof

Die Schreibweise ist seit der ersten Erwähnung 1310 bis heute gleich geblieben.

Die Bezeichnung Hof für Wohnstätte und landwirtschaftliches Anwesen gab es schon in der mittelhochdeutschen Sprache. 1827 hatte Hof sieben landwirtschaftliche Anwesen, ein Zeichen für gute landwirtschaftliche Voraussetzungen in diesem Bereich.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Paulus Margaretha 1631, Perlinger Christina 1632, Friedl Bartholomäus 1639, Sepp Barbara 1646, Bauer Vitus 1654, Leonhard Andreas 1660, Streifinger Peter 1661

Ilzrettenbach – früher Rettenbach

Frühere Schreibweisen: Rotenpach um 1280, Roetenpah um 1310, Rotembach 1383, Rotnpach 1472, Rettenbach 1752, Ilz Rettenbach 1760, Ilzrettenbach 1827

Die ersten Namensnennungen lassen auf eine rote oder rostfarbene Färbung des Bachs in diesem Bereich schließen, der westlich der Ortschaft vorbeifließt.

Der Zusatz Ilz diente später zur Unterscheidung vom nahen Rettenbach bei Preying.

Als Gebietsname für die Orte entlang der Straße war früher Ilzleiten gebräuchlich, also die Ortschaften oberhalb der abschüssigen, bewaldeten Flächen Richtung Ilz.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Schneider Michael 1633, Schremmer Helena 1638, Zachner Ursula 1638, Schneider Magdalena und Sybilla 1640, Wenzl Maria 1641, Jörar Georg 1642, Grill Simon 1643, Eckardt Virgil 1645, Altenbuchinger Christoph 1647, Bauer Christoph 1648, Zucksberger Stephan 1652, Roithamer Maria 1655, Kanzler Vitus 1656, Fuchsberger Georg 1661, Mitterdorfer Stephan 1666, Wenzl Wolfgang 1669, Baumann Bartholomäus 1671, Kühberger Petrus 1672, Rab Thomas 1686

Kafering

Frühere Schreibweisen: Chaefring um 1280, Chæfring um 1310, Kefering 1383, Kafring 1472, Khäfering 1667, Käfering 1752, Kafering 1827

Echte -ing Orte gehen meist auf einen Namen, dem Gründer des Ortes zurück oder eine örtliche Besonderheit.

Bei monasterium.net finden sich für die Zeit ab 1298 Urkunden über die Herren von Köfering (Chefring). Örtlich dürfte es sich um die heutige Gemeinde Köfering im Landkreis Regensburg handeln.

Reitzenstein nennt für dieses Köfering, das ca. 1134 als Cheferingen, 1266 als Chefring und 1526 als Kefering bezeugt ist, folgende Bedeutung des Ortsnamens: „Es liegt althochdeutsch kevur, kevar, kever = Heuschrecke, Käfer bzw. ein gleichlautender Personenbeiname zugrunde, der durch das Zugehörigkeitssuffix -ing abgeleitet ist.“

Diese Namensdeutung dürfte auf unser Kafering übertragbar sein.

Bei Förstemann ist kein ähnlich klingender altdeutscher Name für den ersten Teil des alten Ortsnamens „Chaefr“ auffindbar.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Gruber Ursula 1633, Kriegl Maria 1633, Leuzersdorfer Peter 1634, Dick Christine 1640, Hartl Maria 1645, Leuzersdorfer Maria 1645, Bruckinger Paulus 1646, Loibl Andreas 1646, Kogler Andreas 1649,Glaser Philipp 1650, Leitenbacher Simon 1654, Eidenbacher Ursula 1656, Dionysi Georg 1662, Höller Bartholomäus 1665, Ranzinger Johann 1667, Wiesinger Andreas 1667, Koller Paul 1675, Eisenbeck Simon 1679

Kriestorf

Frühere Schreibweisen: Chriechstorf 1265, Khrichenstorf 1631/1633/1636, Kriehenstorf 1640, Chriechstorf 1643, Kriestorf 1685, Kriestorf 1760, Kriesdorf 1827, Kristorf 1867, Kriesdorf 1871

Kriestorf liegt hoch über dem Ilztal. Ein Weg führt steil bergab zur Ilz, die hier bis 1803 Grenze zum Fürstbistum Passau war.

Die Namensdeutung ist für den ersten Wortteil nicht einfach. Der Wortteil -torf ist eine von vielen Bezeichnungen für „Dorf“.

Bei Förstemann findet sich kein altdeutscher Vorname, der mit dem 1265 genannten Namensteil Chriech auch nur annähernd in Verbindung gebracht werden könnte.

Theorie 1:

Es gab zwar im 14. Jahrhundert eine niederösterreichische Adelsfamilie, deren Name Chriech in Zusammenhang mit deren verwandtschaftlichen Beziehungen zu Griechenland steht. Eine Verbindung dieser Adelsfamilie zu unserem Kriestorf scheidet wohl aus.

Trotzdem kann dies ein Hinweis auf die richtige Spur sein.

Einen interessanten Hinweis gab mir auf meine Anfrage hin Heinrich Tischner aus Bensheim, ein ausgewiesener Fachmann für Geschichte und Sprachen. Im Zuge der mittelalterlichen Kreuzzüge (1095/99 bis Ende 13. Jahrhundert) können mit den rückkehrenden Kreuzrittern auch Personen aus den Durchzugsländern nach Westen gezogen sein. Personen, die mit den Rittern Handel trieben oder Dienste für sie leisteten. Darunter können auch Griechen (mhd. Krieche, Lexer), aus dem Raum Konstantinopel gewesen sein.

Auch ein Ritter oder Begleiter, der längere Zeit im griechischen Kulturraum verbracht hat, könnte von den Einheimischen den Beinamen „Grieche“ erhalten haben.

Einer dieser genannten Personen könnte Kriestorf (Chriechstorf 1265, Khrichenstorf 1631) begründet haben.

Die ersten beurkundeten Ortsnamen können in diesem Sinne gedeutet werden.

Grieche wäre ein Übername, wie bei Böhmreut (Rodung durch einen Böhmen) oder dem Familiennamen Böhm.

Theorie 2:

Bei der Google-Buchsuche findet man beim Suchwort Chriech alte Schriftstücke, in denen das Wort in der Bedeutung von Krieg verwendet worden ist. Es gibt sogar den Ortsnamen Kriegsdorf. Der Ortsname weist auf weit zurückliegende Zerstörungen und Wiederaufbau nach lokalen Kriegen hin.

Kriegsdorf in der Gemeine Troisdorf: 1166 wird der Ort Kriechestorp genannt.

Kriegsdorf in der Stadt Leuna, 1950 in Friedensdorf umbenannt.

Zwei deutsche Siedlungen in Mähren und eine in Rumänien hießen ebenfalls Kriegsdorf.

Ein geschichtliches Ereignis, das für unser Kriestorf diese Theorie untermauern könnte, ist nicht bekannt.

Ausblick:

Ähnlich klingend sind die mittelhochdeutschen Wörter (Lexer) kriech, Krieche (Pflaumenschlehe), kriese (kerse, Kirsche) und griez (Sand). Letzteres dürfte wegen der Lage auf einem Bergrücken für unser Kriestorf kaum in Betracht kommen.

Nicht unerwähnt soll das altirische Wort crich in der Bedeutung von Grenze bleiben. Lt. Tischner, Bensheim kommt diese Deutungsmöglichkeit eher nicht in Betracht.

In der Gemeinde Aldersbach gibt es ebenfalls einen Ortsteil Kriestorf.

Lt. Wikipedia geht der Ortsname vermutlich auf Chrus, Grois oder Chries in der Bedeutung von grober Sand zurück. Der Ort liegt direkt an der Vils.

Der frühere deutsche Name Kriesdorf für das tschechische Dorf Krizany (früher auch Sucha) geht lt. Wikipedia auf den 1352 erstmals genannten Namen Crysani villa (Dorf des Kriesan/Krisan) zurück. Im Laufe der Jahrhunderte gab es unterschiedliche Schreibweisen, z. B. Chrystorf, Chriesdorf und Griesdorf. Der genannte, eher unbekannte Vorname Krisan unterscheidet sich deutlich von der ersten beurkundeten Nennung unseres Kriestorfs.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Haidecker Christina 1631, Schuster Matthias 1633, Kanzler Helena 1634, Höller Simon 1636, Fenzl Christoph 1640, Philipp Maria 1640, Hindeber Barbara 1641, Frein Michael 1643, Binder Susanna 1648, Heidegger Stephan 1648, Haider Thomas 1655, Kusser Adam 1661, Schuh Wolfgang 1671, Wendlberger Thomas 1672

Leithen

Frühere Schreibweise: Loiten um 1870

Das Einzelanwesen liegt bei der Ilzbrücke nahe der Schrottenbaummühle, an der Enzersdorfer Leite. Eine Leite (bei Schmeller auch Loite) ist ein steiler Abhang oder Graben.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Sammer Stephan, Zimmermann 1827, Fruth Johann, Weber 1843

Lueg

Frühere Schreibweisen: Lug 1255, Luog um 1280, Lug um1300, 1310 und 1429, Luge 1383, Lueg ab 1472 bis in die heutige Zeit

Der Ortsname Lueg dürfte vom mittelhochdeutschen Wort „luogen“ (schauen, aufmerksam aus einem Versteck heraus schauen) abgeleitet sein.

Es wird vermutet, dass die hier angesiedelten Bauern auch mit der Überwachung des früheren Grenzgebiets gegen Norden und Osten beauftragt waren.

In einem Buch von Fr. S. Edmund Baumgartner über die Geschichte der Ritterburg Hochwinzer an der Donau (1833) findet sich der Hinweis, dass 1396 Wilhelm von Puchberg u. a. Lueg und die Veste, die dort der Herzog von Bayern schon vor Jahren zu bauen angefangen hatte, vom Herzog erhielt. Die Veste sollte eine Schutzwehr gegen die unruhigen Nachbarn im bayerischen Walde sein.

Bis 1803 lag östlich der Ilz das eigenstän­dige Fürstbistum Passau, nach dem Kamm der Grenzberge begann Böhmen. So konnten durch her­anziehende Kriegshorden verursachte Brandsäulen in der Ferne frühzeitig von den Bauern bemerkt, gemeldet und Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Eibl Matthäus 1637, Fenzl Barbara 1645, Fröhlich Wolfgang 1650, Pötzel Georg 1652, Raster Magdalena 1658, Bauer Joseph 1668, Eller Christine 1668, Weiler Paul 1672

Niederham

Frühere Schreibweisen: Niderhaim um 1280, Niderhaim um 1310, 3. Nidern Nydernheim 1383, Niderhaym 1472, Niederhaim 1590, Niederhamb 1752 und 1760, Niederham 1827

Ham/heim hat die Bedeutung von Heim, Haus und Wohnstätte, bezeichnet also eine kleinere Ansiedlung. In der Nachbarschaft liegen Roitham (roiten – roden) und Farnham. Von diesen aus betrachtet liegt Niederham tiefer, niederer.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Fechter Anna 1631, Greipl Andreas 1644, Haselberger Johann 1644, Kanzler Anna 1649, Ruppert Georg 1662

Obermühlbachmühle

Frühere Schreibweisen: obere Mühl 1217, obern Müll 1513, Obermichelbachmühle 1670, Obermühle 1867, Obermühlbachmühle 1827

Die Mühle liegt am Büchelbach (offizieller Name), nicht weit entfernt von der Einmündung des Baches in die Ilz. Da es unterhalb eine zweite Mühle gab, wurde die Lagebezeichnung zueinander vorangestellt.

Die Untermühlbachmühle wird im 16. Jahrhundert als Mühle am Michaelbach/Michelbach bezeichnet, die obere Mühle 1670 als Obermichelbachmühle.

Der Wortteil Michael/Michel steht wohl nicht für den entsprechenden Vornamen, sondern leitet sich vom mhd. Wort michel in der Bedeutung von groß (Lexer) bzw. gewaltig, stark (Köbler) ab.

Durch die vielen Zuflüsse ist dieser Bach bis zur Brücke bei der Kläranlage Witzmannsberg quasi ein kleiner Fluss geworden. Das große Gefälle zur Ilz macht ihn zu einem gewaltigen, starken Bach. Später wurde umgangssprachlich aus dem Michelbach ein Mühlbach mit insgesamt drei benachbarten Mühlen (obere- und untere Mühle, Waldenreuther Mühle).

Auf der Apian-Landkarte von 1568 findet sich hier sogar der Hinweis „Mülhendorff“.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Wismüller Elisabeth 1664, Wismüller Johann 1674, Zwirn Maria 1692, Schmidt Hans Adam 1695, Wiesmüller Georg und Margarete, geb. Pöltl 1700

Pfefferhof

Schreibweise: Pfefferhof 1827

Der Familienname Pfeffer ist weit verbreitet. Personen mit diesem Familiennamen gab es früher auch in unserer Pfarrei.

Der Familienname steht im Zusammenhang mit dem Gewürz Pfeffer, das schon im Mittelalter begehrt und wertvoll war. Der Name könnte berufsbezogen sein oder mit Personen im Zusammenhang gestanden haben, die „pfeffrige“ Eigenschaften wie temperamentvoll oder quirlig hatten.

Auch der Name des Pfefferhofs dürfte mit dem Gewürz im Zusammenhang stehen.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Lindmayer Maria Magdalena 1688, Zwinger Maria 1688, Winhart Eva 1689, Berndl Max 1692, Winter Martin 1701, Bruckinger Thomas und Maria, verh. Spiller, geb. Schmidbauer 1727, Spiller Joseph 1731

Pötzersdorf

Frühere Schreibweisen: Petzlinstorf um 1280, Petzleinstorf um 1310, Petzlingstorf 1383, Päzlstorf 1590, Petzendorf 1633, Pözerstorf 1752, Pezerstorf 1752, Pözerstorf 1760, Poetzersdorf 1827, Pötzersdorf 1867

Bei Förstemann finden sich mit Petz, Pez, Pezzl noch weitere, ähnlich klingende altdeutsche Vornamen. Der Begründer des Dorfes, das eigentlich aus einem einzelnen Hof besteht, dürfte einen dieser Vornamen gehabt haben.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Schindler Adam 1631, Ecker Johann 1633, Wolf Sebastian 1644, Unfried Matthäus 1646, Schrank Maria 1639, Knab Philipp 1672

Rappenhof

Frühere Schreibweisen: Raeprehstorf um 1280, Raprehstorf um 1310, Reprehtstorf 1383, Ruprechtstorf 1383, Rappenhof ab 1752

Die ersten Namensnennungen deuten auf einen Begründer des Dorfes namens Raprecht/Ruprecht hin. Beim Googlen stößt man auch auf den alten Namen Rapreht. Im Volksmund ist noch heute die Bezeichnung „Robasdorf“ gebräuchlich. Der Ortsname hat sich im Laufe der Jahrhunderte deutlich gewandelt.

Früher hat man im Heimatkundeunterricht die Theorie vertreten, dass der Ortsname im Zusammenhang mit den Salzsäumern steht. Beim heutigen Schilleranwesen soll eine Raststätte für die Säumer und ihre Pferde gewesen sein. Rappenhof lag allerdings abseits der großen Salzhandelswege.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Bauer Andreas 1642, Wenzl Martin 1643, Achatz Georg 1647

Schneidermühle

Frühere Schreibweisen: Schnatermül 1429, Schnaterlmul 1538, Schnädermühl 1598, Schnäderlmühl 1752, Schnädermihl 1760, Schnädermühl 1786-88, Schneidermühle beim Gschmeidmacher 1827, Schneidermühle 1867

Die Tittlinger Schneidermühl und die Witzmannsberger Schneidermühle liegen nahe beieinander.

Wahrscheinlich gehörten beide Anwesen ursprünglich zur selben Ortsflur/Ortsgemeinde „Schneidermühle“ und wurden erst bei der Bildung der Gemeinden im Jahr 1808 auf zwei Gemeinden aufgeteilt.

Ein Taufeintrag aus dem Jahr 1769 deutet in diese Richtung. Darin wird der Müller Georg Oberhüttinger als Besitzer der oberen und unteren Schneidermühl angegeben.

Beim Heiratseintrag von 1795 wird mit dem Gschmeidhammerschmied Christoph Sedlmayr erstmals die Familie Sedlmayr als Eigentümer der Witzmannsberger Schneidermühle genannt.

Im Urplan von 1827 wird das Anwesen als „Schneidermühle beim G‘schmeidmacher“ bezeichnet.

An den ersten Namensnennungen sieht man, dass sich der heutige Wortteil „Schneider“ nicht auf den gleichnamigen Beruf bezieht, sondern sich aus den Worten „schnater, schnaterl“ über „schnäderl, schnäder“ entwickelt hat. Bei Schmeller findet sich für „schnattern“ neben „schnattern wie eine Gans“ und „plappern, schwätzen“ auch die Bedeutung von „klappern“. Letzteres Wort, das sich auch in einem bekannten Volkslied „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ wiederfindet, beschreibt das monotone Geräusch einer Mühle. Somit dürfte die Mühle an der Ilz namensgebend für die frühere Ortsflur Schneidermühle gewesen sein.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner in der Ortsgemeinde Schneidermühle:

Högl Barbara 1642, Schmied Maria 1655, Obermüller Christine 1665

Spitzendorf

Frühere Schreibweisen: Spitzendorf um 1280 und 1310, Spitzindorf 1383, Spizendorf 1752 und 1760, Spitzdorf 1827, Spitzendorf 1867

Die früher beidseitig an der Straße angeordneten Anwesen, 3 links und 2 rechts ließen die Ortschaft wie eine nach Norden gerichtete Speer- oder Schwertspitze aussehen. Der Ortsname hat sich über die Jahrhunderte nur unwesentlich verändert.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Miedl Margaretha 1631, Bauer Eva 1632, Gampel Simon 1633, Pistoller Maria 1641, Pirnbeck Barbara 1643, Adlmanninger Blasius 1644, Draxenberger Martin 1648, Möginger Vitus 1648, Maierhofer Michael 1653, Donisi Eva 1668, Weidinger Michael 1671, Raster Georg 1672

Trasfelden

Frühere Schreibweisen: Drasvelden um 1280 und 1310, Trassel 1383, Draßfelden 1752, Trasfelden 1760 und 1827, Traßfelden 1867

Die Bedeutung des Namensteils -felden entwickelte sich aus dem mhd. Wort velden (zu Felde, außen sein). Gemeint sind die zu den bäuerlichen Anwesen gehörenden Felder und Wiesen. Ein veldick ist die mhd. Bezeichnung für einen Acker.

Der erste Wortteil Tras- bzw. Dras lässt mehrere Möglichkeiten für die Namensdeutung zu.

Im mhd. Wörterbuch von Lexer wird für dras die heutige Bedeutung von Duft, Geruch angegeben.

Bei Förstemann findet sich der altdeutsche Vornamen Thras, dessen Kurzform Tras war. Die Ansiedlung könnte von einem Stammesführer mit diesem oder ähnlich klingenden Namen gegründet worden sein.

Eine dritte Möglichkeit findet sich in einem von der Uni Trier betreuten Wörterbuch der hochdeutschen Mundart. Dort findet man Tarraß, Kurzform Tras in der Bedeutung von gepulverter Stein oder Steinsand/Steinstaub, der dem Kalk beigemengt wird. Auf die Verwandtschaft zum Wort Terrasse wird verwiesen.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Ranker Matthais 1632, Schneider Ursula 1635, Gehersberger Wolfgang 1637, Glaser Jakob 1641, Schönberger Gregor 1642, Schneeberger Andreas 1644, Birnbeck Matthäus 1643, Kriegl Philipp 1645, Pöltl Ursula 1647, Rankel Anna 1660, Kotheder Johann 1666

Untermühlbachmühle

Frühere Schreibweisen: untere Mühle 1217, Mühle im Michaelpach 1513, Mühle in Michelspach 1517, Untermühlbachmühle 1752, Untermühlbachmühle 1827, Michlbachmühle/Untermühlbachmühle um 1870

Die Mühle liegt am Büchelbach (offizieller Name), nicht weit entfernt von der Einmündung des Baches in die Ilz. Da es oberhalb eine zweite Mühle gab, wurde die Lagebezeichnung zueinander vorangestellt.

Die Untermühlbachmühle wird im 16. Jahrhundert als Mühle am Michaelbach/Michelbach bezeichnet, die obere Mühle 1670 als Obermichelbachmühle.

Der Wortteil Michael/Michel steht wohl nicht für den entsprechenden Vornamen, sondern leitet sich vom mhd. Wort michel in der Bedeutung von groß (Lexer) bzw. gewaltig, stark (Köbler) ab.

Durch die vielen Zuflüsse ist dieser Bach bis zur Brücke bei der Kläranlage Witzmannsberg quasi ein kleiner Fluss geworden. Das große Gefälle zur Ilz macht ihn zu einem gewaltigen, starken Bach. Später wurde umgangssprachlich aus dem Michelbach ein Mühlbach mit insgesamt drei benachbarten Mühlen (obere- und untere Mühle, Waldenreuther Mühle).

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Ginghardinger Georg und Margarete, geb. Wismüller 1711

Waltendorf

Frühere Schreibweisen: Walterstorf um 1310, Walltendorf 1395, Waltendorf ab 1752 bis in die heutige Zeit

Waltendorf war früher eine Hofmark mit Edelmannsfreiheit. Später wurde es als bayerisches Ritterlehen und gefreiter Sitz aufgeführt.

Der Ortsname dürfte auf eine Person mit dem Namen Walter als Gründer des Ortes zurückgehen.

Das mhd. Wort walt/walten bedeutet lt. Köbler so viel wie herrschen/walten.

Diese Bedeutung liegt auch dem Vornamen Walter zugrunde.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Gschrey Simon 1633, Wenzl Georg 1633, Ecker Johann 1638, Wagner Johann 1639, Bauer Michael 1641, Drösch Jakob 1644, Hell Simon 1668, Eder Sebastian 1671, Sterl Tobias 1672, Dippl Blasius 1679

Witzingerreut

Frühere Schreibweisen: Witzhingerraeut 1342, Witzhingersraeut 1343, Witzlingersraeut 1343, Witzingerrautt 1461, Witzinger Rewt 1461, 1463, Witzingerreutt 1473, Witzlingerreit 1528, Wuzlingreut 1538, Witzingerreuth 1598, Witzingerreith 1628, Wüzingerreith 1752, Witzingerreuth 1760, Witzingerreith 1827, Witzingerreuth um 1870

-reut in der Gemeinde Witzmannsberg ohne „h“

Der Wortteil -reut weist auf eine Rodung hin. Der erste Teil des Ortsnamens dürfte eine Ableitung von Wizo, Witiza oder von einem ähnlichen, heute nicht mehr bekannten altdeutschen Vornamen sein. Die Silbe -ing ist ein Hinweis auf die Gründung durch eine Person dieses Namens.

Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang mit dem gut drei Kilometern entfernten Witzmannsberg.

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Achatz Martha 1633, Schönberger Erhard 1633, Frölich Elisabeth 1639, Hartlinger Christoph 1639, Frein Matthias 1646, Trager Matthias 1646, Hartl Michael 1647, Trexler Eva 1646, Rankel Ursula 1647, Katzdobler Eva 1648, Eb(d)mayer Maria 1657, Ortner Georg 1665

Wolfersdorf

Frühere Schreibweisen: Wolfenstorf 1395, Wolferstorf 1752 und 1760, Wolfersdorf 1827

Der Ortsname deutet auf einen Gründer des Dorfes namens Wolf oder Wolfer hin.

Denkbar ist auch, dass eine Beziehung zum Passauer Bischof Wolfger von Erla (1191 – 1204) besteht. Dieser ist auch Namensgeber für das von ihm errichtete Schloss Wolfstein in Freyung.

Das Gebiet um Wolfersdorf gehörte um diese Zeit zu einem Lehen, das 1217 als Grafschaft über die Güter der Passauer Kirche im Ilzgau bezeichnet wird (Heigel/Riezler).

Die ersten namentlich nachgewiesenen Bewohner:

Altenbuchner Maria 1631, Kaufmann Magdalena 1631, Schuh Brigida, verh. mit Matthäus 1631, Scheifl Johann 1638, Altenbuchinger Rosina 1640, Kaiser Maria 1640, Kargl Matthäus 1643, Miedl Barbara 1645, Schuh Sebastian 1648, Knab Matthias 1690

Herbert Zauhar, 2017